Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
Vom Netzwerk:
war, ein paar Zeichentrick-Soldaten in den Rücken zu schießen.
    Nachdem Gupta seine Widersacher ausgeschaltet hatte, ging er zu dem Spind mit den merkwürdigen Symbolen auf der Tür. Indem er den Joystick manipulierte, streckte er sein Gewehr so weit aus, dass es den Spind berührte. Zunächst erschien ein Granatenwerfer an dem Gewehr, und nach ein paar Sekunden blinkte eine Nachricht auf dem Bildschirm auf: BEREIT ZUM RUNTERLADEN? JA ODER NEIN?
    Gupta klickte JA an. Die Nachricht veränderte sich zu: LADEVORGANG IN 0:46 SEKUNDEN ABGESCHLOSSEN. Der Professor starrte auf den Bildschirm, während die Zahl im Sekundentakt kleiner wurde. Er schien wie gebannt zu sein, als ob er etwas beobachten würde, das tief im Innern des Computers lauerte. »Tut mir leid, Herr Doktor«, flüsterte er. »Aber Sie hätten mich nicht warten lassen sollen.«
     
    »David? Wo bist du? Mein Bildschirm spielt verrückt!«
    Er konnte Moniques Stimme hören, aber er konnte nichts sehen. Das VR-Display zeigte nur einen dicken roten Dunst, wie ein blutiger Nebel, der alles andere unsichtbar machte. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war der Anblick, wie Michaels Soldat zu Boden fiel, und als er sich dieses Bild vor sein inneres Auge rief, erinnerte er sich an etwas anderes, das er im Hintergrund erblickt hatte. Ein anderer Soldat hatte hinter Michael gestanden. Keine computergenerierte Gestalt
in einer schwarzen Jacke, sondern ein Soldat in einer Khaki-Uniform mit der Zahl 3 auf seinem Helm.
    David riss sich die nutzlose Brille herunter. Draußen vor der durchsichtigen Kugel war Monique über das Terminal gebeugt und hackte wie wild auf der Tastatur herum. »Mist!«, schrie sie. »Jemand anders greift auf den Server zu! Da wird gerade etwas runtergeladen!«
    Links von ihm stellte Michael in der anderen Kugel gerade seine Brille neu ein. Er schien von ihrer Niederlage weder überrascht noch enttäuscht zu sein. Nach ein paar Sekunden hob er sein Gewehr und begann innerhalb seiner Kugel wieder loszulaufen. Er fing mit einem neuen Spiel an.
    »Wir müssen zurück an den Anfang«, sagte David. »Wir werden einfach …«
    »Dazu hast du keine Zeit!« Monique zupfte an ihren Haaren herum. »Es dauert nur noch zwanzig Sekunden.«
    Weil ihm keine andere Idee kam, zog David seine Brille wieder an. Der rote Dunst verzog sich mittlerweile, und er erwartete, sich auf dem großen Feld vor dem Dorf wiederzufinden. Aber als die letzten roten Nebelfetzen verschwunden waren, sah er eine Reihe von Spinden mit Buchstaben auf den Türen. Er lag auf Händen und Knien und war immer noch in dem Umkleideraum. Er war in den Körper getroffen worden, nicht in den Kopf.
    Er konnte sich nicht vorwärtsbewegen, aber er konnte mit seiner Waffe zielen. Der Soldat mit der 3 auf seinem Helm stand vor dem Spind, der jetzt auf der Tür anstelle der Gleichung einen Countdown zeigte. Als die Anzeige 0:09 erreichte, zog David den Abzug durch.
     
    Simon bemerkte eine Bewegung auf dem Computerbildschirm. Etwas Kleines und Rundes prallte gegen die Spindreihe und verschwand aus dem Blickfeld.
    »Was war das?«, fragte er und zeigte auf den Bildschirm.

    Gupta antwortete nicht. Er war immer noch von dem Countdown gebannt.
    »Irgendwas hat sich auf dem Bildschirm bewegt! Es ist nach links geflogen.«
    Stirnrunzelnd legte der Professor seinen Joystick nach links, wodurch der ganze Umkleideraum ins Blickfeld geriet. Ein grüner eiförmiger Gegenstand lag auf dem Boden. Simon erkannte ihn sofort. Es war eine Granate M 406 der U.S. Army.
     
    Davids Beine versagten ihm beinahe den Dienst, als er aus der Kugel hinauskam. Er war weniger als fünfzehn Minuten in der virtuellen Welt gewesen, aber er fühlte sich, als hätte er gerade Iwo Jima gestürmt. Er warf die VR-Brille und das Plastikgewehr beiseite und taumelte auf Monique zu. »Was ist passiert?«, wollte er wissen. »Haben wir es verhindert?«
    Sie schaute nicht hoch. Sie blieb weiter über das Terminal gebeugt, ihre Augen auf den Bildschirm gerichtet. »Warum hast du die Granate benutzt? Du musstest den Mistkerl doch nur erschießen, um die Verbindung zu unterbrechen.«
    »Aber wir haben den Ladevorgang unterbrochen, stimmt’s? Er hat die Theorie nicht bekommen, nicht wahr?«
    »O ja, du hast den Ladevorgang unterbrochen. Außerdem hast du Warfighter zum Absturz gebracht und alle Programmdateien gelöscht.«
    Er ergriff die Kante des Schreibtischs. »Was ist mit der Datei, die die Theorie enthielt?«
    »Die ist verschwunden.

Weitere Kostenlose Bücher