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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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dass eine solche Warnung nicht vonnöten ist. Dennoch danke ich Ihnen für Ihre Fürsorge.«
    Wilhelm runzelte die Stirn. »Nun, wir werden sehen.« Er klemmte die Gerte unter den Arm, warf Lark einen kurzen Blick zu und sah dann wieder Amelia an. »Wir werden mit dem Baron über Ihre Zukunft sprechen, wenn, oder besser, falls der Baron aus dem Wildland zurückkehrt.« Er drehte sich um und stolzierte aus dem Speisesaal, ohne sich noch einmal umzusehen. Eine ganze Zeit lang sagte niemand ein Wort, bis auf einmal aufgeregtes Geschnatter losbrach.
    Amelia setzte sich langsam wieder auf ihren Stuhl. Lark beugte sich zu ihr. »Ich bin davon überzeugt, dass Ihr Vater sicher zurückkehren wird«, erklärte sie. »Er hat nur versucht, Sie einzuschüchtern.«
    Amelia blickte sie aus ihren kühlen braunen Augen an. »Das weiß ich.« Eine Dienerin servierte einen winzigen Teller mit geeisten Blutrüben, und sie nahm ihre Salatgabel zur Hand. Vorsichtig spießte sie ein Stück auf, hielt die Gabel hoch und blickte wieder zu Lark. »Er ist wütend, weil er zulassen musste, dass ich an ein geflügeltes Pferd gebunden werde.« Sie steckte sich die Blutrübe in den Mund und kaute bedächtig. Nachdem sie geschluckt hatte, fügte sie hinzu: »Mein Vater ist ein kluger Mann. Er denkt an die Zukunft. Meine hiesige Anwesenheit stärkt die Beziehungen zwischen Oc und Kleeh, und das gefällt dem Rat der Edlen.«
    »Und Sie?«, wagte Lark zu fragen. Sie widmete sich ihrem eigenen Salat und beobachtete das ungewöhnliche Mädchen unter gesenkten Wimpern. »Sind Sie froh, hier zu sein?«

    Amelia legte die Gabel beiseite und warf Lark, wie immer vollkommen beherrscht, einen Blick zu. »Seit ich klein war, habe ich nichts anderes gewollt.«
    Lark konnte nicht antworten. Als Mädchen aus dem Hochland hätte sie selbst nie von einer solchen Möglichkeit zu träumen gewagt.
    Während des weiteren Essens, der Suppe, dem Fisch- und dem Fleischgang, wanderte ihr Blick immer wieder zum Eingang, durch den Fürst Wilhelm verschwunden war. Wie die meiste Zeit war sie hungrig, doch vor lauter Angst war ihr Magen wie zugeschnürt, und sie sehnte das Ende des Essens herbei.
    In dem Augenblick, in dem die Dienerinnen das Eis abgeräumt hatten, sprang Lark auf und ging auf die Tür zu. Bevor sie dort war, erreichte sie die Stimme der Leiterin. »Larkyn! Würden Sie Amelia bitte den Schlafsaal und ihr Bett zeigen?«
    Lark blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich langsam um. Meisterin Morghen war dicht hinter ihr. Lark war erschrocken, wie schwach und blass die Leiterin aussah und wie sehr ihre Hand zitterte. Seit wann brauchte sie einen Gehstock? Lark hatte ihn noch nie zuvor bemerkt.
    Amelia Riehs kam zu ihnen und wartete mit leicht erhobenen Brauen auf Larks Antwort.
    »Oh, oh ja, natürlich, Meisterin Morghen«, stammelte Lark. Sie konnte nicht anders, als sehnsüchtig zur Tür zu blicken. Durch die Fenster der Eingangshalle erkannte sie das Licht im Stall.
    Amelia hob die Brauen noch ein Stück höher. Sie folgte Larks Blick und sagte dann leichthin: »Danke, Larkyn. Aber vielleicht können wir erst zu den Ställen gehen? Ich würde so gern Ihr Pferd sehen.«

    Lark warf ihr einen dankbaren Blick zu. Sie wünschte der Leiterin höflich einen guten Abend und lief so schnell sie sich traute über den Hof in den Stall. Amelia lief genauso schnell wie Lark und blieb dicht hinter ihr, stellte jedoch keine Fragen.
    Lark fiel ein Stein vom Herzen, als sie Tups Stall erreichten. Obwohl das Licht dämmrig war, konnte sie sehen, dass er gesund und munter war. Molly und er hatten sich an eine Wand gedrängt, während Beere in die Dunkelheit starrte. Lark schlüpfte in den Stall. Als sie an dem Hund vorbeiging, streckte sie eine Hand nach ihm aus und stellte fest, dass er die Nackenhaare aufgestellt hatte. Als Lark ihn streichelte, rührte er sich nicht, sondern starrte unverwandt hinaus in den Gang.
    Molly und Tup zitterten. Tups Ohren hingen auf diese merkwürdige Art zu beiden Seiten hinab, wie sie es getan hatten, als Wilhelm in der Nähe gewesen war.
    »Bei Kallas Schwanz«, zischte sie. »Was hat er hier getan?«
    »Was ist los?«, fragte Amelia, die vor der Box stand.
    Lark wirbelte zu ihr herum. Sie hatte ganz vergessen, dass Amelia da war. »Es ist der Fürst. Er war hier bei Tup«, sagte sie angespannt.

Kapitel 16
    P hilippa ließ Soni das Tempo bestimmen und sie hin und wieder einen Bogen fliegen, wenn die Schiffe zu weit hinter ihnen

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