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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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runzelte. Lark schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Sorgen, Anabel«, sagte sie hastig, während sie sich umdrehte und die Treppe hinauflief. »Ich habe seit Tagen nichts mehr angestellt!«
    Als sie vor Meisterin Morghen stand, bemerkte sie, dass die Tochter des Barons im Schatten der Eingangshalle wartete. Die Leiterin trat zur Seite, damit Lark eintreten konnte, und sagte: »Larkyn Schwarz, das ist Amelia Riehs, unsere neue Schülerin.«
    »Ja«, sagte Lark erfreut. »Das haben wir uns schon gedacht. Herzlich willkommen an der Akademie!«
    Sie sah, dass Amelia die dünnen Brauen hob und leicht die schmalen Lippen schürzte, doch sie neigte den Kopf. »Wie geht es Ihnen, edle Dame?«

    »Oh, Sie können mich einfach Schwarz nennen. Das tun alle hier«, sagte Lark lächelnd.
    Amelia hob noch stärker die Brauen und schürzte weiterhin die Lippen. »Tatsächlich«, erwiderte sie. Ihre Stimme klang weder kühl noch warm. Sie wirkt vollkommen unverbindlich, überlegte Lark.
    Lark blickte Meisterin Morghen hilfesuchend an und glaubte, einen amüsierten Ausdruck in ihren Augen zu sehen. »Wie auch Sie, Larkyn, kommt Amelia allein an die Akademie. Ihre Ankunft ist von daher ebenso ungewöhnlich wie die Ihrige. Bei Ihnen war das Fohlen außerhalb der Saison geboren worden, und Amelia kommt zunächst ohne Pferd. Ich fürchte, es wird nicht leicht für sie sein, sich als Mitglied der Akademie zu fühlen. Und da dachte ich mir, dass Sie genau die richtige Tutorin für sie wären.«
    Lark neigte den Kopf. »Gern.« Sie grinste Amelia ein bisschen schelmisch an. »Möchten Sie einen Blick ins Stadel werfen?« Die Leiterin schmunzelte ganz leicht, doch das Mädchen aus Kleeh blickte Lark ungerührt aus den brauen Augen an.
    »Ins Stadel?«, fragte sie. »Das müssen Sie mir schon übersetzen, edle Dame – Schwarz, meine ich. Dieser Ausdruck ist mir nicht bekannt.«
    Lark lachte. »Das wundert mich nicht! Ich bin ein Mädchen vom Land, aus dem Hochland, woran Sie meine Tutorin zweifellos bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erinnern wird, und ich spreche unseren Dialekt. Kommen Sie, wenn die Leiterin es uns erlaubt, führe ich Sie erst einmal herum.«
    Sie hakte sich bei Amelia unter und stellte fest, dass sich ihre schlanken Arme fest und muskulös anfühlten. Das
Mädchen ertrug die Berührung einen Atemzug lang und zog dann beinahe unmerklich den Arm zurück.
    Lark biss sich auf die Lippe und versuchte, es nicht als Beleidigung aufzufassen. Sie machte sich auf den Weg aus der Halle und vertraute darauf, dass Amelia ihr folgen würde. Sie spürte den verwirrten Blick von Meisterin Morghen auf ihrem Rücken, als sie und die neue Schülerin durch die Flügeltüren traten und die Stufen hinunterliefen.
     
    »Eine Einzelgängerin, würde meine Mamá sagen.« Hester war mit Goldies Pflege fertig, beugte sich über das Tor zu Tups Stall und sah Lark bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu. Obwohl Amelia Riehs nicht im Stall war, sprach sie sehr leise. Sie war in der Halle gewesen und hatte ebenfalls Anweisungen von der Leiterin erhalten. Koffer und Reisetasche waren in den Schlafsaal gebracht worden, wo die Zofe alles ausgepackt und in Schubladen verstaut hatte. Dann hatte sie die Hausdame mit der Bitte um noch mehr Stauraum in Atem gehalten.
    »Warte nur, bis sie herausfindet, dass ihre Zofe nicht bleiben kann.« Das war Anabel, die sich neben Hester schob und die schmalen weißen Finger herunterhängen ließ, damit Molly daran knabbern konnte.
    »Seid ihr beide denn mit euren Zofen hergekommen?« Lark wunderte sich. »Im Hochland hat niemand eine Zofe, nur die Reitmeisterin in Park Dikkers.«
    »Wir nicht, aber Petra!«, erklärte Hester.
    Lark und Anabel kicherten. »Vielleicht wäre besser Petra ihre Tutorin. Sie dürften einiges gemeinsam haben«, vermutete Anabel.
    »Ach, das glaube ich nicht. Amelia wirkt auf mich nicht wie eine Angeberin. Sie ist einfach nur – unnahbar.« Lark
legte den Striegel in das Regal und gab Tup einen Klaps. Sie wollte ihn nicht allein lassen, doch sie pfiff leise, woraufhin Beere angetrottet kam und, als Lark das Tor öffnete, gehorsam in den Stall marschierte.
    »Wieso holst du Beere in Seraphs Stall?«, wollte Anabel wissen.
    Lark mied ihren Blick. »Ach, weil er Beere einfach so gern hat. Und der hat nichts dagegen.«
    »Kommt, ihr zwei. Es ist endlich Zeit zum Abendessen!«, sagte Hester schnell. Die drei eilten hinaus über den Hof zur Halle und flüchteten mit den anderen Mädchen

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