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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Fahrgäste, dafür wimmelte es immer noch von Polizisten. Ein halbes Dutzend Cops standen vor dem Eingang zum Gleis zehn, auf den die Junggesellen zusteuerten. Larry stieß mit der Faust in die Luft, als sie sich den Polizisten näherten. »Okay, NYPD!«, rief er mit dröhnender Stimme. »Wir stehen hinter euch, Mann! Schnappt euch diese Scheiß-Terroristen!«
    »Yeah, schnappt euch die Scheißer!«, rief der nächste. »MACHT SIE ALLE KALT!«
    Ein hagerer Police Sergeant streckte die Hände aus, als wolle er den Verkehr anhalten. »Okay, Leute, beruhigt euch«, sagte er. »Holt einfach alle euren Führerschein raus.«
    David drehte sich der Magen um, als die anderen ihre Brieftaschen hervorzogen. Okay, dachte er. Jetzt geht es los. Er gab sich ganz den Anschein, seine Hosentaschen abzuklopfen, zuerst die vorderen, dann die Gesäßtaschen. »Scheiße«, rief er. »Ach du Scheiße!« Er ließ sich auf Hände und Knie fallen und begann wie ein betrunkener Schwachkopf den Boden abzusuchen.
    Larry beugte sich wieder über ihn. »Was ist denn los, Phil?«
    »Meine Brieftasche«, keuchte David und klammerte sich an Larrys Schulter. »Kann meine … verdammte Brieftasche nicht finden.«
    »Hast du sie in der Kneipe gelassen?«
    David schüttelte den Kopf. »Scheiße … weiß nicht … die könnte … überall sein.«
    Der Sergeant nahm die Aufregung zur Kenntnis und kam herüber. »Was ist denn hier los?«
    »Phil hat seine Brieftasche verloren«, teilte Larry ihm mit.

    Mit offen stehendem Mund und zur Seite hängendem Kopf schaute David zu dem Sergeant hoch. »Ich versteh … das nich … sie war … grad noch … hier.«
    Der Cop legte die Stirn in Falten. Sein Mund war eine straffe, grimmige Linie. Oh-oh, dachte David. Der hier ist ein scharfer Hund. »Haben Sie keinen Ausweis dabei?«
    »Das ist Phil«, erklärte Larry. »Aus New Brunswick.« Er zeigte auf das JUNGGESELLENABSCHIED-T-SHIRT. »Er gehört zu uns.«
    »Man braucht einen Ausweis, um in den Zug zu kommen«, erwiderte der Sergeant.
    Wie aufs Stichwort erklang ein hoher Glockenton aus den Lautsprechern des Bahnhofs. »Achtung, Achtung«, verkündete eine Stimme vom Band. »Letzter Aufruf für den Zug der Northeast Corridor Line an Gleis zehn mit den Stationen Newark, Elizabeth, Rahway, Metuchen, New Brunswick und Princeton Junction. Fahrgäste auf Gleis zehn, bitte einsteigen.«
    »Wir müssen in diesen Zug einsteigen!«, rief Larry. Er griff hektisch in die Hosentasche und zog seine eigene Brieftasche heraus und öffnete sie für den Sergeant. »Sehen Sie, ich bin bei der Polizei von Metuchen. Hier ist meine Marke. Ich sage Ihnen, Phil gehört zu uns. Er ist mein Kumpel.«
    Der Sergeant schaute mit immer noch gerunzelter Stirn auf das Dienstabzeichen, zögerte, ihretwegen eine Ausnahme zu machen. Und in dem Moment hörte David einen Hund bellen. Er drehte sich um und sah einen Mann von der Nationalgarde und seinen Schäferhund etwa zwanzig Meter entfernt unter einer Ankunftstafel hervorkommen. Der Hund, der genau auf sie zuging, zog mit einer derartigen Begeisterung an seiner Leine, dass der Nationalgardist sich nach hinten lehnen musste, um das Gleichgewicht zu bewahren. O Herr im Himmel, dachte David. Das verdammte Tier riecht irgendwas, was ich an mir habe.

    Er schloss die Augen und eine Welle von Übelkeit erfasste ihn. Es ist hoffnungslos, dachte er. Sie werden mich festnehmen und mich dem FBI übergeben, und die werden mich zurück in eins ihrer Verhörzimmer bringen. Er konnte den fensterlosen Raum mit den nackten Wänden und den Neonröhren an der Decke und den FBI Agenten, die in grauen Anzügen um den Metalltisch herumstanden, vor seinem inneren Auge sehen. Eine weitere Welle der Übelkeit fuhr durch seinen Körper, und diese war so heftig, dass David sich plötzlich krümmte und trocken würgen musste. Ein dünner Speichelfaden zog sich von seinem Mundwinkel bis zu dem Betonboden.
    »Vorsicht!«, warnte Larry. »Phil muss sich gleich übergeben!«
    Der Sergeant machte einen schnellen Schritt zurück. »Ach du Scheiße«, rief er. »Schafft ihn hier weg!«
    David hob den Kopf und schaute zu dem Sergeant hoch. Der Mann verzog die Lippen, sichtlich angeekelt. Aus einem Impuls heraus stolperte David näher auf den Cop zu und machte ein würgendes Geräusch, ein feuchtes gutturales »Ahhhhhhh!«
    Der Sergeant stieß David von sich, schob ihn auf Larry zu. »Scheiße, schafft diesen Typ hier fort!«, schrie er. »Los, nehmt ihn in den Zug mit.«
    »Ja,

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