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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Dieser kleine Junge wäre immer noch ein Gefangener, und die Wildländler …«
    »Diese Barbaren haben immer noch einen meiner Untertanen in ihrer Gewalt.«
    Philippa war so überrascht von seinen Worten, dass sie einen Augenblick lang nicht wusste, was sie sagen sollte. Was für ein wunderbarer Fürst er sein könnte, selbst wenn er es gar nicht sein wollte! Er würde Ocs ramponierten Ruf wiederherstellen und dem Palast sein Ansehen zurückbringen. Als er sich von ihr entfernte und mit weit ausgreifenden Schritten durch den tiefen Sand ging, musterte sie seine große, schlanke Gestalt mit Bedauern und Bewunderung.
    Sie drehte sich um und erwartete eigentlich, dass Baron Riehs ihn zurückhalten würde. Doch sie sah, wie Esmond Riehs Frans aufmunternd zunickte.

     
    Frans hielt während seines Aufstiegs durch die schwarzen Felsbrocken inne und blickte zurück auf das Lager am Strand. Es erleichterte ihn ungeheuer, Philippa gesund zu sehen und neben ihr das geflügelte Pferd, das sich ebenfalls von den Strapazen zu erholen schien. Ihm wurde bei dem Anblick ganz warm ums Herz, und er konnte zum ersten Mal seit Tagen wieder richtig durchatmen. Wieso empfand Wilhelm nicht ebenfalls so? Wie konnte es sein, dass Wilhelm sich nicht wie Frans verpflichtet fühlte, wenn er wusste, dass einer von Ocs Bürgern von Barbaren gefangen gehalten wurde?
    Möglicherweise war Lissih nicht mehr zu retten, aber Frans konnte unmöglich zurück über die Meeresenge fahren, bevor er sich nicht persönlich davon überzeugt hatte. Er schien der letzte Fleckham zu sein, der sich diesen Menschen gegenüber verantwortlich fühlte.
    Er holte tief Luft, drehte sich um und marschierte auf die Siedlung zu.
    Als Frans sich den qualmenden Häusern näherte, bemerkte er, dass die Zahl der Toten gestiegen war. Einige Leichen lagen in großen Blutlaken, und zumindest einer von ihnen war durch seine, Frans, Hand gestorben. Unter den Toten befanden sich auch Kinder. Vermutlich waren solche Tragödien wohl unvermeidlich. Frans versuchte sich an die Toten zu erinnern, deretwegen sie zu dieser Mission aufgebrochen waren, an die abgeschlachteten Fischer und an das Stallmädchen Rosella, doch beim Anblick der reglosen Leichen wurde ihm fast übel. Sein einziger Trost war, dass er keine Soldaten aus Kleeh unter den Toten entdeckte.
    Der Kampf schien allmählich dem Ende zuzugehen. Er schritt inmitten wabernder Rauchwolken durch die Siedlung.
Aus der Ruine eines der länglichen Häuser drang unaufhörliches Schluchzen. Frans wandte sich um und sah, dass eine Wildländlerin in der Asche kauerte und etwas Kleines auf dem Arm hielt. Frans wandte hastig den Blick ab. Er wollte lieber nicht wissen, um wen sie trauerte.
    Riehs’ Männer hatten die Überlebenden des Kampfes am anderen Ende des Lagers zusammengetrieben, wo die Gebäude noch mehr oder weniger unversehrt schienen. Eines war eine Art Hütte, die wie die länglichen Häuser aus Lehm erbaut und mit Reet gedeckt war. Ein anderes war ein überdachter Zwinger, in dem die riesigen Hunde jaulten und sich, so weit es ihre Leinen zuließen, an die hintere Wand drückten. Sie waren immer noch an einem Pfahl in der Mitte angebunden. Hätte das Feuer das Gehege erreicht, wären diese riesigen Bestien, die von schweren Dornenhalsbändern zurückgehalten wurden, hilflos und qualvoll verbrannt. Frans merkte ihnen an, dass Feuer, Krach und Rauch sie erschreckt hatten, und er vermutete, dass auch sie den beißenden Geruch von Blut in der Luft wahrnahmen, der ihm in die Nase gestiegen war.
    Einer der Soldaten drehte sich um, als Frans näher kam, und zeigte auf die schiefe Hütte neben dem Hundezwinger. »Dort haben sie die Pferdemeisterin gefangen gehalten«, erklärte er knapp.
    Frans starrte angewidert auf die Hütte. Es war kaum mehr als eine Erdhöhle, dunkel, stinkend und kalt. Er wandte sich wieder dem Soldaten zu: »Sind das alle Barbaren, die noch am Leben sind? Es waren doch sicher mehr.«
    Der Soldat deutete mit dem Kopf auf die sich aneinanderdrängenden Wildländler, die von den Soldaten aus Kleeh umstellt waren. Frans betrachtete sie genauer und runzelte die Stirn. »Das sind ja alles Frauen und Kinder!«

    Ein Hauptmann hörte ihn und drängte sich durch seine Soldaten hindurch zu Frans. »Die Männer sind geflohen. Zumindest die, die nicht beim ersten Angriff getötet worden sind.«
    Frans musterte die Menschen, die sich ängstlich umklammert hielten. Ein solches Elend hatte er noch nie gesehen. Diese

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