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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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skrupellosen Mörder!«
    »Tut mir leid, Barney«, sagte Julie leise.
    Wenige Minuten später hörten sie den Hubschrauber über der Felswand kreisen, aber er war viel zu spät dran und Julie ahnte bereits jetzt, dass Erharts Suche nach dem Verbrecher erfolglos bleiben würde. Selbst wenn der Ranger die Alaska State Trooper alarmiert und man einen Streifenwagen nach Healy geschickt hatte, war dem Killer sicher genug Zeit geblieben, um sich aus dem Staub zu machen.
    »Vielleicht hat der Täter seine DNA hinterlassen«, hoffte Carol.
    »So wie im Krimi?« Julie schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Der hat den Wolf erschossen und hat sich sofort wieder aus dem Staub gemacht.«
    Carol blickte den toten Wolf an. »Ausgerechnet Barney.«

10
    Der Wolfskiller entkam unerkannt, und weder der Polizeitruppe der Ranger noch den Alaska State Troopern gelang es, ihn festzunehmen. Es fiel ihnen relativ leicht, die Spuren des Snowmobils bis zum Waldrand zu verfolgen, doch auf dem Highway verloren sie sich zwischen vielen anderen Spuren und waren nicht mehr auszumachen. Es gab zu viele Snowmobile in Healy und die Abdrücke waren kaum voneinander zu unterscheiden. Wie sich herausstellte, war der Schütze zwischen den Felsen nicht einmal abgestiegen, sodass sie auch keine Fußabdrücke bei dem Wolf fanden.
    An diesem Abend waren Julie und Carol zu erschöpft, um miteinander zu reden, und Julie war auch nicht nach einer Unterhaltung zumute. Die Ermordung der beiden Wölfe war ihr mächtig an die Nieren gegangen. Nachts träumte sie von dem alten Barney, wie er verzweifelt versuchte, sich vor seinem zweibeinigen Verfolger in Sicherheit zu bringen, bis er erschöpft in den Schnee sank und hilflos mit ansehen musste, wie sein Verfolger das Gewehr hob und auf ihn anlegte. Mehrmals in dieser Nacht schreckte sie schweißgebadet aus dem Schlaf und sah das verzerrte Gesicht des sterbenden Barney vor sich, wie er mit zerschmettertem Unterkiefer durch den Schnee humpelte und vom Blutverlust geschwächt zusammenbrach. Lachend nahm der Wolfskiller sein Gewehr herunter und fuhr davon.
    Am nächsten Morgen duschte sie doppelt so lange wie sonst, als würde es das heiße Wasser schaffen, die quälenden Gedanken zu vertreiben. Zum Frühstück musste sie sich zwingen. Ein paar Bissen von dem Rührei, das Carol für sie beide zubereitet hatte, eine halbe Scheibe trockenen Toast und einen Schluck von ihrem Tee, mehr brachte sie nicht hinunter. »Sorry«, entschuldigte sie sich bei Carol, »die toten Wölfe sind mir auf den Magen geschlagen. Was für ein Mensch muss man sein, um so etwas fertigzubringen?«
    Carol verstand sie. »Die Baldwins sind nicht die Einzigen, die sich an unseren Wölfen vergreifen. Vor zwei Jahren hatten wir einen Oldtimer, der heimlich Fallen im Park aufstellte. Ein Wolf trat hinein und verblutete auf grausame Weise. Als Erhart den Mann erwischte, hätte er ihn beinahe verprügelt.«
    »Verprügelt? Er hat noch etwas viel Schlimmeres verdient!«
    »Keine Angst, er hat seine Strafe bekommen«, beruhigte Carol sie, »die Trooper sperrten ihn für einige Jahre ins Gefängnis. Dem Schützen, der Barney erschossen hat, wird es ähnlich ergehen. Irgendwann erwischen wir ihn.«
    »Bestimmt waren es die Baldwins … oder einer von ihnen.«
    »Das müssen wir ihnen erst mal beweisen.«
    Julie seufzte. »Ich weiß.«
    An diesem Tag war sie wieder für den Innendienst im Murie Center eingeteilt. Bis zur Mittagspause würde sie noch mit der Inventur beschäftigt sein, danach sollte sie den Text für eine neue Wolf-Broschüre erstellen. Wenn er gut genug war, hatte ihr der Super versprochen, würde man ihn sogar drucken. Es kam vor allem drauf an, die wichtigsten Informationen in einen unterhaltsamen Text zu verpacken, der auch von Laien verstanden wurde. Sie hatte gehofft, einmal für die Broschüren des Nationalparks schreiben zu können, die Verwirklichung ihres Traumes aber erst in weiter Ferne gesehen.
    Dennoch trat sie ihren Dienst mit gemischten Gefühlen an. Im Murie Center würde sie John begegnen und sie hatte keine Ahnung, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Am besten ganz normal, hätte wohl Carol gesagt, und Brandy hätte sie angetrieben: Wenn du ihn willst, schnapp ihn dir! Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, das weißt du doch. Es geht nicht darum, was John denkt oder will, sondern nur um dich. Du machst das schon.
    Sie stieg zum Murie Center hinauf und fand die Tür unverschlossen vor. Doch nicht

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