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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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richteten.
    »Keine Bewegung!«, schrie der Blonde. Sein Gesicht war angespannt, blass und ungeheuer breit. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, gab er seinem Partner ein Handzeichen. »Sieh in den Schlafzimmern nach.«
    Karen machte einen Schritt nach hinten. Sie spürte die Tür zu Jonahs Zimmer in ihrem Rücken. »Bitte nicht! Ich habe ein Kind! Er ist …«
    »Ich hab gesagt: KEINE BEWEGUNG!« Der Blonde kam auf sie zu. Die Waffe in seiner Hand zitterte, als hätte sie ein Eigenleben.
    Sie hörte Schritte hinter der Kinderzimmertür und dann ein leises, verängstigtes »Mommy?« Aber die Agenten schienen nichts davon zu hören. Beide bewegten sich jetzt mit hoch erhobenen Pistolen auf sie zu, die Augen fest auf die Tür gerichtet, als ob sie versuchten hindurchzusehen. »AUS DEM WEG!«, befahl der Blonde.
    Karen stand da wie gelähmt, sie atmete nicht einmal. Dann hörte sie Jonahs Schritte direkt hinter ihr, hörte das blecherne Wackeln des Türknaufs, und mit einer blitzartigen Bewegung fuhr sie herum und stieß die Tür auf und warf sich auf ihren Sohn. »NEIN, NEIN!«, schrie sie. »TUN SIE IHM NICHT WEH!«
    Die Agenten standen über ihr, ihre massigen Gestalten füllten den Türrahmen aus, ihre Pistolen nach unten gerichtet, aber das war okay, es war okay. Sie bedeckte jeden Quadratzentimeter von Jonahs Körper mit ihrem eigenen. Sein Kopf ruhte unter ihrem Kinn an ihrer Kehle, und seine Schultern wurden von ihren Brüsten gegen den Boden gedrückt. Sie konnte ihn vor Furcht und Verwirrung zittern spüren. »Mommy, Mommy!«, flüsterte er weinend dem Holzboden zu. Aber er war in Sicherheit.

    Während der blonde Agent über ihr Wache stand, ging der schwarze ins Kinderzimmer und öffnete die Tür zum Wandschrank. »Alles klar!«, rief er. Dann inspizierte er die anderen Zimmer. Im Hintergrund konnte Karen neben dem Geräusch von Jonahs Weinen und den Rufen der Agenten Amorys empörte Stimme hören. »Was bilden Sie sich eigentlich ein, was Sie hier machen?«, schrie er. »Sie können diese Wohnung nicht ohne eine richterliche Anordnung durchsuchen! Das ist eine eindeutige Verletzung unserer verfassungsmäßigen Rechte!«
    Nach ein paar Sekunden kehrte der schwarze Agent zurück, um dem blonden, der das Kommando zu haben schien, Bericht zu erstatten. »Sonst ist niemand hier«, sagte er. »Und der alte Mann entspricht nicht der Beschreibung.«
    Der blonde Agent trat von Karen zurück und ging in die Eingangsdiele, um sich mit seinen Partnern zu beraten. Er steckte die Waffe ins Holster. Karen setzte sich aufrecht hin, umklammerte Jonah und erschauerte vor Erleichterung. Amory lag ein kleines Stück von ihr entfernt auf dem Bauch, die Hände mit einer Art Plastikschnur hinter dem Rücken zusammengebunden. »Das wird Ihnen noch leidtun, meine Herren!«, rief er. »Ich bin gut befreundet mit dem Generalbundesanwalt!«
    Der blonde Agent schaute ihn finster an. »Halt die Klappe, Opa«, sagte er. Dann wandte er sich an Karen. »Wo ist Ihr Exmann, Mrs. Swift?«
    Erstaunlicherweise hatte Karen keine Angst mehr. Nachdem der Agent seine Waffe weggesteckt hatte, empfand sie nur noch Verachtung für ihn. »Ist das der Grund, warum Sie hier reingeplatzt sind? Weil Sie David suchen?«
    »Beantworten Sie einfach …«
    »Sie verdammter Scheißkerl! Sie haben Ihre Waffe auf einen siebenjährigen Jungen gerichtet!«
    Während Karen den FBI-Mann anfunkelte, zog Jonah vorne
an ihrem T-Shirt. Sein Gesicht war feucht und fleckig. »Wo ist Daddy?«, fragte er weinend. »Ich will Daddy hier haben!«
    Einen Moment lang schien der Agent zu zögern. Sein Adamsapfel tanzte auf und ab, als er Karen und Jonah betrachtete, die aneinandergekuschelt im Türrahmen saßen. Aber dann wurde seine Mimik wieder starr. »David Swift wird wegen Mordes gesucht. Wir mussten die notwendigen Vorkehrungen treffen.«
    Karen hob die Hand an den Mund. Nein, dachte sie. Das ist unmöglich. David hatte viele Fehler, aber Gewalttätigkeit gehörte nicht dazu. Das Brutalste, was sie ihn je hatte tun sehen, war, mit der Faust in seinen Softball-Handschuh zu schlagen, nachdem seine Mannschaft ein Spiel verloren hatte. Er hatte sich so gut im Griff, dass seine Gefühle nie außer Kontrolle gerieten. Er hatte von seinem Vater gelernt, was andernfalls passieren konnte. »Das ist eine Lüge«, sagte sie. »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    Die Augen des blonden FBI-Agenten wurden schmaler. »Ich kenne ein paar der Männer, die er umgebracht hat, Mrs. Swift. Zwei von

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