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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Seufzer aus. »Ach, was soll’s. Komm rein. Ich werde ohnehin nicht wieder einschlafen können.«
    Sie hielt ihm die Tür auf. Keith hob den Baseballschläger auf, und David dachte einen Moment lang, er würde noch einmal damit auf ihn einschlagen, aber stattdessen gab er ihm die Hand. »Hey, Mann, tut mir leid«, sagte er. »Ich dachte, du wärst eins von diesen Nazi-Arschlöchern. Sie haben Mo einigen Ärger gemacht.«
    »Nazis? Wovon redest du?«
    »Das wirst du sehen, wenn wir reingehen.«
    David betrat das Haus und fand sich in einem kleinen Wohnzimmer mit einem gemauerten Kamin auf der einen und einem Erkerfenster auf der anderen Seite wieder. Er erinnerte sich von seinem früheren Besuch daran, dass ein ansehnlicher hölzerner Sims den Kamin nach oben abschloss, aber jetzt sah er so aus, als hätte sich jemand mit einer Axt daran zu schaffen gemacht. Das lackierte Bord wies auf seiner
gesamten Länge tiefe Kerben auf. Der Kamin selber war ebenfalls verwüstet worden; mindestens ein Dutzend Ziegelsteine waren herausgegraben oder abgeschlagen worden. Die Wohnzimmerwände waren mit klaffenden Löchern übersät, die mit einem Vorschlaghammer gemacht worden sein mussten, und die Dielen waren an mehreren Stellen herausgerissen worden, wodurch dunkle, gezackte Krater im Boden entstanden waren. Am schlimmsten war aber, dass überall Hakenkreuze zu sehen waren: in den Kaminsims geschlagen, in die verbliebenen Bodendielen geritzt, mit Farbe auf die Wände gesprüht. Ein Paar große rote Hakenkreuze waren irgendwie an die Decke gemalt worden, und zwischen ihnen standen die Wörter NIGGA GO HOME.
    »O nein«, flüsterte David. Er drehte sich zu Monique um, die den Revolver mitsamt Patronen auf den Kaminsims gelegt hatte und jetzt an die Decke starrte.
    »Skinheads, wahrscheinlich Jungs von der Highschool«, sagte sie. »Ich hab sie in ihren Lederjacken und Springerstiefeln an der Bushaltestelle rumhängen sehen. Sie haben vermutlich das Bild von mir in der Zeitung entdeckt und sich gedacht: Oh, Junge, das ist unsere große Chance. Eine Niggerschlampe, die im Haus des berühmtesten Juden der Welt wohnt. Das passt doch wie die Faust aufs Auge.«
    David zuckte zusammen. »Wann ist das passiert?«
    »Am letzten Wochenende, als ich ein paar Freunde in Boston besuchte. Die Typen sind ganz schön clever gewesen. Sie haben gewartet, bis niemand zu Hause war, und dann haben sie die Haustür aufgebrochen. Die Außenwände haben sie nicht besprüht, weil sie wussten, dass sie jemand von der Straße aus hätte sehen können.«
    David dachte an das Arbeitszimmer im ersten Stock. »Haben sie die Zimmer oben auch demoliert?«
    »Ja, sie haben sich fast in jedem Teil des Hauses ausgetobt. Sie haben sogar den Rasen im Garten aufgewühlt. Zum
Glück haben sie die Küche in Ruhe gelassen, und die Möbel haben sie nicht zu sehr beschädigt.« Sie zeigte auf ein schwarzes Ledersofa, einen verchromten Beistelltisch und einen knallroten Barcelona-Sessel, alles Stücke, die Einstein offensichtlich nie gehört hatten.
    Keith machte einen Schritt über eines der Löcher im Fußboden, die Daumen hatte er in den Vordertaschen seiner Jeans eingehakt. David bemerkte jetzt, dass er eine Klapperschlange auf die linke Schulter tätowiert hatte, und sein Gesicht hatte den frischen, ernsten Ausdruck eines Zwanzigjährigen. »Als wir die Türklingel hörten, dachten wir, es wäre wieder einer dieser Punks, der überprüfen wollte, ob das Haus leer war. Wir nahmen an, die Jungs würden einfach weglaufen, wenn wir das Licht anmachten, und deshalb bin ich hinten aus dem Haus gegangen, um sie zu überraschen.«
    Monique legte Keith den Arm um die Taille und ließ den Kopf gegen seine tätowierte Schulter sinken. »Keith ist ein Engel«, sagte sie. »Er ist diese Woche jede Nacht bei mir geblieben.«
    Keith reagierte, indem er Moniques Hüfte packte und sie oben auf den Kopf küsste. »Was hätte ich denn sonst tun sollen? Du bist meine beste Kundin.« Er wandte sich mit einem breiten Lächeln auf seinem jugendlichen Gesicht an David. »Sehen Sie, ich arbeite an Mos Auto. Im Princeton Auto Shop. Sie hat eine scharfe Corvette, aber die hat ihre Launen.«
    David starrte sie einen Augenblick verwirrt an. Monique, eine berühmte Stringtheoretikerin, hatte eine feste Beziehung mit ihrem Kfz-Mechaniker? Das schien unglaublich. Aber er ließ diesen Gedanken auf sich beruhen. Es gab wichtigere Dinge, um die er sich kümmern musste. »Monique, können wir uns irgendwo

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