Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
Vom Netzwerk:
bin wütend auf die Barbaren, wütend auf meinen Bruder … und jetzt …« Er lachte auf, kurz, verbittert und mit einem Hauch von Selbstverachtung. »Jetzt bin ich auch noch wütend auf Sie und auf Ihre Hauptmänner, denn während wir hier gemütlich kreuzen, wird Philippa Winter von diesen Barbaren gefangen gehalten.«
    Esmond Riehs trat um den Tisch herum zu Frans. Er hakte sich bei ihm unter, zog ihn an den Tisch und zeigte auf das Pergament. »Ich werde meine Hauptmänner rufen. Sie werden Ihnen zeigen, woran wir den Großteil der Nacht gearbeitet haben. Wir stimmen Ihnen zu, dass es an der Zeit ist zu handeln, aber es ist gefährlich für Philippa. Wir haben erlebt, was die Barbaren ihren Gefangenen antun, wenn sie in die Enge getrieben werden.«
    Frans holte noch einmal tief Luft und vergrub die Fäuste in den Taschen, damit man nicht sah, dass seine Knöchel weiß angelaufen waren. »Wie lang noch, Esmond?«
    »Bis zum Einbruch der Dunkelheit, länger nicht.« Riehs gab ihm ein Zeichen, beugte sich über das Pergament und
deutete mit einem tadellos manikürten Finger auf eine Zeichnung, die die Bucht, das Lager der Barbaren, das Plateau und das Tal zeigte. »Wir haben einen Plan, aber er ist längst noch nicht vollkommen. Sie haben recht, wir entfernen uns vom Lager der Barbaren, aber nur ein kurzes Stück. Wir möchten unter gar keinen Umständen von ihnen entdeckt werden, um nicht den Vorteil des Überraschungsmoments zu verlieren. Wir werden schon bald zurückkehren. Aber Sie müssen sich auf einiges gefasst machen. Unsere Unternehmung ist deutlich schwieriger geworden, als wir gehofft haben.«
    Frans nickte und starrte auf die Karte. Er biss so heftig die Zähne zusammen, dass sein Kiefer schmerzte. Wenn er es jemals wieder nach Oc zurückschaffte, das schwor er sich, würde Wilhelm für all das bezahlen.

Kapitel 22
    D er Himmel über der Akademie leuchtete strahlend blau. Die Morgensonne glitzerte auf den fernen Spitzen der Weißen Stadt, und unter ihren Strahlen schmolzen die Reste des frühen Schnees. Da der Winter eine kurze Pause einlegte, konnten die Schülerinnen der Akademie wieder in der Luft trainieren. Meisterin Sterns Zweitklässlerinnen waren in dicke Wintermäntel gehüllt und trugen ihre dicksten Handschuhe, während ihre Pferde trotz der Kälte ausgelassen waren, als sie von der Flugkoppel abhoben.
    Lark flog in der Gruppe hinter Hester. Tup fegte mit seinen Flügeln eisige Luft über ihre Oberschenkel, und das kalte Leder des Sattels erwärmte sich nur langsam, während sie über die Mansardendächer der Ställe hinweg nach Westen flogen. Hier erstreckten sich weite, ocker- und rostfarbene Felder in geometrischen Mustern bis zum Fuß der Berge. Lark versuchte Tups Muskeln durch das steife Leder der Steigbügel hindurch zu spüren und seine Bewegung durch das Eisen und Holz des Sattels wahrzunehmen. Auf den weit entfernten Bergen glitzerte Schnee, und das Fell der geflügelten Pferde glänzte in der Sonne, doch obwohl es ein vollkommener Tag war, fühlte Larks Herz sich unendlich schwer an.
    Meisterin Stern hatte sich geweigert, sie zu entschuldigen, damit sie mit Herbert nach Beere suchen konnte.

    »Das ist sinnlos, Larkyn«, hatte sie erklärt. »Herbert hat keine Ahnung, wo der Hund sein könnte. Sie dürfen deshalb nicht Ihre Übungsstunden versäumen.«
    Lark wusste, dass es nicht gut wäre, ihren Verdacht zu äußern. Nur Hester konnte sie verstehen, aber Hester stimmte Meisterin Stern zu. »Warte auf Meisterin Winter, Schwarz. Es gibt nichts, was du auf eigene Faust tun kannst«, hatte sie gesagt.
    Als die Fliegerinnen eine Halbe Wende vollführten, blickte Lark nach Nordosten, wo die hohe Fassade des Fürstenpalastes vor der braunen Landschaft erstrahlte. Sie zweifelte nicht daran, dass dort jemand sehr genau wusste, was mit Beere geschehen war. Fürst Wilhelm, ihr Feind.
    Doch niemand würde ihr glauben. Sie hatte noch nicht einmal gewagt, Herbert zu erzählen, wen sie verdächtigte.
    Meisterin Stern gab ein Signal mit der Gerte, und die Fliegerinnen flogen eine Kurve. Bei den meisten wirkte sie geschmeidig, auch wenn Anabel wie so oft Schwierigkeiten hatte, die Höhe zu halten. Obwohl der Flugsattel beide störte, hatten Lark und Tup keine Schwierigkeiten mit der Übung.
    Sie und Tup flogen die Kurve und entfernten sich mit einem Dutzend Flügelschlägen von der Gruppe, dann kamen sie zurück, warteten in der Nähe und sahen zu, wie Anabel und Chance das Manöver mehrmals

Weitere Kostenlose Bücher