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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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und nach wer weiß was sonst noch. Außerdem …« Sie lehnte sich zurück gegen den Baum und achtete nicht darauf, dass der raue Stamm an der Seide ihres Wamses scheuerte, »… suchen sie nach Philippa Winter. Tagschmidt hat erfahren, dass es den Befehl gibt, sie festzunehmen, sobald sie sich in Oc blicken lässt. Ich glaube kaum, dass sie den Häschern des Fürsten ein zweites Mal entkommen könnte.«
     
    Die Mädchen verabschiedeten sich erst von der Baronin, als es bereits dämmerte. Die Pferde waren, unbelastet von den Sorgen ihrer Reiterinnen, ausgeruht und unternehmungslustig. Tup raste durch den Park, um sich vor Goldie
in die Luft zu erheben. Selbst Goldie war voller Energie und verlor etwas von ihrer gewohnten Würde, als sie das Tempo erhöhte, um Tup einzuholen, und mit kraftvollen Schlägen ihrer weißen Flügel vor ihm aufstieg. Lark sah hoch und staunte, wie anmutig Hester im Flugsattel wirkte. Wenn sie flog, verlor sie ihre kantige, ungelenk wirkende Art. Ihre langen Arme und Beine passten zu Goldies kräftigem Wuchs. Es war wunderschön zu beobachten, wie sie umgeben von dem Licht der untergehenden Sonne nach Westen flogen.
    Tup streckte den Hals vor und schlug schneller mit den Flügeln. Lark lockerte die Zügel und ließ ihn aufsteigen und über Goldie hinwegschweben. Er musste doppelt so schnell mit den Flügeln schlagen wie Hesters Stute. Schließlich war er viel kleiner als sie. Dafür flog er fast so geschickt wie ein Vogel. Lark spürte unter ihren Händen und Schenkeln und sogar durch das Leder und Holz des Sattels hindurch, wie er die starken Flugmuskeln über der Brust anspannte.
    Als sie die Akademie erreicht hatten, hob Lark den Zügel an und drückte ihn gegen Tups Hals. Er schüttelte widerwillig den Kopf, und es war verlockend, ihm seinen Willen zu lassen, einfach weiterzufliegen und noch ein paar Minuten länger in der Luft zu bleiben. Aber es war bereits fast dunkel. In der Halle und dem Wohnhaus brannte schon Licht, und Meisterin Stern wartete zweifellos ungeduldig auf die Antwort von Baronin Beeht.
    »Nein, Tup! Wir müssen zurück«, rief Lark. Sie legte wieder den Zügel an seinen Hals und drückte mit ihrer linken Wade gegen seinen Körper. Er zuckte nur kurz mit den Ohren, dann drehte er ab, in eine scharfe Rechtskurve, und flog in einem steilen Winkel auf die Landekoppel zu.
    Lark grinste und presste ihre Waden fester um ihn. Er
rächte sich an ihr, indem er sie dazu zwang, sich festzuklammern. Wenn sie auch nur ein bisschen rutschte, glich er es sofort aus. Das hatte er schon einmal getan.
    Eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft, sagte sie sich, als er die Flügel ausbreitete und die Vorderläufe dem Boden entgegenstreckte, würden sie endlich ungestraft ohne Sattel fliegen können. Dann konnte er machen, was er wollte, ohne dass sie Gefahr lief, von seinem Rücken zu gleiten. Manchmal dachte sie, dass sie mit dem Brustgurt, den sie und ihre arme, ermordete Freundin Rosella erfunden hatten, sogar auf dem Kopf fliegen konnten. Ohne den Flugsattel waren sie eins, dann verschmolz Lark mit Tups Rücken, und der junge Hengst spürte selbst die kleinste Verlagerung ihres Gewichts, den leichtesten Druck ihrer Waden, Schenkel und Hände.
    Aber nicht heute Abend. Er galoppierte die Landekoppel hinunter und auf die Ställe zu, sie bremste ihn und ließ ihn, bevor sie den Zaun erreichten, in einen schnellen Trab fallen. Hester und Goldie warteten bereits auf sie. Tup trabte zu ihnen, und Lark schwang ihr Bein über den Vorderzwiesel, um abzusteigen. Sie war gerade auf dem Boden gelandet, als sie Anabel von der Stalltür aus rufen hörte: »Hat eine von euch Amelia gesehen?«
    Larks Arme kribbelten auf einmal. »Nein. Kannst du sie nicht finden?«, erwiderte sie.
    »Nein!« Meisterin Tänzer wollte sie sprechen, aber ich kann sie nirgends entdecken.«
    »Hast du schon in Mahagonis Stall nachgesehen?«, fragte Hester.
    »Da war ich zuerst«, erwiderte Anabel.
    Hester und Lark traten durch das Gatter und schlossen es hinter sich. Sie führten die Pferde zum Stall, und Anabel
trat zur Seite, um sie durchzulassen. »Mahagoni ist auch nicht in seinem Stall«, sagte sie aufgebracht.
    Lark blieb stehen und sah zurück zum Hof. »Ist er denn vielleicht auf der Jährlingskoppel?«
    »Die ist leer.«
    »Vielleicht ist sie mit ihm eine Runde spazieren gegangen« schlug Hester vor, aber sie klang nicht sehr überzeugt.
    »Ohne jemand etwas zu sagen? Und wo ist Beere?«
    Anabel schüttelte den

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