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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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und raschelte mit den Flügeln in den Flügelhaltern. Amelia folgte ihm und kletterte auf die unterste Latte des Zauns. »Meister Hammloh«, rief sie.
    Er sah auf, und als er sie entdeckte, lächelte er und verbeugte sich, als träfen sie sich bei einem feierlichen Anlass. »Guten Morgen, Baroness.«
    Der andere Wachmann spähte unter dem Vordach des
Stalls zu ihr herüber, sprach jedoch nicht. Nikh sagte etwas zu ihm, dann trat er in das kühle graue Morgenlicht hinaus. »Ziemlich kalt heute morgen, nicht wahr, Baroness Riehs?«, rief Nikh.
    Amelia erklomm noch eine weitere Latte, so dass sie über den Zaun sehen konnte. »Was gibt es für Neuigkeiten vom Hafen, Meister Hammloh?«
    »Die Schiffe führen im Hafen einen ziemlichen Tanz auf. Sie haben sich in der Dunkelheit gegenseitig nicht getroffen und dafür müssen wir den Göttern dankbar sein! Aber das Schiff aus Kleeh blockiert den Eingang zum Hafen.«
    »Dann ist also niemand verletzt worden?«, fragte sie voller Hoffnung.
    »Nein«, antwortete er, »noch nicht.« Sein Gesicht und seine blauen Augen wirkten finster. Amelia kannte diese Augen, die Hammloh-Augen, und sie sehnte sich nach dem Anblick von Larks hübschem Gesicht und ihren kurzen schwarzen Locken.
    »Wissen die Leute … wissen die Leute, worum es dabei geht?«, fragte sie.
    Er kam dicht genug, dass er zu ihr aufschauen musste. Ganz ruhig sagte er: »Sie sagen, dass es um Sie geht, Baroness. Weil der Fürst Sie entführt hat und Sie nicht freilässt.«
    »Woher wissen die Leute das?«
    »Angeblich von Baronin Beeht. Ihre Tochter ist Schülerin an der Wolkenakademie und hat es Baronin Beeht erzählt; Baronin Beeht hat es Baron Beeht gesagt, und der hat es vor den Rat gebracht.«
    »Wieso kommt dann niemand her?«
    »Sie wissen nicht, wo Sie sind, Baroness. Lark käme, wenn sie es wüsste.«

    »Ich möchte nicht, dass sie in Gefahr gerät!«
    »Sie scheinen keine Angst um sich selbst zu haben.«
    »Ich mache mir vor allem Sorgen wegen eines möglichen Krieges.«
    »Ja. Das ist eine schwierige Situation.« Er blickte über seine Schulter zurück, doch der andere Wachmann war damit beschäftigt, einen Stein aus der Sohle seines Stiefels zu pulen. Nikh blickte wieder zu Amelia hoch. »Manche denken, der Fürst wäre ein Visionär, und andere denken, er wäre nicht richtig beieinander im Oberstübchen.«
    Sie legte den Kopf auf eine Seite. »Im Oberstübchen? Was soll das heißen?«
    »Verrückt. Irre. Nicht bei Sinnen«, erklärte Nikh.
    »Ah. Das glaubt Ihre Schwester auch, Meister Hammloh. Sie hat allerdings gesagt, er hätte eine Klatsche.«
    Nikh grinste sie schief an. »Wenn meine Schwester das sagt, wird es wohl stimmen.« Er schüttelte den Kopf. »Schlechte Nachrichten für Oc. Ein verrückter Fürst und ein Schiff aus Kleeh bedrohen Oscham.«
    Amelia wollte antworten, doch Nikh hob warnend den Finger. Er starrte an ihr vorbei zu dem halbhohen Tor, das vom Stall zur Trockenkoppel führte. Mahagoni, der friedlich die Ecken der Koppel erforscht hatte, schnaubte auf einmal alarmiert und wich zum Zaun zurück. Amelia hörte, wie seine Fesseln gegen die Latten schlugen.
    Hinter ihr sagte eine Stimme: »Kommen Sie da herunter, mein Mädchen. Wir zeigen Sie den Kleehs.«
     
    Als Slathan Amelias Arm packte und seine scharfen Fingernägel in ihr Fleisch grub, um sie auf sein geschecktes Pferd zu zwingen, versuchte sie sich loszureißen, doch er war zu stark. Er hob sie rücksichtslos in die Höhe und gab
nicht auf, bis sie ihr Bein über den steifen Hinterzwiesel schwang. Sobald er sie losgelassen hatte, wich sie vor ihm zurück und verzog, angewidert von seiner Berührung, seinem Geruch und seiner ganzen abstoßenden Erscheinung, den Mund.
    »Ha!«, sagte er und linste zu ihr hoch. Er trug immer noch seinen weiten Kapuzenmantel sowie einen Hut mit drei Ecken und einer schmierigen Krempe. »Sie denken wohl, Sie wären zu fein, um von unsereinem angefasst zu werden, was? Sie werden heute das ein oder andere lernen, Kleeh.«
    Die Wachmänner traten nach vorn und machten finstere Gesichter, doch sie wussten, dass Slathan zum Fürsten gehörte, und hatten Angst einzugreifen. Beere raste wild bellend zwischen dem Buchenwäldchen und der Sattelkammer hin und her. Nikh Hammloh versuchte sich zwischen Slathan und Amelia zu stellen, doch er hatte lediglich einen Degen, während Slathan eine lange Pistole aus dem Umhang seines Mantels zog und sie auf den Mann aus dem Hochland richtete. Der schwarze Lauf

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