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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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ist los?«, sagte die Frau mit zittriger Stimme. »Was ist das da? Ein Hund?«
    »Ja. Ein Oc-Hund von der Himmelsakademie. Er ist verletzt.«
    »Als ich das geflügelte Pferd in meinem Hof tanzen sah, habe ich mir gedacht, dass Sie von der Akademie sind. Aber ein Hund … ich habe den Hund nicht gesehen. Ich dachte, Sie wären verletzt«, erklärte die alte Frau.
    »Das bin ich nicht. Aber wir brauchen Hilfe, einen Karren oder etwas Ähnliches, um Beere zurück zur Akademie zu bringen.«
    Die Bäuerin nickte und stützte sich auf ihren Stock. »Ja, Meisterin, das ist richtig. Wir bewirtschaften dieses Land für den Palast, wissen Sie. Als wir das Pferd sahen, ist mein Mann gleich losgegangen, um jemand von dort zu holen.«
    Lark legte die Hand auf ihre Brust; ihr war, als hätte ihr Herz ausgesetzt. »Nein, oh nein, nicht der Palast!«
    Die Frau legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. »Nicht der Palast? Warum nicht?«
    Lark blickte auf Beeres schlaffen Körper hinunter und biss sich auf die Lippen. Sie wagte nicht, noch mehr zu sagen.
    Sie warteten sehr lange in der Kälte auf dem leeren Feld. Die Bauersfrau, die einen langen Mantel aus Ziegenhaar trug, schien nicht zu bemerken, dass Lark vor Kälte zitterte, während es langsam Mittag wurde. Beere lag immer noch ruhig da, keuchte leise und hielt die Augen geschlossen. Er braucht Wasser, dachte Lark, und gehört ins Warme, nicht auf den halb gefrorenen Boden.
    Tup stampfte unruhig mit den Hufen, aber er hielt sich dicht bei ihnen. Lark warf ihm einen dankbaren Blick zu. Die Bauersfrau schien nicht beeindruckt zu sein, dass ein geflügeltes Pferd auf ihrem Feld stand, doch da die Klassen
der Akademie häufig über ihrem Haus übten, hatte sie sich vielleicht an den Anblick gewöhnt.
    Gerade als Lark dachte, ihr werde der Kiefer brechen, wenn sie weiterhin die klappernden Zähne zusammenbiss, tauchte ein Karren mit einem Pony am Ende des Feldes auf, machte einen Bogen um die Steinmauer, die den Acker von der Straße trennte, und holperte über die gepflügten Furchen auf sie zu. Lark stopfte den Mantel fester um Beere, stand langsam auf, streckte die steifen Knie und rieb sich mit den eisigen Händen die Arme. Das Blut pochte in ihren Ohren, und das Zeichen von Kalla auf ihrer Brust erwärmte sich wieder. Es war das Einzige an ihr, das nicht eiskalt war.
    Der Karren hielt ratternd neben ihnen. Das Pony, das ihn zog, warf den Kopf hoch und stieß kleine Nebelwolken aus. Der Bauer stieg steifbeinig vom Kutschbock und stellte sich neben seine Frau. Der Kutscher des Karrens sprang ebenfalls herunter, und Tup schnaufte und wich zurück.
    Lark kannte diesen Mann. Das Amulett begann zu brennen, und sie hielt es von ihrem Wams weg.
    Es war Jinson, der Zuchtmeister des Fürsten, der gekommen war, um Beere zu holen. Sein Gesicht war weiß wie der Schnee auf den Bergspitzen, als er hinunter auf den Oc-Hund starrte, der zusammengesackt auf dem kalten Boden lag. Lark hielt die Luft an, als er sie ansah.
    »Ist er tot?«, fragte er.
    Lark zögerte. Sie zweifelte nicht daran, dass er von vornherein gewusst hatte, dass es Beere war, der auf dem Feld des Bauern lag. »Er ist halbtot und braucht Hilfe«, sagte Lark schließlich.
    Als sie in das Gesicht des Zuchtmeisters blickte, drehte sich ihr fast der Magen um. Seine Miene verriet tiefe Qualen,
und er wirkte wie ein Mann, der keine Wahl mehr hatte. Er schlich widerwillig heran. »Ich nehme ihn mit zum Palast«, erklärte er.
    Lark umfasste das Zeichen von Kalla und betete.
    Da rief die alte Bauersfrau: »Wer ist das denn?«, und zeigte auf den Weg hinter der Steinmauer.
    Lark und Jinson sahen beide auf, und Larks Herz machte vor Freude einen Satz.
    Die zweispännige Kutsche der Beehts fuhr den Weg hinunter auf das Bauernhaus zu und hielt neben dem Eingang zum Feld. Die Tür mit dem Wappen flog auf, und Hester, groß, hochgewachsen und stark, sprang heraus und rannte über den unebenen Boden auf sie zu, während die Lakaien und der Kutscher an dem Vehikel warteten.
    »Ach!«, hauchte Lark. »Bei Kallas Fersen, es gibt keinen schöneren Anblick!«
     
    Mit Hilfe der Diener von Baronin Beeht legten sie den Hund, der immer noch in Larks Mantel gehüllt war, auf das Polster der Kutsche und brachten ihn vorsichtig zur Akademie. Tup war an einen Ring an der Seite der Kutsche festgebunden und lief nebenher. Um ihn nicht aufzuregen, hielten sich die beiden Lakaien auf der gegenüberliegenden Seite. Bevor sie losfuhren, legte Lark Tup

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