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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Spiel. Es gibt immer
noch ein Rätsel, das bislang nicht geklärt ist, doch Ihre Schwester kann nicht sprechen.«
    Frans runzelte die Stirn. »Sie hätte mir doch sicher schreiben können. Wenn sie Hilfe gebraucht hätte …«
    »Ich möchte mich nicht in Ihre Familienangelegenheiten einmischen«, sagte Philippa. Sie blickte sich um, und Frans folgte ihrem Blick. Die Eingangshalle war leer. Margret war in ihrem Büro und die Lehrerinnen und Schülerinnen auf den Koppeln.
    Frans fasste Philippa am Ellbogen und führte sie zu einer der langen Bänke gegenüber den Fenstern. »Erzählen Sie, Philippa«, bat er. »Ich zweifle nicht daran, dass Sie nur unser Bestes wollen.«
    Sie verzog den Mund. »Na ja, zumindest für Sie.«
    »Erzählen Sie.«
    Philippa hatte Recht gehabt. Es war eine lange Geschichte von Intrigen, einem unehelichen Kind, von Täuschung und Opfern. Frans senkte den Kopf, hörte zu und versuchte sich seine schöne, stolze Schwester in ein Dorf im Hochland verbannt vorzustellen, wo sie nach einer traumatischen Schwangerschaft von einem Kräuterweib versorgt worden und schließlich auf dem Hof eines netten Bauern untergekommen war.
    »Broh Hammloh«, schloss Philippa, »ist ein ehrenwerter Mann, die Art von Mann, auf die Oc stolz sein kann. Wilhelm hat zwei Gründe, ihn zu hassen und damit zu drohen, ihm das Land und den Hof wegzunehmen, die den Hammlohs seit mehr als dreihundert Jahren gehören.«
    »Zwei Gründe?«
    »Das befürchte ich.« Philippa hatte ihre Handschuhe aus dem Gürtel gezogen und faltete sie zwischen den Fingern. »Wilhelm ist von Schwarzer Seraph, Larkyns geflügeltem
Pferd, geradezu besessen. Er war unsagbar wütend, als er herausfand, dass sie an das Fohlen gebunden worden ist, und hat sogar versucht, es ihr wegzunehmen. Aber er hat Angst, was Pamella den Hammlohs erzählen könnte, sollte sie wieder zu sprechen anfangen.«
    »Wer ist der Vater ihres Kindes?«, wollte Frans wissen. Ihm war das Herz schwer. Er wusste, wie sehr diese Geschichte seinen Vater verletzt hätte, und er verstand auch, dass seine Mutter Pamella niemals gestatten würde, mit einem Bastard nach Oscham zurückzukehren. Arme Pamella! Ihr Leben schien in mehrerlei Hinsicht ruiniert zu sein.
    »Wissen Sie, Frans«, erwiderte Philippa langsam, »das verrät sie uns nicht. Dieses Geheimnis scheint sie mehr als alles andere zu belasten.«
    »Sie kann doch sicher schreiben?«
    »Ja, aber bislang hat sie lediglich den Namen ihres Sohnes aufgeschrieben, damit wir wussten, wie wir ihn rufen sollen. Brandohn.«
    »Brandohn«, wiederholte Frans nachdenklich. »Wir hatten einen Onkel, der so hieß, und einen Ururgroßvater. Pamella hat sich ihrer erinnert.«
    »Er sieht genau aus wie Sie und Wilhelm«, berichtete Philippa. »Ein echter Fleckham.« Ihr Blick wurde weich, und Frans fragte sich, wie es wohl für sie und die anderen Pferdemeisterinnen war. Wenn die Pferde ihr übliches Alter erreichten, waren die Frauen bei dem Tod der Pferde zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Er hatte selbst keine Kinder, hatte jedoch noch die Möglichkeit und auch die Zeit, eine Familie zu gründen. Die Fliegerinnen hatten in dieser Hinsicht keine Wahl.
    »Ich wünschte, ich könnte Pamella sehen, solange ich hier bin.«

    »Das können Sie, Frans. Wenn wir aus Wildland zurückkommen, können Sie ins Hochland reisen. Die Hammlohs werden Sie willkommen heißen. Sie werden sie bestimmt mögen.«
    Frans beobachtete sie heimlich. Als sie den Namen Hammloh ausgesprochen hatte, hatte ihre Stimme auf einmal so anders geklungen, und der weiche Ausdruck in ihren Augen blieb. Philippa war nicht gerade eine romantisch veranlagte Frau. Vielleicht war es Brandohn, das Kind, das solche Gefühle bei ihr auslöste. Oder Zuneigung zu diesem Mädchen, ihrer Schülerin.
    »Nun gut.« Philippa stand abrupt auf und rieb die Hände aneinander, als wolle sie sich von überflüssigen Gefühlen befreien. »Sie haben sicherlich noch einiges vorzubereiten«, sagte sie. »Haben Sie schon gefrühstückt? Brauchen Sie noch etwas?«
    Er wollte gerade erklären, wie er den Morgen verbracht hatte, als eine Studentin aus einer Tür auf dem Flur über ihnen platzte und die breite Treppe hinuntereilte. Philippa blickte nach oben und fragte: »Hester? Was ist denn bloß los?«
    Frans erkannte in dem großen Mädchen die Tochter der Beehts. Als sie den Fuß der Treppe erreicht hatte, drehte sie sich mit einer Hand auf dem Geländer um und sah Philippa direkt an.
    »Meisterin

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