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Die Wohltaeter

Titel: Die Wohltaeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuri Kino Jenny Nordberg
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offiziell nicht hier arbeitete, schluckte etwas kalten Kannenkaffee mit Milch und hob die Hand. »Das bin ich.«
    »Jon Adolfsson. Polizei Norrmalm. « Der Polizist zog eine Dienstmarke aus der Tasche und hielt sie hoch. Sein Kollege blieb namenlos.
    Ninos fühlte sich, als hätte ihm jemand einen unsichtbaren Schlag in die Magengrube verpasst. Was war bei der Razzia schiefgelaufen? Hatten sie etwas vergessen? Oder hatte sein erbärmlicher Freund Zoran mal wieder etwas angestellt und vergessen, ihm davon zu berichten? Vor allem aber verstand er nicht, warum sich ausgerechnet zwei Bullen aus Norrmalm hierher in den Vorort verirrten.
    »Wir haben ein paar Fragen. Gibt es einen Ort, an dem wir ungestört reden können?«
    Ninos bat sie ins Büro, wo sie Platz nahmen. Adolfsson ergriff das Wort, während sein Kollege weiterhin stumm blieb.
    »Es geht um einen britischen Mitbürger, der Ihr Restaurant vor kurzer Zeit besucht hat. Er ist mittlerweile verstorben. Wurde am Freitag im Djurgårdskanal gefunden. Wir wissen, dass er am Abend vor seinem Tod hier war. Fünfundfünfzig Jahre alt, ein Meter dreiundachtzig groß. Blonde Haare. Ist Ihnen der Mann aufgefallen und falls ja, war er in Begleitung hier?«
    Ninos dachte kurz nach. Welch ein bizarrer Zufall. Der Engländer war im Anschluss an seine fünf Zwölfer ertrunken, und nun saß er hier mit zwei Polizisten. Es war typisch für Ninos, dass die Welt kopfstand, sobald er auch nur einen Fuß vor seine Wohnungstür setzte. Dann schämte er sich ein bisschen, weil er wieder nur an sich dachte.
    »Stehe ich unter Verdacht?«, konnte er nicht umhin zu fragen.
    Der Polizist sah ihn ausdruckslos an. »Nein, Sie sind nicht verdächtig. Wir haben lediglich versucht herauszufinden, wie der Engländer diesen Abend verbracht hat, und laut Kreditkartenauszug hat er hier etwas bezahlt.«
    »So etwas geben die Banken doch nur raus, wenn die Polizei einen konkreten Verdacht verfolgt«, entfuhr es Ninos gedankenlos.
    Adolfssons Gesichtsausdruck änderte sich. Er sah mit einem Mal etwas interessierter aus. »Warum glauben Sie das?«
    Ninos schluckte. Er begriff, dass es nicht gerade geschickt wäre, nun auf sein Verhältnis mit Zoran zu sprechen zu kommen. »Das habe ich in einem Krimi gelesen.«
    »Aha.« Der Polizist lachte ein wenig. »Ich lese auch Krimis. Was ist ihr Lieblingskrimi?«
    »Äh«, stammelte Ninos. »Amerikanische Krimis.«
    »Verstehe«, erwiderte der Polizist trocken.
    Dann öffnete der namenlose Polizist plötzlich seinen Mund. »Wissen Sie, wir kennen diese Gaststätte ganz gut. Ich schlage vor, wir kommen jetzt zur Sache. Erinnern Sie sich an ihn? Hatte er jemanden bei sich?«
    Ninos verkniff sich alle weiteren Kommentare. Die Gaststätte hatte jahrelang berühmte Gäste gehabt, die unter die Kategorie der Polizei bereits seit längerem bekannt fielen.
    »Ist das ein Verhör?«
    »Wir hätten einfach nur gern ein paar Informationen. Wenn Sie aber ein Verhör wünschen, können wir das natürlich gern einrichten.«
    Ninos traf eine Entscheidung. »Ich erinnere mich an ihn«, sagte er schnell. »Er saß fast den ganzen Abend an der Bar. Hat viel getrunken.«
    »Wie viel hat er getrunken?«
    »Fünf Zwölfer. Whiskey. Steht auf der Quittung«, sagte er naseweis, falls sie ihn ebenfalls darum bitten würden.
    »Also war er ziemlich betrunken?«
    Ninos nickte. »Ja. Aber nicht unangenehm oder so.«
    »War er in Begleitung?«
    »Nein, allein.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Ja ... « Ninos nahm Anlauf. »Er sprach von einer Wohltätigkeitsorganisation, die Gelder veruntreut.«
    »Welche denn?«
    »Sie sammelt Altkleider, die zugunsten der Armen verkauft werden sollen, steckt den Erlös aber selber ein. Es gibt die Organisation überall, hat er gesagt.« Ninos zögerte. »Einen Namen hat er nicht genannt, aber er sagte, sie sei sehr groß.«
    Die beiden Polizisten sahen sich an.
    »Für wen arbeitete er?«
    Ninos zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das hat er auch nicht gesagt. Er hat nur ein bisschen was erzählt und es dann bereut. Er war ziemlich lange hier.«
    Sofort ärgerte sich Ninos über seinen letzten Satz. Über die Razzia wollte er möglichst nichts erzählen, denn das würde die Polizisten in ihrer Idee bestärken, das Restaurant sei eine Gangsterhöhle. Aber keiner der Polizisten ging darauf ein.
    »Wir haben Informationen darüber, dass er hier in der Nähe wohnte, wissen aber nicht, warum er in Schweden war. Normalerweiselebte er in der Nähe

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