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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Miliz gebildet. Sie ist klein, weil sie kaum Geld für die Soldaten haben, doch es gibt Anlass zu der Vermutung, dass die Männer es ernst meinen.«
    »Und der Bruder des Fürsten?«, fragte Philippa knapp.
    Susanne blickte zu Katrhyn, die die Arme verschränkt hatte. »Prinz Frans steht auf der Seite der aufständischen Edlen«, erklärte Kathryn. »Er hat uns an den Rand des Bürgerkriegs gebracht.«
    »Das ist ja wohl kaum die Schuld von Prinz Frans …«, hob Susanne an.
    »Bist du nicht einverstanden mit dem, was Frans getan hat?«, entgegnete Philippa scharf. Sie nahm den alten, klagenden Ton in ihrer Stimme wahr, den sie seit über einem Jahr nicht mehr gehört hatte.
    »Nein!«, sagte Kathryn.
    »Aber ich«, erklärte Susanne. »Der Fürst hat seit Monaten kaum einen Fuß in den Rat gesetzt. Oc ist ebenso führerlos wie diese Stämme auf dem Gletscher im Wildland!«
    »Prinz Frans hat dem Fürsten die Treue geschworen und wir ebenso. Unseren Schwur zu brechen wäre Hochverrat«, sagte Kathryn.
    »Aber der Fürst hat seinen eigenen Schwur gebrochen«, widersprach Susanna müde. Philippa hatte den Eindruck, dass Susanna und Kathryn diese Diskussion schon häufig
geführt hatten. »Außerdem hat er Hochverrat begangen, indem er die Blutlinien verdorben hat.«
    »Die Geflügelten Pferde gehören dem Fürsten, egal wer er ist und ob wir ihn mögen oder nicht«, antwortete Kathryn. »Diese Gesetze haben Oc vor Jahrhunderten den Frieden geschenkt, und an diese Gesetze haben wir uns zu halten.«
    Die zwei Frauen starrten sich an.
    »Und die anderen Pferdemeisterinnen?«, fragte Philippa. »Was denken sie?«
    »An der Akademie ist es wie im Rat«, sagte Susanna. »Wir sind gespalten.«
    »Und die Mädchen …«
    »Dasselbe, Philippa.«
    Larkyn hatte die ganze Zeit über mit großen Augen zugehört und die schlanken Hände im Schoß aneinandergeklammert. In die kurze Stille hinein sagte sie: »Es ist alles … es ist alles meine Schuld.«
    »Sie hatten kein Recht, nach Arlhen zu fliegen und die Kleehs anzustacheln, mit ihrem Kriegsschiff herzukommen …«, begann Kathryn streng, doch Susanna unterbrach sie.
    »Ihr Gefühl war richtig, Larkyn«, sagte sie. »Ich wollte Baron Riehs zunächst nicht informieren. Ich hatte noch nicht begriffen, wie schwierig die Lage in der Rotunde geworden ist. Wir haben Amelia immer noch nicht finden können, und inzwischen sind bereits Tage vergangen. Es ist besser, dass ihr Vater gleich informiert worden ist.«
    Kathryn schüttelte den Kopf. »Es kommt so viel zusammen, und die Situation ist so verwirrend! Ich finde mich einfach nicht mehr zurecht.«
    »Die Lage ist ziemlich klar«, entgegnete Susanna barsch und versuchte ihre Ungeduld zu unterdrücken. »Fürst Wilhelm
will die Akademie schließen und hat deshalb die Steuern bis an die Schmerzgrenze erhöht. Die Miliz kümmert sich darum, sie einzutreiben. Und zu allem Überfluss hat er auch noch Kleeh verärgert, indem er Amelia entführt hat.«
    »Ich nehme an, niemand weiß, wo der Fürst in der ganzen Zeit gewesen ist?«, fragte Philippa.
    »Wir hören nur Gerüchte«, erwiderte Susanna. »Seine Schule in Fleckham ist fertig. Dort warten vier junge Männer darauf, an ein Pferd gebunden zu werden.«
    »Wissen sie, was sie dafür opfern müssen?«, fragte Philippa trocken.
    Susanna zuckte mit den Schultern. Kathryn wollte etwas sagen, wurde jedoch von dem Kanonendonner aus dem Hafen unterbrochen. Sie schrie auf, und Larkyn presste die Hände auf die Ohren.
    Philippa runzelte die Stirn. »Ist irgendjemand verletzt worden?«
    Susanna nickte. »Die Schwester der Hausdame ist Knochensetzerin und wurde aus ihrer Apotheke zu zwei verwundeten Männern gerufen. Wenn die Kanonen treffen, zertrümmern sie das Deck der Boote, und überall fliegen Holzsplitter umher. Glücklicherweise sind sie nicht sehr genau.«
    »Ich muss Prinz Frans treffen«, sagte Philippa. »Wir müssen uns über das weitere Vorgehen abstimmen.«
    »Können wir die Mädchen da heraushalten?«, fragte Susanna. »Vielleicht gestattet der Prinz den Pferdemeisterinnen aus Arlehn zurückzukehren, um …«
    Philippa schüttelte den Kopf. »Wir dürfen uns mehr Hilfe von Baron Kleeh erhoffen als von unserem eigenen Prinzen.«

    Nach einer hitzigen Diskussion einigten sich die Pferdemeisterinnen schließlich darauf, für den Moment den Alltag an der Akademie aufrechtzuerhalten. Dementsprechend versammelten sie sich zum Abendessen im Speisesaal, und Philippa nahm ihren alten Platz

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