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Die Wuensche meiner Schwestern

Die Wuensche meiner Schwestern

Titel: Die Wuensche meiner Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa van Allen
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liebte, sie aber auch nicht gehen lassen wollte. »Was kann ich tun?«
    Ihre Schwestern antworteten nicht. Sie schienen begriffen zu haben, dass man zu Craig nicht einfach nein sagen konnte; er würde die Strickerei nicht ohne seine Kinder verlassen. Selbst wenn Bitty ihm logische Argumente lieferte, waren die Kinder zu einer Frage des Stolzes geworden.
    Bitty presste Daumen und Zeigefinger gegen den Nasenrücken und kniff die Augen zusammen. »Ich schicke die Kinder nicht mit ihm nach Hause«, sagte sie. »Es wäre nicht sicher. In seinem Zustand sollte er überhaupt nicht fahren, und schon gar nicht mit den Kindern.«
    »Gut«, sagte Meggie.
    »Also werde ich sie selbst fahren.«
    »Bitty!« Aubreys Ausruf war so scharf, dass Bitty zusammenzuckte. »Nein!«
    »Ich muss es tun. Er hat recht. Es sind auch seine Kinder. Und ich habe sie einfach … mitgenommen.«
    »Zu einer Beerdigung«, betonte Meggie. »Du hast sie zu einer Beerdigung mitgenommen, bei der er auch hätte erscheinen sollen, wenn er denn nur ein halber Mann wäre.« Bitty konnte ihre Empörung über diese Bemerkung nicht verstecken, und Meggie streckte die Hände nach ihr aus. »Ach Gott, Bit. Ich kritisiere dich doch gar nicht. Der Typ hat sich als totaler Scheißkerl herausgestellt. Das ist nicht deine Schuld.«
    »Er ist kein … Scheißkerl. Er arbeitet wirklich viel. Er verdient in einem Jahr mehr Geld, als manche Menschen in ihrem ganzen Leben jemals zu Gesicht bekommen. Und egal, wie er mir gegenüber empfinden mag, er liebt die Kinder.« Bitty drückte sich von der Wand ab. Als sie erneut das Wort ergriff, wusste sie, dass sie ihre Entschlossenheit festigen und sich selbst davon überzeugen wollte, dass sie das Richtige tat. »Okay. Es ist alles in Ordnung. Ich dachte mir, dass wir vielleicht ohnehin gehen müssen … mit Nessa und dem Stricken und so bin ich mir nicht sicher, ob wir länger hierbleiben sollten.«
    »Aber was, wenn es eine Möglichkeit gäbe?«, fragte Aubrey. »Wenn du noch eine Weile in der Strickerei bleiben könntest, würdest du es dann wollen?«
    In der Küche wurde es still. Auch das Haus war vollkommen still, und Bitty fand, dass es so schien, als würde dieStrickerei auf eine Antwort von ihr warten. Aubrey hatte die Frage gestellt, die Bitty sich selbst nicht stellen wollte. Sie sah Meggie an – ihre alberne Frisur, ihre samtige Kinderhaut. Sie sah Aubrey an, deren Make-up unter den Augen verschmiert und deren Mund von Sorgenfalten umgeben war. Vielleicht wollte Bitty nicht für immer in der Strickerei bleiben. Aber noch war sie nicht bereit, zu gehen. Sie erkannte, dass ihre Schwestern für sie kämpfen und alles tun würden, was nötig wäre. Und ihre Loyalität und Hingabe rührten sie. Sie hatte vergessen, wie es war, ihre Schwestern zu lieben, wenn diese Liebe direkt vor ihr stand und nicht aus der Ferne projiziert wurde.
    »Ja. Ich möchte bleiben«, sagte sie.
    »Dann ist es schon erledigt«, stellte Aubrey fest und klatschte in die Hände. Das Blau ihrer Augen blitzte schimmernd auf wie eine vorüberschwirrende Libelle. »Was kannst du als Opfer anbieten?«
    »O nein, warte«, erwiderte Bitty. Ihre Hoffnung schwand – sie hätte es wissen müssen. »Ich wusste nicht, dass wir hier über Zauberei sprechen.«
    »Einen Versuch ist es wert«, meinte Aubrey.
    »Liebe Güte.« Bitty schüttelte den Kopf und lachte bitter vor Enttäuschung. »Zauberei. Ich dachte, du hättest vielleicht einen richtigen Plan. Das ist doch lächerlich.«
    Meggie fasste sie am Arm. »Was lächerlich ist, ist, dass du eventuell die Möglichkeit hast, die Kinder bei dir in der Strickerei zu behalten, so dass du erst zu ihm zurückzukehren brauchst, wenn es dir passt, du aber stattdessen lieber rausgehen, dich auf den Rücken rollen und sagen willst: ›Okay, du hast gewonnen.‹ Das ist lächerlich.«
    Bitty brachte keinen Ton hervor.
    Meggie ließ sie los. Ihr Haar ragte in dicken, steifen, dornenartigen Stacheln auf. »Außerdem, was gibst du den Kindern denn für ein Beispiel, wenn du sie jetzt packst und nach Hause gehst? Nessa ist ein kleines Mädchen, dasvon dir lernen muss, stark zu sein. Ich weiß nicht, was mit Craig los ist, aber ich würde nicht wollen, dass meine Tochter eine solche Lektion lernt.«
    Bitty schwieg. Sie hatte das Gefühl, für ihre Fehler zu büßen, und hasste es, das zuzugeben. Vor allem, da ihre Schwestern nicht einmal die Hälfte der Geschichte kannten. Sie war kein gutes Vorbild: Manchmal war sie

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