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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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vergraben und ihre Angst wegwischen. Doch sie war jetzt achtzehn Jahre alt und kein Kind mehr. Sie war eine Fliegerin der dritten Klasse und bald schon eine Pferdemeisterin von Kallas Gnaden.
    »Es scheint da irgendeine Verbindung zu Pamella zu geben«, sagte Hester leise. »Und ich glaube auch zu Seraph. Wir werden es eines Tages schon erfahren, Schwarz.« Sie erreichten die Stallungen, und Hester deutete nach links. »Geht ihr dort entlang und versucht Beatrixah und Grazia zu finden. Ich gehe in die andere Richtung und suche Beryl, Lilian und Isobel.«
    Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Klassenkameradinnen eingesammelt und hinüber zur Halle gebracht hatten. Meisterin Stern sah von ihrem Schreibtisch auf, als sich die Mädchen in ihr Büro drängten und sich vor den Bücherregalen aufstellten. Das Leder des großen Buches der Genealogien glänzte im Lampenschein neben ihrer Hand. Hinter Meisterin Stern stand mit verschränkten Armen Meisterin Tänzer.
    Plötzlich erinnerte sich Lark, wie sie zum ersten Mal Leiterin Margret Morgen begegnet war. Damals hatte Meisterin Winter genauso hinter ihrem Sessel gestanden, und nun waren beide fort.
    Plötzlich beschlich sie das Gefühl, als würde die Zeit mit schwindelerregendem Tempo an ihr vorbeirasen und als würden die kostbaren Tage an der Akademie viel zu schnell dahinschwinden. Um sie herum herrschte so viel Gefahr. Sie blickte sich nach ihren Mitschülerinnen um. Anabel war mit ihren seidenen Haaren und dem weißen Teint die Hübscheste; Isobel und Beatrixah waren stämmige Mädchen
mit einem fröhlichen Lachen; die dunkelhaarige Grazia und die rothaarige Lilian waren kaum größer als Lark; Beryl war drahtig und sehr direkt. Als sie an der Akademie angekommen war, hatten diese adeligen jungen Damen zunächst nichts mit einem Bauernmädchen aus dem Hochland zu tun haben wollen. Doch mittlerweile waren sie wie durch ein Wunder Kallas zu Freundinnen geworden. Und sie alle standen am Beginn ihrer Laufbahn als Pferdemeisterinnen von Oc.
    Es sei denn, Fürst Wilhelm würde sie erfolgreich vertreiben.
    Meisterin Stern stand auf und legte ihre Fingerspitzen auf die Genealogie. In ihr wettergegerbtes Gesicht hatten sich tiefe Sorgenfalten gegraben. »Niemand scheint zu wissen, was mit Amelia Riehs geschehen ist. Wir werden alle morgen früh weiter nach ihr suchen.«
    Meisterin Tänzer ergriff das Wort. »Wir verlassen uns auf euch Drittklässlerinnen. Ihr müsst den jüngeren Mädchen helfen, die Ruhe zu bewahren.«
    »Wir hoffen, dass es eine vernünftige Erklärung für Amelias Verschwinden gibt«, fuhr Meisterin Stern fort und sank mit einer hilflosen Geste zurück auf ihren Stuhl. Sie senkte kurz den Blick und holte tief Luft. »Bei Kallas Schweif, ich wünschte, Philippa wäre hier.«
    Zögernd sagte Lark: »Meisterin Stern, jemand sollte Amelias Vater informieren …«
    Meisterin Stern schüttelte den Kopf. »Nein. Noch nicht. Warten wir erst ab, ob wir sie finden.«
    »Aber … der Fürst …«
    »Pass auf, was du sagst, Larkyn! Die Milizionäre beobachten uns und hören alles!«, warnte Meisterin Tänzer sie.

    »Der Fürst kann unmöglich etwas mit dem Verschwinden von Amelia zu tun haben«, erklärte Meisterin Stern. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Aber was sollen wir den Mädchen der ersten und zweiten Klasse denn jetzt sagen?«, fragte Anabel.
    »Ich könnte sofort nach ihr suchen«, bot Lark an.
    Meisterin Stern schüttelte den Kopf. »Auf gar keinen Fall. Nicht im Dunkeln.«
    Meisterin Tänzer legte der Leiterin eine Hand auf die Schulter und sah die jungen Frauen an. »Gebt eurer Bestes, Mädchen«, sagte sie frei heraus. »Ich kann euch nur raten, euch so gut wie möglich auszuruhen. Wir fliegen gleich morgen früh los.«

Kapitel 7
    A melia wusste nicht, wo sie war. Sie kannte von Oc bislang nur das Akademiegelände und das, was sie von der Kutsche ihres Vaters aus von der Weißen Stadt hatte sehen können. Sie war noch nie auf ihrem Fohlen geritten und kannte weder das Land noch die Straßen, die zwischen den Äckern und Kuhweiden hindurchführten. Als Fürst Wilhelm sie und Mahagoni durch die Hintertür der Akademiestallungen gedrängt hatte, war sie im Wald hinter der Trockenkoppel untergetaucht. Sie und Mahagoni waren weggerannt, und Beere war ihnen gefolgt. Der Fürst war ihnen dicht auf den Fersen gewesen, und Amelia hatte keine Gelegenheit gehabt, sich umzusehen, um festzustellen, in welche Richtung sie floh.
    Fürst Wilhelm war in die

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