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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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getroffen …«
    »Das ist etwas für Schwächlinge«, sagte er gerade laut genug, dass sie es über das Knarren des Sattelleders und die Hufgeräusche hinweg hören konnte. »Die zu feige für den Krieg sind.«
    »Wir haben noch keinen Krieg!«
    Er lachte kurz und böse auf. »Wenn die Sie so sehen, wird es zweifellos einen geben.«
    Amelia fürchtete, in Tränen auszubrechen. Sie biss die Zähne zusammen, dachte an ihren Vater und die mühevollen Lehrjahre. Sie holte tief Luft, erschauderte und setzte sich aufrecht hin. Lieber wollte sie von diesem Kerl erschossen werden, als dass dieser Krieg ausbrach.
    »Ich bitte Sie anzuhalten, Meister Slathan«, sagte sie so würdevoll sie irgend konnte. »Dies ist ein unmoralisches und unrechtes Verhalten.«
    Er hielt an und drehte sich bewusst zu ihr um. »Und was
glauben Sie dagegen tun zu können, Baronesschen?«, fragte er mit einem furchteinflößenden Knurren.
    Amelia war auf einmal so angewidert von seiner Überheblichkeit, dass sie Spucke sammelte und ihm direkt ins Gesicht spie.
    Als die Spucke seine stoppelige Wange hinunterlief, straffte sie die Schultern und setzte eine versteinerte Miene auf.
    Mit einem dreckigen Finger wischte er sich die Tropfen von der Wange und schüttelte sie ab. Er sah so düster aus wie ein Totenkopf. »Noch einmal, und Sie bezahlen dafür, Kleeh«, drohte er.
    Als Antwort warf Amelia ihr Bein über den Sattelknauf, sprang hinunter auf den Boden und rannte wie verrückt zurück zu den Ställen. Während ihre Füße über den Weg polterten, prickelte ihr Rücken, weil sie spürte, dass er die abscheuliche lange Pistole auf sie gerichtet hielt. Beere lief auf sie zu und bellte wie wild.

Kapitel 18
    P hilippa blickte über den Frühstückstisch hinweg zu Larkyn. Die Augen des Mädchens glitzerten wie das Wasser der Bergseen, und jetzt, wo sie sich erholt hatte, schimmerten ihre Wangen rosig. Sie strahlte Gesundheit und Jugend aus. Trotz der schlechten Nachrichten und obwohl eine schwierige Zeit bevorstand, konnte Philippa nicht verhehlen, dass sie sich freute. Weil Larkyn da war, weil Seraph, genau wie sie erwartet hatte, zu einem starken, flinken Hengst herangewachsen war, und darauf, nach Hause zu kommen. Sie versuchte so gelassen wie möglich zu wirken, doch ihre Augen strahlten vermutlich beinahe so wie die von Larkyn. Bis das Mädchen und Seraph über Marinan aufgetaucht waren, war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie einsam sie war.
    Lyssett hatte am Vorabend nur einen Blick auf Larkyn geworfen und sogleich ein anständiges Essen mit Lammkoteletts und Wurzelgemüse bereitet, Wasser für ein Bad heiß gemacht und die Arbeiter angewiesen, ein Zimmer für sie zu lüften und vorzubereiten. Für Schwarzer Seraph wurden ein Stall mit frischem Stroh ausgelegt und Wasser, Heu und Hafer bereitgestellt, das die Fliegerinnen ihren Pferden brachten.
    Trotz ihrer Erschöpfung hatte Larkyn das ganze Abendessen über geredet; selbst während sie in Lyssetts großer Zinkwanne saß, hatte sie pausenlos weitergeplappert. Auch
als sie die beiden Pferde für die Nacht fertig gemacht hatten, hatte sie eine Frage nach der anderen beantwortet. Sie erklärte, wieso sie gekommen war, wie sie mit Baron Riehs gesprochen und von ihm die Karte nach Marinan erhalten hatte und wie sie ihre Flucht aus dem Palast angefangen hatte. Als Philippa von Amelias Verschwinden hörte, kniff sie die Lippen zusammen, und als Larkyn ihr von ihrer Vermutung berichtete, Fürst Wilhelm habe das Mädchen entführt, nickte sie nur und sagte: »Hoffentlich sind die Edlen des Rates ebenso scharfsinnig wie Sie.«
    »Baronin Beeht sagt, dass der Rat gespalten ist.«
    Daran dachte Philippa jetzt, als sie mit Larkyn zusammen Lyssetts frische Hefebrötchen mit gutem Schafskäse und Scheiben von Winterbirnen verspeiste. Ihre Augen wanderten den Berg hinunter zu dem Ozean, der in der Ferne glitzerte. »Wie ein Sturm, der sich über dem Meer bildet«, sagte sie halb zu sich selbst.
    »Wie bitte, Meisterin Winter?«
    Philippa seufzte. »Diese Auseinandersetzung, Larkyn – ich möchte jetzt nicht schon von Krieg sprechen, aber wenn sich Prinz Nicolas mit Wilhelm verbündet und Wilhelm Kleeh brüskiert hat …«
    »Aber vielleicht bekommt Baron Riehs Amelia ja zurück, ohne dass ein richtiger Krieg ausbricht«, entgegnete Larkyn wenig überzeugt.
    »Vielleicht«, sagte Philippa. Sie spielte mit dem Käsemesser. Die Sonne spiegelte sich in der Klinge und ließ die silberne Oberfläche funkeln. »Sie

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