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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Kopf. »Ich weiß es nicht. Irgendwie kommt mir das merkwürdig vor.«
    Lark und Hester beeilten sich, ihre Pferde abzuzäumen und trockenzureiben, während Anabel auf der Trockenkoppel und der Flugkoppel nachsah und über den Hof rannte, um eine weitere Runde durch die Klassenzimmer und die Bibliothek zu machen. Sie tauchte atemlos im Stall auf, als Lark und Hester gerade die Wassereimer aufgefüllt und den Pferden eine Portion Getreide gegeben hatten.
    »Niemand hat Amelia gesehen!«, stieß Anabel hervor. »Mittlerweile macht sich auch Meisterin Tänzer Sorgen. Sie war mit ihrer Klasse oben …« Sie machte eine Pause und rang, eine Hand auf der Brust, nach Luft. »Heute waren alle unterwegs. Die Erstklässlerinnen haben am Ende der Jährlingskoppel bei dem Buchenwäldchen Bodenübungen gemacht, und die zweite Klasse war mit Meisterin Tänzer in der Luft. Ich war den ganzen Nachmittag in der Bibliothek, und die anderen aus unserer Klasse hatten auch alle etwas zu tun!«
    »Das heißt, dass niemand bei den Ställen war«, stellte Hester fest. »Wo ist Herbert?«
    »Er isst in der Küche sein Abendessen. Er hat sie seit heute Nachmittag nicht mehr gesehen.«

    »Und Meisterin Stern?«
    »Sie war in ihrem Büro, aber jetzt ist sie zum Schlafsaal gegangen, um dort nach Amelia zu suchen.«
    »Überall drückt sich doch die Miliz herum. Hat denn niemand von den Soldaten etwas gesehen?«, schnappte Hester.
    »Angeblich nicht. Aber sie halten sich wegen der Pferde ja auch von den Stallungen fern.«
    Lark schlug die Hand vor den Mund und starrte erst Anabel und dann Hester an. »Er hat sie mitgenommen.«
    Hester öffnete den Mund und schloss ihn wieder. »Wer? Wer hat sie mitgenommen?«, fragte Anabel.
    »Verstehst du denn nicht, Hester?«, sagte Lark. Sie drehte sich auf dem Absatz um und lief über den Hof zum Schlafsaal, um Meisterin Stern zu suchen. Hester und Anabel trabten neben ihr her.
    Hester stöhnte, und Anabel erkundigte sich: »Was ist denn los, Lark? Wovon sprichst du?«
    Sie erreichten den Schlafsaal und drängten sich durch ein kleines Grüppchen Erstklässlerinnen, die mit großen Augen auf den Stufen zusammengluckten. Als sie die Treppe erreicht hatten und außer Hörweite waren, erklärte Lark: »Es war der Fürst, Anabel! Er hat Amelia entführt, und er muss auch ihr Fohlen und Beere mitgenommen haben.«
    »Mitgenommen … aber … warum?« Das Mädchen schluchzte fast.
    »Er will damit Meisterin Winter zwingen, nach Oc zurückzukehren«, erklärte Hester.
    Gerade als sie die oberste Stufe der Treppe zur Galerie erreicht hatten, kam die Leiterin aus einem Saal. »Hester«, sagte sie streng, »trommeln Sie Ihre Klasse zusammen und kommen Sie in mein Büro.«

    Sie ging an ihnen vorbei und lief die Treppe hinunter. Lark sah ihr hinterher und biss sich auf die Lippe. »Bei Kallas Fersen!«, flüsterte sie. »Er wollte bestimmt mich.«
    »Das kannst du nicht wissen, Schwarz«, widersprach Hester.
    »Doch. Er hasst mich. Ich war nicht hier, also hat er … Oh, die arme Amelia! Sie muss sich zu Tode fürchten.«
    »Er würde es doch nicht wagen, ihr etwas anzutun, oder?«, jammerte Anabel, als sie die Treppen hinunterliefen, um die übrigen Drittklässlerinnen zu suchen.
    »Er hat versucht, mir wehzutun«, sagte Lark. Anabel blieb stehen und starrte sie an. »Ja, das ist wahr. Meisterin Winter weiß es. Das ist einer der Gründe, warum er sie zur Flucht gezwungen hat.«
    »Aber … er hat doch jetzt sein eigenes Fohlen. War das nicht das, was er wollte?«
    Sie verließen den Schlafsaal und gingen über den Hof zurück. Zwei Soldaten standen stocksteif neben der Tür, und Lark spürte wie in den ganzen letzten Wochen ihren Blick auf sich ruhen. Sie fragte sich, wo Nikh wohl stationiert war, und betete, dass es ihn an einen so sicheren Ort wie die Wolkenakademie verschlagen hatte.
    »Mama sagt, wenn man erst einmal den Geschmack der Macht gekostet hat, ist es schwer, davon abzulassen. Fürst Wilhelm will die Macht über die Geflügelten Pferde und über die Pferdemeisterinnen – und Meisterin Winter ist zum Symbol für diese Macht geworden«, erklärte Hester.
    »Und ich?«, fragte Lark. Sie fühlte sich schuldig, während sie dicht neben Hester herlief, deren Nähe sie irgendwie tröstete. »Unser Hof ist meinetwegen in Gefahr. Meinetwegen wurde mein Bruder Nikh zur Miliz geschickt.«

    Hester schlang ihren langen Arm um sie. Lark wünschte, sie könnte ihr Gesicht an der starken Schulter ihrer Freundin

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