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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Städte, wo die Wege zwischen Türmen, Spitzen und Kuppeln hindurch eng und unübersichtlich sein konnten. Mit seinen langen schmalen Flügeln und dem kleinen Körper war Tup für den Botendienst perfekt geeignet. Und wenn Lark nur ohne diesen lästigen Sattel fliegen dürfte, gäbe es überhaupt keine Schwierigkeiten mit den Grazien. Aber sie hatte versprochen, ihn zu benutzen, und sie hatte vor, ihr Versprechen zu halten.
    Meisterin Stern hatte die Formation vor dem Start gezeigt. Oben in der Luft übernahmen Hester und Goldener Morgen die Führung, und Tup und Lark bildeten den Schluss. Es sah aus wie ein großer Tanz, als die Flieger emporstiegen, wie Schwalben um eine Scheune nach rechts schwebten und ihre Flügel so stark kippten, wie sie nur konnten. Meisterin Stern hatte ihnen geraten, sich vorzustellen, sie würden zwischen den Zinnentürmen einer entlegenen Burg hindurchfliegen, um vor Angreifern sicher im Burgfried zu landen.
    Lark sah, wie die Kämpfer vor ihr zaghaft die Flügel neigten, um zu wenden. Die Noblen trauten sich mehr und neigten sich stärker nach rechts, während ihre Reiterinnen sich nach links lehnten, um das Gewicht auszugleichen.
    Es gab nur zwei Boten in der zweiten Klasse. Lark grinste und beobachtete, wie Grazias langbeiniges Fohlen Zarter Frühling direkt vor ihr die Flügel neigte und scharf unter Chance vorbeiflog. »Das ist es, Tup«, rief sie übermütig. »Das können wir auch, oder?«

    Sie spürte, wie er in seinem festen Körper die Energie sammelte, die Geschwindigkeit beschleunigte, weiter nach oben flog und als sie das Gewicht verlagerte und am Zügel zog, die Flügel still hielt, sich scharf nach rechts in die Kurve legte und nach unten flog. Lark klammerte sich an den Knauf und presste mit aller Kraft die Schenkel gegen das Leder der Steigbügel. Sie war sich sicher, dass es um vieles leichter wäre, wenn sie einfach ihre Beine um Tups Körper schlingen, die Waden unter seine Flügel klemmen und sich an seinen Rücken schmiegen könnte. Stattdessen musste sie den rechten Fuß im Steigbügel abstützen, sich nach vorn und nach links beugen und ihr Bestes tun, um die Flügelschläge nicht zu stören.
    Sie sah, dass sein Winkel noch um zehn Grad steiler als der von Zarter Frühling war. Sie wollte nach oben sehen und sich vergewissern, dass Meisterin Stern es auch bemerkte, doch sie hatte Angst, den Kopf zu bewegen und den Griff um den Knauf zu lockern. Als sich Tup sogar noch mehr auf die Seite legte und beinahe in der Waagerechten lag, verlor sie den rechten Steigbügel. Ihr Bein wurde von der rechten Schenkelrolle aufgefangen, doch der Steigbügel hing frei in der Luft, und ihr Gleichgewicht geriet ins Wanken. Sie duckte sich tief über den Knauf und klammerte sich so fest daran, dass ihre Handflächen brannten. »Hör auf, Tup! Nein!«, schrie sie.
    Er konnte sie wahrscheinlich kaum hören, doch er spürte sofort, dass etwas geschehen war. Mit einer geschmeidigen Bewegung richtete er sich auf und schob sie sorgfältig zurück in den Sattel. Sie fand den Steigbügel wieder, lehnte sich mit dem Rücken gegen das Hinterzwiesel und klemmte die Beine unter die Schenkelrollen. Aus purem Übermut schlug Tup heftig mit den Flügeln, um die Klasse
einzuholen, dabei hatte er den Hals lang nach vorn gestreckt und die Hufe so fest angezogen, dass sie die Beugung seiner Schultern und der Hinterläufe spüren konnte. Mit drei Flügelschlägen war er bei den anderen Fliegern, und bevor sie ihn aufhalten konnte, überholte er sie, indem er über ihre Linie hinwegfegte. Dann schwebte er zurück und nahm wieder seinen Platz am Ende der Reihe ein. Larks Zunge war trocken, und sie bemerkte, dass ihr Mund offen stand und sie lachte. Doch als Tup auf seinem Platz in der Formation zur Ruhe gekommen war, sah sie, dass sich auf dem Gesicht von Meisterin Stern, die auf Sternschnuppe neben ihnen herschwebte, um die Fliegerinnen zu beobachten, ein mächtiges Donnerwetter zusammenbraute. Energisch gab die Meisterin mit ihrer Gerte das Zeichen zur Rückkehr.
    Gehorsam und zügig führte Hester die Klasse in einem weiten Bogen über das Akademiegelände hinweg nach unten, wählte einen Anflugwinkel und steuerte auf die Landekoppel zu. Sie landeten nacheinander, erst Goldener Morgen, dann Kleine Prinzessin, Schwarzer Junge, Zarter Frühling, Meermaid, Chance und schließlich Wolkenherz direkt vor Tup.
    Als Tup an der Reihe war, lenkte Lark ihn auf die Koppel zu. Doch Tup weigerte sich.
    Sie rief ihm

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