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Die Wuensche meiner Schwestern

Die Wuensche meiner Schwestern

Titel: Die Wuensche meiner Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa van Allen
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Jaguars erschienen?«, fragte sie, und auch wenn sich die Frage seltsam auf ihrer Zunge anfühlte, hoffte sie, er würde keinerlei Verurteilung heraushören.
    Vic seufzte erneut. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob es etwas so Ausdrückliches war.«
    »Was hat deine Familie dazu gesagt?«
    »Ich habe es ihnen nie erzählt. Mir war klar, dass sie denken würden, ich sei verrückt und würde mir in meiner Trauer Dinge einbilden. Doch ein paar Tage später erfuhr ich, dass einem Mann tatsächlich ein Jaguar entlaufen war – er hatte ihn als Haustier gehalten, kannst du dir das vorstellen?«
    »Kann ich«, erwiderte sie. »Wenn man so nah bei New York City lebt, hört man von solchen Dingen.«
    »Es gibt also eine Erklärung dafür, dass ich den Jaguar gesehen habe – das nehme ich hin. Aber für den Zeitpunkt gibt es keine Erklärung. Das ist schon kniffliger. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich nicht nur einen Jaguar mitten in Queens sehe, was vielleicht nur einem von einer Million Menschen passiert, sondern dass es ausgerechnet direkt nach dem Tod meines Vaters geschieht? Wenn einem so etwas entgegen aller Wahrscheinlichkeit passiert …« Er schüttelte den Kopf und hielt den Blick gedankenverloren gesenkt. »… ich weiß nicht, was es war, aber ich kann nicht glauben, dass es ein Zufall war.«
    »Das glaube ich auch nicht«, stimmte ihm Aubrey zu.
    »Und so sehe ich das auch mit eurer Magie«, fügte er hinzu. »Es ist mehr als nur Zufall. Es ist – etwas.«
    Aubreys Herz wurde von warmen Gefühlen für ihn überströmt. Und sie dachte, wie viel »mehr als nur Zufall« es war, dass sie hier stand und er dort, dass sie einander begegnet waren und sich unterhielten und ihre Leben nun, zumindest für diesen Moment, miteinander verknüpft waren. Auch wenn sie ihn niemals besser kennenlernen würde, würde sie für den Rest ihres Lebens liebevoll an diesen Augenblick zurückdenken. »Danke, dass du mir diese Geschichte erzählt hast. Ich bin froh darüber.«
    Er nickte, plötzlich verlegen, und wurde wieder ganz charmant und jungenhaft. »Kann ich dich etwas fragen?«
    »Klar.«
    »Warum hat Mariah nicht einfach etwas für Steve Halpern gestrickt? Für alle im Stadtrat? Das wäre mir die einfachste Lösung erschienen.«
    »Oh. Nun ja, das hat sie getan. Ich meine, sie hat für sie gestrickt. Aber Jackie Halperns Familie lebt schon seit langem in Tarrytown. Sie weiß also über uns Bescheid – oder zumindest glaubt sie das. Und sie hat allen gesagt, dass sie keine Geschenke von Mariah annehmen sollen.«
    »Und das haben sie befolgt?«
    »Diese Leute haben kein großes Interesse an handgestrickten Nackenwärmern. Eher an … Karten für die Yankees oder hübschen Armbanduhren.«
    »Da hast du recht.« Er ging weiter. »Aber um auf die Strickerei zurückzukommen: Ich will nur sagen, dass du sie nicht aufgeben solltest, wenn du es nicht willst. Allerdings kam es mir so vor, als meinten es deine Schwestern nur gut.«
    »Ja. Ich schätze, das tun sie.«
    Sie verlor sich in Gedanken. Sie hatte gehofft, die Rückkehr ihrer Schwestern würde Veränderung bringen: Vielleicht würde Meggie zurückkommen und wieder ganz die Alte sein. Vielleicht wäre Bitty nicht mehr so distanziert. Doch Mariahs Letzter Wille, der sie aneinander binden sollte, ließ sie noch heftiger als zuvor auf ihre gemeinsamen Bande einschlagen.
    »Du hattest eine anstrengende Woche«, meinte Vic.
    Sie sah zu ihm auf, in seine braunen Augen, die – zu ihrem Erstaunen – nie vor den ihren zurückschreckten.
    Sie musste erbärmlich aussehen, wie sie in ihrem langen schwarzen Rock und dem unzeitgemäßen schwarzen Rollkragenpullover, ihrem einzigen schwarzen Oberteil, in der allzu warmen Sonne stand, denn nach einer Weile sagte Vic: »Komm her«, verringerte die Distanz zwischen ihnen und nahm sie in den Arm. Sie spürte seine feste Brust und den Druck seiner Wange gegen ihre Schläfe.Er roch nach Waschpulver und Deo. Sein Körper war warm.
    »Besser?«, fragte er.
    Sie drückte die Nase gegen seine Brust und umschlang ihn mit den Armen. »Besser«, sagte sie. Doch sie schniefte ein bisschen – und dann noch ein bisschen mehr –, damit er bloß nicht auf die Idee kam, sie loszulassen.

Kapitel 8
    Lass eine Masche fallen
    Im Herbst geschieht etwas Sonderbares im Tal des Hudson. Zunächst erscheint die Dämmerung friedlich, das allzu klare Blau des Tages verblasst, und der Himmel färbt sich in ein sanftes, rosa schimmerndes Weiß. Die grellen

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