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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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enthielt. »Der Schlüssel ist unter dem Topf da.«
    Als David sich nach vorn beugte, um das Ding in die Hand zu nehmen, hörte er in der Ferne ein gedämpftes Bumm, das von den Hügeln zurückgeworfen wurde. Er richtete sich sofort wieder auf, und seine Muskeln verkrampften sich. »Herrgott noch mal!«, zischte er. »Was zum Teufel war das?«
    Gupta kicherte und tätschelte ihm den Rücken. »Keine
Sorge, das sind nur die Einheimischen. In den Abendstunden streifen sie gerne mit ihren Flinten durch die Wälder und jagen sich ihr Abendessen zusammen.«
    David atmete zweimal tief durch. »Ich verstehe allmählich, warum keiner der Professoren von Ihrer Uni hierherkommt.«
    »Ach, so schlimm ist es gar nicht. Die Leute in dieser Gegend sind eigentlich ziemlich interessant. Sie haben eine Kirche, in der sie sonntags mit Schlangen hantieren. Sie tanzen um die Kanzel herum und halten Klapperschlangen über ihre Köpfe. Erstaunlicherweise werden sie kaum je gebissen.«
    »Kommt, gehen wir rein«, drängte Monique. Sie starrte nervös in das dunkle Blätterdach über ihnen.
    David bückte sich wieder, hob den Blumentopf hoch und nahm einen rostigen Schlüssel in die Hand. Er steckte ihn in das Schloss, und nach ein paar Versuchen ließ sich der Schlüssel drehen, und die Tür ging auf.
    Innen sah die Hütte ein bisschen einladender aus. An der gegenüberliegenden Wand gab es einen gemauerten offenen Kamin, und auf dem Boden lag ein brauner langfloriger Teppich. Auf der linken Seite befand sich eine winzige Küche mit einem uralten Kühlschrank, und auf der rechten Seite gab es zwei kleine Schlafzimmer. In der Mitte des Raums stand ein massiver Eichenholztisch mit einem Computer, einem Monitor und mehreren Peripheriegeräten.
    Professor Gupta führte sie hinein. »Kommen Sie rein, kommen Sie rein. Es wird leider nichts zum Essen da sein, weil die Hütte so lange leergestanden hat.« Er ging direkt zu dem Eichentisch, um den Strom für das Computersystem einzuschalten, aber als er unter dem Tisch nach dem Elektrokabel fahndete, sah er etwas anderes. »Oh, sieh dir das an, Michael! Ich hatte ganz vergessen, dass wir dieses Ding hiergelassen haben! Und die Batterien sind immer noch aufgeladen!«
    Auf dem Boden kniend legte Gupta ein paar Schalter um.
David hörte das Heulen eines Elektromotors und sah dann einen vierbeinigen Roboter unter dem Tisch hervorkommen. Er war etwa sechzig Zentimeter hoch und neunzig Zentimeter lang und so konstruiert worden, dass er wie ein Mini-Brontosaurus aussah. Sein Körper war aus glänzendem schwarzen Plastik gemacht, und sein Hals und sein Schwanz bestanden aus einzelnen Segmenten, was ihnen gestattete, sich auf eine unheimlich realistische Weise zu schlängeln, während der Roboter über den Boden tapste. Auf seinem faustgroßen Kopf waren zwei rote Leuchtdioden angebracht, die wie Augen aussahen, und auf seinem Rücken war eine dünne schwarze Antenne. Die mechanische Kreatur blieb vor ihnen stehen und drehte den Kopf von einer Seite zur anderen, als begutachtete sie den Raum. »Würdest du gerne Ball spielen, Michael?«, fragte eine synthetische Stimme. Der Plastikunterkiefer des Roboters klappte auf und wieder zu, als die Worte herauskamen.
    Der Teenager hörte auf, sich mit seinem Gameboy zu beschäftigen. Zum ersten Mal sah David ihn lächeln, und in diesem Moment war sein fröhliches Gesicht dem von Jonah sehr ähnlich. Michael lief zum Teppich, hob dort einen leuchtend rosafarbenen Ball auf und rollte ihn auf den Dinosaurier-Roboter zu. Der Apparat drehte den Kopf, folgte dem Ball mit seinen Sensoren und tapste dann hinter ihm her.
    »Er ist darauf programmiert, hinter allem herzugehen, was rosa ist«, erklärte Gupta. »Er hat einen CMOS-Sensor, der die Farbe erkennen kann.«
    Der Professor sah seinem Enkel mit offensichtlichem Vergnügen zu. Monique wurde allerdings ungeduldig. Sie warf einen Blick zum Computer auf dem Eichentisch, dann auf David. Er konnte sehen, was sie dachte: Irgendwo auf dieser Festplatte war vielleicht die Theorie von Allem. Monique war begierig, sie zu sehen. »Ähm, Professor?«, sagte David. »Könnten wir uns inzwischen die Dateien ansehen?«

    Der alte Mann riss sich abrupt von seinen Träumereien los. »Ja, ja, natürlich! Tut mir leid, David, ich habe mich ablenken lassen.« Er zog einen Stuhl an den Tisch heran und schaltete den Computer ein. David und Monique stellten sich hinter ihn und schauten ihm über die Schulter.
    Zuerst öffnete Gupta den

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