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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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über dessen ausgesprochen guten Ratschlag: „Du gefällst mir immer besser, junger Freund! Du bist unverkrampft der Obrigkeit gegenüber – nicht jeder wagt es, so offen mit mir zu reden. Ich glaube, ich werde das erste Mal in meinem Leben dem Rat eines Knappen folgen!“
       „ Ich danke Euch, Eure Durchlaucht!“
       Dietbert wartete stramm stehend auf die Erlaubnis sich zurückziehen zu dürfen, doch der Graf äußerte sich dementsprechend nicht, also hieß es abwarten. Plötzlich erhob sich der Graf aus seinem vergoldeten Prunksessel, ging in langsamen Bewegungen einmal um Dietbert und besah sich den jungen Mann von oben bis unten. Dietbert war peinlich berührt über diese Prozedur und wusste nichts mit dem Benehmen des Grafen anzufangen.
       Unverhofft lachte der Graf leicht auf und prustete: „Lächerlich! Einfach lächerlich!“
       Dietbert war vollkommen durcheinander und glaubte, dass er irgendeinen Fehler gemacht hatte - vielleicht falsch gekleidet war oder etwas ähnliches.
       Weitere stille Sekunden vergingen. Der Graf begab sich, wie so oft, wenn er am Denken war, zu einem der riesigen Fenster, die seinen Audienzsaal mit ihrem Licht und den leicht fallenden Stoffen eine so locker, duftige Atmosphäre verliehen und sagte: „Ihr seid kein richtiger Knappe!“
       Dietberts Verwirrung war perfekt! Wieso die förmliche Ansprache? Wieso entzog der Graf ihm seinen Rang? – Dietbert wurde es heiß und kalt. Er befürchtete doch zu vorlaut gewesen zu sein und jetzt vom Hof verwiesen zu werden.
       Der Graf drehte sich zu Dietbert und verkündete: „Ab heute seid Ihr mein persönlicher Leibgardist und Offiziersanwärter! Sollte Euer Plan gelingen und die Burg erobert werden, so werdet Ihr von mir einen Offiziersrang und ein Kommando zugewiesen bekommen: Ihr könnt Euch zurückziehen!“
       Dietbert sausten die Ohren. Er glaubte zu träumen. Wie auf Wolken strebte er – ohne die Etikette zu beachten – der Ausgangstür zu. Kurz bevor er diese erreicht hatte, sprach ihn der Graf noch einmal an: „Dietbert!“
       „ Ja, Eure Durchlaucht!“
       „ Begebt Euch umgehend in die Kleiderkammer, nennt euren neuen Rang und lasst Euch entsprechend ausstaffieren!“
       „ Sehr wohl, Eure Durchlaucht!“ Dietbert wandte sich erneut zum Gehen, doch der Graf war noch nicht fertig.
       „ Und lasst Euch die Fahne zeigen, die Ihr morgen führen werdet – vielleicht muss das gute Stück mal wieder aufgebessert werden, denn Ihr kennt ja den alten Spruch: Eine gute Fahne ist der halbe Sieg!“
     

Siebzehntes Kapitel 
     
     
       „Und die Fahne wirst du auch führen?“ fragte Lothar, der mit offen staunendem Mund jetzt schon minutenlang den ausführlichen Erzählungen Dietberts, auf der Kante seiner Pritsche sitzend, gefolgt war.
       „ Ja, genau!“ strahlte Dietbert stolz. „Schon heute Mittag, wenn sich vor dem Grafen das Volk versammeln wird, um mit ihm in den Kampf zu ziehen, werde ich direkt neben ihm stehen und die Fahne hoch halten! Aber gut, dass du mich mit deiner Frage noch an die Fahne erinnerst: Ich hatte da noch einige Ausbesserungen und Verschönerungen an unserem Banner veranlasst und diese Arbeiten werde ich jetzt noch einmal kontrollieren. Und Ihr? Was werdet ihr noch so in den verbleibenden Stunden bis zum Abmarsch unternehmen?“
       „ Och...“ setzte Randolf nebensächlich an. „Werde wohl ein bisschen im Schlosspark herumschlendern und mir die Zeit vertreiben...“
       „ Und wirst rein zufällig Amelie treffen, nehme ich an“, zog ihn Dietbert auf.
       Randolf antwortete erst gar nicht, zog ihm eine garstige Fratze und wandte sich an Lothar: „Und du, alter Junge? Was hast du so vor?“
       „ Ich... - Ja. ich...“ stammelte der Angesprochene, der gerade eben etwas vor sich hin geträumt hatte. „Ich habe da so ein Mädchen kennen gelernt...“
       Weiter kam Lothar erst einmal nicht mit seinen Ausführungen, denn seine beiden Kumpels brachen in großes Hallo aus.
       Dietbert konnte sich vor Lachen kaum halten: „Unser kleiner Lothar! Sieh mal einer an! Frage mich bloß was du machst, wenn sie dir auf die Pelle rückt? Hoffentlich weißt du schon, dass dein kleiner Freund da unten nicht nur zum pissen da ist!“ Dietbert, der gemeine Schuft, schlug sich auf die Schenkel vor lauter Lachen.
       „ Jedenfalls wird mein kleiner Freund demnächst auch mal etwas anderes zu tun haben, als nur zu pissen, was man ja von deinem, so weit

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