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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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irgendwelche Erstklässlerinnen!
    Als sie den Hof erreichten, ging sie direkt zur Scheune, um nach Soni zu sehen. Sie lehnte sich kurz an ihren warmen Hals und rief sich in Erinnerung, wem ihre oberste Loyalität galt.

Kapitel 37
    S lathan brachte das leicht verdreckte, vor Kälte zitternde Mädchen in ein kleines Hinterzimmer des Fleckham-Hauses. Wilhelm vermutete, dass es einst als Dienstmädchenzimmer vorgesehen war. Es war spärlich möbliert und lag verborgen unter den Dachsperren. Jetzt stand es leer, war staubig und verlassen. Das Bett war nicht bezogen, und es lagen lediglich eine dünne Decke und eine abgenutzte Tagesdecke auf der Strohmatratze. Wilhelm hatte Schwierigkeiten, das vorbereitete Feuer anzuzünden, und musste von dem Staub niesen. Als Slathan schließlich klopfte und die Tür öffnete, empfing ihn Wilhelm in übelster Laune.
    »Dieses Haus fällt wirklich fast auseinander«, knurrte er. Das zitternde Mädchen beachtete er kaum. Ihm fiel nur auf, dass sie kurze dunkle Locken hatte, die anscheinend erst kürzlich geschnitten worden waren, und ein schwarzes Wams über dem Rock trug. »Sag Paulina, wenn es hier bei meinem nächsten Besuch nicht besser aussieht, wird sie entlassen!«
    »Durchlaucht«, sagte Slathan gleichgültig. »Sie wollen doch nicht, dass die Diener von Ihrer Anwesenheit hier erfahren, oder? Das könnte … neugierige Fragen aufwerfen.«
    Wilhelm schlug mit der Gerte auf seinen Schenkel und ging zu dem winzigen Fenster. Er musste sich bücken, um hinauszusehen. Der Blick war von der Dachschräge versperrt,
so dass nur ein Stück vom Park, den verschneiten Gärten und dem Wald dahinter zu sehen war. »Verdammte Philippa. Ich hätte sie einen anderen Ort für meinen Bruder suchen lassen sollen. Ich hasse es, hier so herumzuschleichen.«
    »Aber das alles lohnt sich doch, schon wegen des Fohlens, hab ich Recht, Durchlaucht?«
    Wilhelm drehte sich zu Slathan um und wollte ihn wegen seiner überflüssigen Bemerkung maßregeln, doch das Mädchen hatte begonnen zu weinen und lenkte ihn ab. »Schon wieder so eine Heulsuse, Slathan? Herrgott!«
    Slathan versetzte dem Mädchen einen heftigen Schlag auf den Rücken und zischte: »Hör zu, Mädchen, wenn du gesund nach Hause kommen willst, reißt du dich jetzt besser zusammen.«
    Sie unterdrückte das Schluchzen und versuchte sich mit dem Ärmel das Gesicht abzuwischen. Das schwarze Wams war erheblich zu groß für sie, und als sie sich bewegte, bemerkte Wilhelm, dass sie einen Hosenrock trug.
    »Was soll das, Slathan?«, fragte er. »Trägt sie etwa eine Reitertracht?«
    Slathan grinste ihn verschlagen an. »Allerdings, Durchlaucht. Und ähnelt sie darin nicht verblüffend … Nun, Sie wissen schon.« Er lachte anzüglich. »Ich meine diese Göre aus dem Hochland.«
    »Ich weiß nicht … Zeig mir dein Gesicht, Mädchen, damit ich dich richtig sehen kann.«
    Das Mädchen blickte zu ihm auf. Sie war klein wie die Bauerngöre, aber sie hatte hellbraune Augen und schwere Lider, und ihre Haare waren fettig und wirkten zottelig. In seiner gegenwärtigen Stimmung hätte er seine Wut lieber an irgendeinem faden Weib ausgelassen, das Ähnlichkeit
mit Philippa Winter hatte. Doch das wollte er Slathan gegenüber nicht zugeben.
    Wilhelm schüttelte den Kopf und war der ganzen Sache auf einmal vollkommen überdrüssig. »Ach, nimm du sie, Slathan«, erklärte er und winkte mit der Hand ab. »Ich bin doch nicht in der Stimmung.«
    Bei diesen Worten begann das Mädchen wieder zu schluchzen, drehte die Augen flehend zu Slathan, dann wieder zu Wilhelm. Darüber musste er lachen. »Kleines Dummerchen«, sagte er. »Hau lieber ab. Glaub mir.« Er streckte den Arm aus, legte die Gerte unter ihr Kinn und schlug sie gerade so fest, dass ihr Kopf zurückruckte. Sie schrie auf, stolperte nach hinten und stieß gegen Slathan. Dann machte sie einen Schritt zur Seite, um Slathans dreckigen Händen zu entkommen.
    Als er ihre Angst sah, änderte Wilhelm beinahe seine Meinung, doch sein Körper reagierte überhaupt nicht. Er spürte keinerlei Begehren, nicht die leiseste Andeutung von Begierde. Im Grunde hatte er schon seit einiger Zeit kein körperliches Verlangen mehr empfunden. Er wusste, dass das von dem Mittel kam, aber er wagte nicht, die Dosis zu verringern, nicht jetzt, wo er kurz vorm Ziel stand. Manchmal starrte er nachts mit einem gewissen Ekel auf seinen veränderten Körper. Es kam ihm vor, als wäre er in zwei Teile geteilt, als würden sich seine Seele

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