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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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dass das Weiße zu sehen war. Als er Lark erkannte, winselte er und leckte schwach ihre Hand.
    »Nein, Beere.« Lark brach fast die Stimme. »Bleib ganz ruhig liegen, Beere. Rühr dich nicht!«
    Beere seufzte einmal tief und ließ den Kopf wieder sinken. Lark legte eine Hand auf seinen Bauch und die andere auf den schmalen Kopf. Tup schob sein Maul über Larks Schulter und wimmerte leise. Der Laut unterschied sich kaum von dem Winseln des Hundes.
    »Ich weiß, Tup. Er ist verletzt. Und ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Ich muss ihn nach Hause bringen, aber es ist so ein weiter Weg.«
    Tup schnaubte und raschelte mit den Flügeln.
    »Nein, wir können nicht mit ihm fliegen«, erklärte Lark. »Er ist viel zu schwer, das Gleichgewicht würde nicht mehr stimmen.« Sie hob den Kopf und blickte über die Hecke und das gepflügte Feld hinweg zu den geflügelten Pferden am Himmel, die jetzt weit entfernt waren. »Meisterin Stern wird wütend auf mich sein. Sie wird denken, dass ich einfach die Klasse verlassen habe, und jetzt sind sie ohne uns auf dem Rückweg zur Akademie!«

    Beere stöhnte, und Lark tätschelte behutsam seine Flanken. »Nein, wir lassen dich nicht allein, Beere. Wir würden dich nie im Stich lassen. Die Klasse ist egal.«
    Es verging eine ganze Weile, und Beeres Atmung schien, da die Blutung aufgehalten war und ihm wärmer wurde, ein bisschen tiefer zu werden. Lark hatte schon früher verletzte Tiere gesehen, und sie wusste, dass Beere durch den Schnitt an seinem Hals eine Menge Blut verloren hatte. Sie hatte Angst, den Hund zu tragen, weil die Verletzung sofort wieder anfangen konnte zu bluten. Sie sah hinter sich, wo das gepflügte Feld an einer alten Eiche endete, unter der ein Bauernhaus stand. »Wir brauchen einen Bauern oder eine Bäuerin, Tup«, sagte sie mehr zu sich selbst. »Jemand, der uns helfen kann.«
    Tup hob den Kopf und folgte ihrem Blick, als hätte er verstanden, was sie sagte. Wieder raschelte er mit den Flügeln und wieherte leise.
    »Siehst du jemand? Sie können uns nicht bemerkt haben, sonst wären sie sicher herausgekommen …«
    Tup senkte das Maul und blies seinen Atem gegen ihre Wange. Sie hob den Arm und wollte seinen Hals streicheln, doch bevor sie ihn erreichte, wich er zurück und lief im Galopp und mit wehenden Flügeln das Feld hinunter. Die leeren Steigbügel flogen um ihn herum, das Eisen schlug gegen seine Rippen. »Tup!« Was tat er denn? Er würde doch sicher nicht wegfliegen und sie allein lassen?
    Tup galoppierte mit halb geöffneten Flügeln direkt auf das Bauernhaus zu. Er wieherte, drehte eine Runde und blieb mit hoch erhobenem Kopf und aufgestellten Ohren stehen. Als niemand erschien, drehte er mit gebogenem Hals und fliehendem Schweif eine größere Runde. Immer wieder ließ er das eindrucksvolle Wiehern eines jungen
Hengstes ertönen und stampfte mit den Vorderläufen auf den gefrorenen Boden. Lark beobachtete ihn staunend. Sie berührte das Zeichen von Kalla um ihren Hals und war überrascht, dass die Hitze, die sie seit Tagen gequält hatte, auf einmal verschwunden war.
    Schließlich wurde ein Fensterladen geöffnet, und einen Augenblick später flog krachend die Tür des Bauernhauses auf.
    Tup wieherte und wendete auf den Hinterläufen. Er sauste ein paar Schritte das Feld hinunter, blieb dann stehen, drehte sich um und starrte die Frau an, die im Eingang stand. Als sie sich nicht rührte, wiederholte er seine Aufforderung, rannte ein paar Schritte, drehte sich um und wartete. Lark hielt Beere auf ihrem Schoß, streichelte den seidigen Kopf und beobachtete Tup, während ihr die Kälte durch das Wams und den zerrissenen Rock drang.
    Dreimal wiederholte Tup seine Aufforderung, bevor die Frau endlich aus dem Bauernhaus trat. Sie bewegte sich langsam, und Lark konnte jetzt sehen, dass sie sich auf einen Gehstock stützte. Tup wieherte noch einmal, kam über das Feld zurückgesaust, hielt schlitternd neben Lark und Beere und warf triumphierend den Kopf hoch.
    »Gut gemacht, Tup! Sehr gut! Jetzt kommt jemand, wirft einen Blick auf den armen Hund und leiht uns vielleicht einen Karren, um ihn nach Hause zu bringen.«
    Die Frau brauchte einige Zeit, um das lange Feld vom Bauernhaus hinaufzukommen. Sie war schon älter, hatte dünne weiße Haare und eingefallene Wangen und musterte Lark durch dicke Brillengläser hindurch, die dringend eine Reinigung nötig gehabt hätten.
    »Guten Tag, Meisterin«, sagte Lark. »Danke, dass Sie hergekommen sind.«

    »Was

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