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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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sehen konnte, aber er kam immer näher. David stützte die Glock auf dem Rand der Spalte ab und zielte auf den Boden vor dem Agenten. Dann schoss er.
    Der Mann wirbelte herum und rannte in das Dickicht zurück. Nach ein paar Sekunden begann er, mit seiner Uzi auf die Klippe zu schießen, aber die Geschosse prallten am Fels ab. David befand sich im Innern eines natürlichen Bunkers, eine ideale Verteidigungsposition. So konnte er diesen Dreckskerl stundenlang in Schach halten. Die echten FBI-Agenten würden schließlich mit mehreren Regimentern Soldaten in der Gegend auftauchen; sobald sie nahe genug wären, würde David noch einmal schießen, um sie auf sich aufmerksam zu machen. Dann würden er und Michael sich den Männern von der Bundesregierung ergeben. Das waren trübe Aussichten, aber hundertmal besser, als sich in die Hände der Terroristen zu begeben.
    Nach einer Weile ließen Michaels Schreie nach. David spähte über den Rand der Felsspalte und sah, dass der Agent immer noch in dem Dickicht hockte. Und dann erblickte er einen anderen Mann, einen Glatzkopf, der neben dem Bach in der Mitte der Schlucht stand. Er trug eine Tarnanzugshose und ein schwarzes T-Shirt. Mit seiner rechten Hand schwang er ein Bowie-Messer und mit seiner linken hatte er einen Jungen im Genick gepackt, der sich verzweifelt wand. Die Szene, die sich ihm bot, war derart seltsam, dass David mehrere Sekunden
brauchte, das Kind zu erkennen. Der Schmerz, der sich daraufhin in seiner Brust ausbreitete, war so stark, dass er seine Pistole fallen ließ und sich ans Herz griff.
    »Dr. Swift?«, rief der kahlköpfige Mann. »Ihr Sohn möchte Sie sehen.«

SIEBZEHN
    D as Merkwürdigste am Vizepräsidenten, dachte Lucille, war, dass er wie ein Kommunist aussah. Er hatte den gewölbten Brustkorb, den fliehenden Haaransatz und den schlecht sitzenden Anzug eines Sowjetkommissars. Ihr war diese Ähnlichkeit nie aufgefallen, wenn sie den Mann bei Fernsehauftritten erlebt hatte, aber sie war schwer zu übersehen, als sie ihm jetzt in seinem Büro im Westflügel des Weißen Hauses gegenübersaß. Sein Mund war zu einem schiefen, höhnischen Lächeln verzogen, während er die Papiere auf seinem Schreibtisch überflog. »Nun denn, Agent Parker«, begann er, »ich hörte, Sie hatten heute Morgen ein kleines Problem.«
    Lucille nickte. Inzwischen war es ihr ziemlich egal. Sie hatte ihr Kündigungsschreiben bereits aufgesetzt. »Ich übernehme die volle Verantwortung, Sir. In der Eile, die Verdächtigen festzunehmen, haben wir es versäumt, uns angemessen mit dem Verteidigungsministerium abzusprechen.«
    »Was genau ist schiefgegangen? Wie konnten Ihnen die Flüchtigen durch die Lappen gehen?«
    »Sie sind wahrscheinlich auf einer der unbefestigten Straßen nach Westen entkommen. Die Army sollte das Gelände weiträumig absichern, aber die Soldaten sind nicht schnell genug aufmarschiert.«
    »Und wo stehen wir jetzt?«
    »Wieder ganz am Anfang, fürchte ich. Wir brauchen mehr Leute, Sir, mehr Stiefel auf dem Boden sozusagen. Wir müssen diese Mistkerle erwischen, bevor sie irgendjemandem
sonst erzählen können, was sie in Erfahrung gebracht haben.«
    Der Vizepräsident runzelte die Stirn und zog seine blutleeren Lippen zurück. »Darum wird sich die Delta Force kümmern. Der Verteidigungsminister und ich haben beschlossen, dass die Mitwirkung des FBI an dem Einsatz nicht mehr erforderlich ist. Das hier ist von jetzt an eine rein militärische Operation.«
    Obwohl Lucille nichts anderes erwartet hatte, schmerzte die Entlassung trotzdem. »Bin ich deswegen hier? Damit Sie mir einen Tritt versetzen können?«
    Er versuchte zu lächeln, aber das klappte nicht ganz. Es wurde eher ein schiefes Grinsen daraus. »Nein, ganz und gar nicht. Ich habe einen neuen Auftrag für Sie.« Er nahm eine Ausgabe der New York Times in die Hand und zeigte auf eine Schlagzeile auf der ersten Seite: REPORTERIN IN BROOKLYN ERSCHOSSEN. »Wir haben ein Begrenzungsproblem. Die Times beschuldigt das FBI, eine ihrer Reporterinnen umgebracht zu haben, diejenige, die Swifts Frau Unterschlupf gewährt hat. Anscheinend haben sie ein paar Zeugen aufgetrieben, die gesagt haben, der Mörder hätte ausgesehen wie ein Agent. Das ist natürlich absurd, aber es findet einige Beachtung.«
    »Ich fürchte, da könnte etwas dran sein. Einer unserer Agenten wird vermisst, und es weist einiges darauf hin, dass er für die Gegenseite arbeitet. Er könnte die Reporterin erschossen haben, um an Swifts Frau

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