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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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oder Jagdlizenz reicht aus, um auf Wolfsjagd zu gehen. Und die Jäger nutzen nur zu oft grausame Methoden, um diese herrlichen Tiere zu jagen. Sogar aus der Luft werden Wölfe zuerst erbarmungslos gehetzt und dann erschossen. Wussten Sie, dass einige Wolfsjäger sogar die Höhlen der Tiere suchen und die Jungen mit Schaufeln erschlagen? Oder dass sie die erwachsenen Tiere erschießen und ihre Jungen qualvoll verhungern lassen? Warum sind sie so wild darauf, diese Tiere zu töten? Kaum jemand isst Wolfsfleisch, und Wolfspelze sind ebenfalls längst aus der Mode. Wir verlangen, dass die Gesetze so schnell wie möglich geändert werden und den Bewohnern des Staates zumindest in der Nähe des Denali National Parks verbieten, Wölfe wie tolle Hunde zu töten.«
    »Das fehlte noch!«, brüllte Rick Baldwin, begleitet vom Aufschrei seiner Gesinnungsgenossen, die schon seit Jahren gegen ein solches Gesetz kämpften. »Vielleicht sollen wir den Bestien noch einen roten Teppich ausrollen und ihnen unsere besten Kälber, Schafe und Hühner bringen. Wir wollen kein neues Gesetz! Wir wollen, dass die mordgierigen Biester aus Alaska verschwinden!«
    »Mörder!«, schrie Louise Fletcher über die aufgebrachte Menge hinweg.
    »Gemeine Mörder seid ihr! Warum bringt ihr euch nicht gegenseitig um?«, stimmte ihr Sohn mit ein.
    »Ich würde euch sogar die Patronen schenken!«, rief nun auch Randy Bradshaw. Er war genauso aufgebracht wie die Baldwins. »Schießt euch gegenseitig über den Haufen, dann werfen wir eure Leichen den Wölfen zum Fraß vor. Obwohl ich nicht sicher bin, ob die so abgefuckte Verbrecher wirklich mögen.«
    »Arroganter Schnösel!«, tobte Rick. »Dir werde ich zeigen, wer hier wen umbringt! Sieh bloß zu, dass du nachher möglichst schnell verschwindest, sonst hängen wir dich am nächsten Ast auf! Dann fressen dich die Geier!«
    »Randy!«, wies Louise Fletcher den Freund ihres Sohnes zurecht.
    »Ist doch wahr!«, erwiderte der.
    Inzwischen hatten sich einige State Trooper im Raum verteilt, darunter auch Eddy Corwin, der sich wie immer lässig und unbeeindruckt gab, aber bereit war, sofort einzugreifen, falls es gefährlich werden würde. Josh war in seinem Schlepptau, suchte nach Julie und winkte verstohlen, als er sie entdeckt hatte.
    »Meine Herren, ich darf doch sehr bitten«, wies der Superintendent die Streithähne zurecht, »wir sind in einem Auditorium der Universität und nicht auf einem Kampfsportplatz. Setzen Sie Ihre Energie lieber zur Rettung unserer Natur ein, zum Beispiel, indem sich endlich die Feiglinge melden, die ein bestehendes Gesetz übertreten und Wölfe auf dem Gebiet unseres Nationalparks erschossen haben. Wie muss ein Mensch gestrickt sein, und welchen Hass muss er empfinden, wenn er bei Nacht und Nebel in unseren Nationalpark eindringt, um dort unschuldige Wölfe zu töten? Meine junge Kollegin, Ranger Julie Wilson, war dabei, als wir die Opfer dieser Wolfskiller fanden.« Der Super blickte auf sie herab. »Julie, warum erzählen Sie den Zuhörern nicht, wie es war, als sie die ermordeten Wölfe fanden?«
    Obwohl Julie auf ihren Auftritt vorbereitet war, stand sie doch etwas wackelig auf den Beinen, als sie die kleine Treppe zum Podium emporstieg. Von den Baldwins und ihren Leuten schlug ihr sofort offene Feindseligkeit entgegen, empfingen sie Lästereien wie »Die hat uns gerade noch gefehlt!« oder »War ja klar, dass die auch ihren Senf dazugeben muss!«. Louise Fletcher und ihre Tierschützer, die Julie bei den Hundezwingern besucht hatten, jubelten ihr aufmunternd zu. Ein schneller Blick zeigte ihr, dass sich auch Josh von der Begeisterung der Tierschützer anstecken ließ und der Reporterin des Fernsehsenders rasch etwas zuflüsterte.
    Julie beugte sich über das Mikrofon. »Ich bin Julie Wilson und arbeite seit ein paar Wochen als Praktikantin im Denali National Park. Während dieser Zeit habe ich das Wolfsrudel vom Rock Creek beobachten dürfen und war vom Verhalten dieser Tiere tief beeindruckt. In einem Rudel halten sie wie Pech und Schwefel zusammen, jeder hat seine Aufgabe und hilft dem anderen beim Überleben. Ihre … « Sie suchte nach dem passenden Wort. »Ihre kraftvolle Eleganz, ihre wilde Entschlossenheit, in dieser urwüchsigen Natur zu überleben, ist einzigartig, und ich bin froh, diese Tiere so hautnah erlebt zu haben. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass es Menschen gibt, die diese edlen Tiere mutwillig erschießen.« Sie ließ ihren Blick auf den

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