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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Sauber ausgeputzt. Weil die Datei in die Software des Spiels eingebaut war, hat der Absturz des Programms sie auf Dauer unlesbar gemacht. Selbst wenn jemand versuchte die Daten auf dem Server zu retten, würde er nur Unsinn erhalten.«
    Ihm drehte sich der Magen um. Es war so, als würde er wieder in die Kugel zurückgehen, aber jetzt drehte sich das
ganze Universum um ihn herum. Die Blaupause des Kosmos, die verborgene Konstruktion der Realität – alles wegen seines Fehlers in einem einzigen Augenblick verschwunden.
    Endlich löste Monique ihren Blick von dem Computerbildschirm. Zu Davids Überraschung lächelte sie. »Glücklicherweise hat Dr. Kleinman einige Vorkehrungen getroffen. Er hat eine Notluke für die Datei gebaut. Unmittelbar bevor das Programm gelöscht wurde, wurden die Daten auf einem USB-Stick gesichert.«
    »Was?«
    Auf ihrer Handfläche lag ein kleiner silberner Zylinder, der ungefähr drei Zoll lang und einen Zoll breit war. »Die Theorie ist hier drin. Oder zumindest hoffe ich, dass sie hier drin ist. Ich schnappe mir besser einen Laptop, um sicherzugehen.«
    David erschlaffte. Er machte zwei tiefe Atemzüge, während er auf den USB-Stick starrte. Bis zu diesem Augenblick hatte er nicht gewusst, wie wichtig die Theorie für ihn war.
    Während Monique das Büro nach einem Laptop durchsuchte, stieg Michael aus seiner Kugel. Er legte seine VR-Brille und das Plastikgewehr zurück in den Schrank und nahm dann seinen Gameboy in die Hand. Das Schlachtfeld in der virtuellen Realität zu verlassen und zu einem Gerät zurückzukehren, das mit den Daumen bedient wurde und ein Display mit einem Durchmesser von drei Zoll hatte, musste ein gewaltiger Abstieg für ihn sein, aber Michaels Miene war so ausdruckslos wie immer.
    Einen Augenblick später kam seine Mutter aus dem angrenzenden Büro. Mit einem angewiderten Seufzer strich sie eine Falte aus ihrer Leggings und zog das Riemchen an einem ihrer Pumps zurecht. Dann ging sie auf David zu. »Okay, wo ist der Rest von meinem Geld?«
    »Wo ist Mannheimer?«

    »Der liegt auf der Couch und schläft. Nach einem Schuss ist er völlig fertig. Aber Sie schulden mir trotzdem zweihundert.«
    »Schon gut, schon gut.« David zog seine Brieftasche hervor und entnahm ihr die Scheine. »Hören Sie, wir müssen die Kaserne verlassen, bevor jemand Verdacht schöpft. Sie kommen besser mit uns.«
    Sie schnappte sich die Rolle Zwanziger und schob sie in den Bund ihrer Leggings. »Das ist okay. Setzen Sie mich einfach am Motel ab.«
    Inzwischen hatte Monique einen Laptop gefunden, ein elegantes silbernes MacBook. Bevor sie es jedoch einschalten konnte, ging David zum Fenster und nahm zwei beunruhigende Entwicklungen zur Kenntnis. Erstens war Graddicks Wagen nicht mehr neben dem Hintereingang der Infantry Hall geparkt. Und zweitens rannte ein Trupp Militärpolizisten auf das Gebäude zu. Aus der Entfernung sahen sie den virtuellen Soldaten im Warfighter ziemlich ähnlich, aber die M-16 in ihren Händen waren definitiv nicht aus Plastik.
     
    Lucille stand auf einem Exerzierplatz in Fort Benning und lieferte sich ein Wortgefecht mit einem der Lakaien des Verteidigungsministers. Der Minister hielt eine Rede auf einem Podium, das vor der Infantry Hall aufgebaut war. Eine Menge von mindestens dreitausend Soldaten und Zivilisten verteilte sich auf dem Exerzierplatz, und mehrere Hundert weitere Menschen lungerten hinter dem Podium herum und blockierten den Haupteingang des Gebäudes. Unter dem sicherheitstechnischen Aspekt ein Albtraum – bei all diesen Menschen, die herumliefen, war es unmöglich, eine vernünftige Suche nach den Verdächtigen durchzuführen, die sich offenbar vor weniger als einer Stunde durch die Sicherheitskontrolle gemogelt hatten. Lucille wollte, dass der Minister seine Rede abkürzte, aber sein Adjutant aus dem Pentagon
schreckte vor dieser Idee zurück. Er war ein stämmiger Bengel Mitte zwanzig und so dumm, dass er brummte.
    »Diese Veranstaltung ist seit Monaten geplant«, sagte er. »Die Soldaten haben sich wirklich darauf gefreut.«
    »Hören Sie, hier handelt es sich um eine Frage der nationalen Sicherheit. Davon haben Sie doch schon mal gehört, oder? Nationale Sicherheit? Das heißt, es ist wichtiger als Ihre gottverdammte Veranstaltung!«
    Der Adjutant machte einen verwirrten Eindruck. »Sicherheit? Ich dachte, die Militärpolizei kümmert sich um die Sicherheit.«
    »Herrgott noch mal!« In ihrer Erbitterung griff sie in ihre Jacke und zog ihre

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