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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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eine Tüte mit den guten Schokokeksen kaufen, die sie beide so gerne mochten. Als sie an der Abzweigung zum Murie Center vorbeikam, sah sie John die Straße überqueren, und winkte ihm zu.
    Healy war so klein, dass man es beinahe übersah, wenn man zu schnell über den Highway fuhr. Eine Handvoll Läden, eine Tankstelle, das Krankenhaus abseits der Straße und einige Wohnhäuser, entweder Fertighäuser oder stabile Blockhäuser. Auf den nahen Hügeln standen außerdem eine Lodge und ein paar Ferienhäuser. Einige Straßenlampen tauchten den Highway in trübes Zwielicht.
    Julie erledigte ihre Einkäufe im Drugstore und verstaute die Sachen in ihrem Wagen. Das Lokal mit den guten Cheeseburgern lag nur etwas weiter in einem Blockhaus, über dessen Eingang ein riesiges Elchgeweih hing. Über den wenigen Tischen waren historische Schneeschuhe, Skier und eine riesige Bärenfalle an der Wand befestigt, wegen der Touristen, wie der Inhaber betonte, ein rüstiger Oldtimer in Jeans, Hemd und karierter Kittelschürze.
    »Ein Cheeseburger mit doppelt Käse und viel Ketchup«, erinnerte sich der Alte. Er war rüstiger, als es den Anschein hatte. »Kommt sofort, Ranger.«
    Julie stellte sich an einen der hohen Bistrotische und zuckte sichtlich zusammen, als sie beide Baldwins in einer Nische im Halbdunkel sitzen sah. Rick trug einen Overall und war wohl gerade beim Friseur gewesen, so kurz waren seine Haare. Brian unterschied sich nur durch seine langen Haare, die er wieder zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, von seinem Vater. Ihre verwitterten Mienen verzogen sich zu einem Grinsen, als sie Julie erkannten.
    »Sieh an«, sagte Rick mit vollem Mund. Auch die Baldwins mochten Cheeseburger. »Das ist doch die Rangerin, die uns vor ein paar Tagen am liebsten eingebuchtet hätte. Dabei haben wir uns streng nach dem Gesetz gerichtet, Ranger … « Er betrachtete ihr Namensschild. »Ranger Julie Wilson.«
    Julie wusste selbst, dass eisernes Schweigen die beste Antwort gewesen wäre, konnte sich jedoch nicht beherrschen. »Das sagen Sie, Baldwin! So wie ich die Sache sehe, waren Sie beide auf dem Gebiet des Nationalparks und haben dort auf den Wolf geschossen. Das ist sehr wohl gegen das Gesetz.«
    »Können Sie’s vielleicht beweisen?«
    »Noch nicht … aber wir sind dran, Baldwin.«
    »Sie können uns nicht aufhalten, Ranger.« Rick Baldwin biss in seinen Cheeseburger und kaute genüsslich. »Irgendwann lassen sich alle Wölfe außerhalb des Parks blicken, und dann sind wir da und knallen die Bestien ab.«
    Julie lachte gekünstelt und ein wenig höhnisch. »Oh, so lange halten Sie es doch gar nicht aus. Oder wer hat auf Banu geschossen? Im Park?«
    »Banu?« Die Baldwins blickten sie verwundert an.
    »Der Anführer des Rock-Creek-Rudels«, klärte Julie sie auf, »ein stattlicher Wolf mit dunklem Fell. Sie haben ihn am linken Vorderlauf verletzt, und wenn ihn unser Tierarzt nicht verbunden hätte, wäre er vielleicht schon tot.«
    »Wir haben keinen Wolf verletzt.«
    »Und Barney … einen alten Wolf mit grauem Fell? Ihn haben Sie gestern Abend erschossen. Oder wo waren Sie gestern gegen zwanzig Uhr?«
    »Gestern Abend?« Rick tat so, als würde er überlegen. »So gegen zwanzig Uhr? Da saßen wir vor der Glotze, mein Sohn und ich. Stimmt doch, Brian?«
    »Vor der Glotze … ganz richtig, Dad.«
    »Und was haben Sie sich angesehen?«
    »Na, das Eishockeyspiel in Toronto. Die Maple Leafs gegen … « Er überlegte kurz. »… gegen die Carolina Hurricanes. 4 : 2 für die Hurricanes … leider.«
    »Kann jemand bezeugen, dass Sie vor dem Fernseher saßen?«
    »Brian.«
    »Tolles Alibi.«
    Julie bekam ihr Essen, blickte aber weiter die Baldwins an. »An Ihrer Stelle würde ich mich schämen! Hilflose Kreaturen einfach abzuknallen … das ist eine Sünde, Baldwin. Und irgendwann werden Sie dafür büßen müssen.«
    »Hilflose Kreaturen?« Der ältere Baldwin war aufgesprungen. »So nennen Sie diese blutgierigen Bestien? Die haben eines unserer Kälber gerissen, und letztes Jahr haben sie sich an einem Schneehasen vergriffen, der in einer unserer Fallen feststeckte. Hilflose Kreaturen? Auf so was kann doch nur ein sentimentales Weibsstück wie Sie kommen! Was tun Sie überhaupt hier draußen? Warum sind Sie nicht in der Stadt beim Shoppen?« Das »Shoppen« kam angewidert über seine Lippen. »Mädels haben in der Wildnis nichts zu suchen. Schlimm genug, dass man Sie als Ranger zulässt.«
    »Ein Chauvi sind Sie also auch

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