Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
Vom Netzwerk:
beruhigen, bevor er ihr wieder begegnete.
     
    Die vier jungen Männer warteten in einem großen, luftigen Raum auf ihn, der einst das Frühstückszimmer von Fleckham gewesen war und jetzt mit deckenhohen Bücherregalen, Tischen und Leselampen ausgestattet war. Die Jungen hatten sich um einen Tisch versammelt, spielten Karten und lachten. Als sie ihn sahen, sprangen sie auf und verbeugten sich errötend. Einer von ihnen schob schnell die Karten zusammen und steckte sie in seine Tasche, ein anderer trat vor und sagte entschuldigend: »Durchlaucht … wir wussten nicht … Wir haben Sie nicht erwartet, und da Meisterin Baron …«
    Wilhelm winkte ab. »Das spielt keine Rolle. Ich weiß, dass Sie noch nicht viel zu tun haben, aber ich bin gekommen, um Ihnen zu etwas berichten …« Als er bemerkte, dass sie ihn anstarrten, hielt er inne und hatte ein ungutes Gefühl. Er konnte kaum dem Drang widerstehen, an sich selbst hinunterzusehen, um festzustellen, was ihre Blicke auf sich zog. Er spannte den Nacken an und fuhr fort: »Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, meine Freunde. Bald werdet ihr Pferde haben – an euch gebundene, Geflügelte Pferde.«
    Einer von ihnen bemerkte erstaunt: »Was ist geschehen, Durchlaucht?«
    Wilhelm gestattete sich ein schwaches Lächeln. »Ich bin auf meinem Fohlen geritten.«

    Jetzt hatte er ihre ganze Aufmerksamkeit. Sie rissen die Augen auf und stießen bewundernde Bemerkungen hervor.
    Einer sagte: »Durchlaucht, damit haben Sie Geschichte geschrieben!«
    Wilhelm nickte. »Absolut. Ich habe Geschichte geschrieben, und das werdet ihr auch bald tun.«
    Ein anderer Junge, ein kleiner Kerl mit hellem Haar, von dem Wilhelm annahm, dass er ein Cousin zweiten oder dritten Grades von ihm war, obwohl er sich nicht an seinen Namen erinnern konnte, fragte: »Werden Sie dann auch bald fliegen?«
    Die anderen Jungen zischten ihn an, als hätte er etwas Unhöfliches gesagt, doch Wilhelm kicherte. »Nein, nein, das ist eine gute Frage«, entgegnete er. »Es ist die richtige Frage. Sie verzichten auf eine Menge, um hier zu sein, um sich auf diese neue Entwicklung in der Geschichte des Fürstentums vorzubereiten.« Er stützte sich mit dem Ellbogen auf ein Bücherregal, und seine Laune besserte sich beträchtlich. »Morgen werde ich auf meiner Diamant fliegen. Ich komme auf jeden Fall hier vorbei, damit Ihr uns in der Luft sehen könnt.«
    Sie stammelten vor Überraschung. Wilhelm plauderte noch einen Augenblick mit ihnen, dann ging er. Der hellhaarige Junge hielt ihn auf, als er gerade die Hand auf die Türklinke gelegt hatte. »Durchlaucht? Können Sie uns etwas über den Krieg sagen?«
    Wilhelm runzelte die Stirn. »Wovon sprechen Sie?«, erwiderte er kühl.
    Der Junge wurde blass, blieb jedoch standhaft. Mit den schwarzen Augen und diesen Haaren war er mit Sicherheit ein Fleckham. »Niemand sagt uns etwas, Durchlaucht,
aber die Diener tuscheln miteinander, wenn sie glauben, niemand höre ihnen zu.«
    »Und was sagen sie?«
    »Nun …« Der Junge blickte sich nach seinen Kameraden um. »Durchlaucht, sie sagen, dass Kleeh mit einem Kriegsschiff den Hafen blockiert, weil die Nichte des Vicomte entführt worden sei.«
    »Kleeh ist schon immer unser Feind gewesen«, erklärte Wilhelm mit ausdrucksloser Stimme.
    »Nicht mehr seit jenen Vorfällen am Südturm«, widersprach der Junge. »Seit Kleeh und Isamar ein Abkommen unterzeichnet haben. Es heißt, Sie und Ihr Bruder, Prinz Frans, wollte ich sagen …« Seine Entschlossenheit schien zu schwinden, und er senkte den Blick.
    »Was?«, fragte Wilhelm mit seidiger Stimme, die ältere Männer zu fürchten wussten. Er war zufrieden, als er sah, dass auch noch die letzte Farbe aus dem bereits blassen Gesicht des Jungen wich.
    Er hielt den Blick gesenkt und schien zu seinen Füßen zu sprechen, doch er gab nicht auf. »Wir haben gehört … wir haben gehört, wie die Pferdemeisterin mit Paulina gesprochen hat.«
    Wilhelm stand unbeweglich da. »Wollen Sie mir vielleicht verraten, was sie gesagt hat?«, forschte er sanft. »Oder soll ich die Haushälterin selbst fragen und ihr erklären, Sie hätten es mir erzählt?«
    »Sie sagen«, sprudelte der Junge hastig hervor, »dass Prinz Frans mit den Edlen des Rates, Beeht, Tagschmidt und noch einigen, deren Namen ich vergessen habe, eine eigene Armee ausgehoben hat. Die Männer gehen zum Haus der Beehts, um sich dort einzuschreiben.«
    »Das ist Hochverrat!«, fauchte Wilhelm. Er sah die Jünglinge
der Reihe nach

Weitere Kostenlose Bücher