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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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schaute zum prächtigen Eingang des Rochelle’s hinauf, das sich über der von Bäumen gesäumten Straße erhob.
    Höchste Zeit, Verpasstes nachzuholen , sagte ich mir und lief die Marmortreppe hinauf.
    Der Maître d’ lächelte erfreut, als er mich kommen sah. »Ah, Ms Duncan, wie schön, Sie zu sehen.«
    Ich lächelte zurück. »Hallo Cecil. Wie geht es Ihrer Frau?«
    Cecils buschiger schwarzer Schnauzbart hob sich, als er mich anstrahlte. »Sehr gut, Ms Duncan. Und sie war ganz hingerissen von dem Strauß, den Sie zu ihrem Geburtstag gemacht haben.« Er deutete hinüber zum Restaurantbereich. »Mr Lithgow wartet bereits – wenn Sie mir bitte folgen würden.«
    David stand auf, als ich an den Tisch kam. »Rosie.« Er reichte mir die Hand und zog sie rasch zurück, als ich seinen Gruß nicht erwiderte.
    Nachdem wir uns gesetzt hatten, fiel mir auf, dass er mit dem Daumen der einen über die Fingerknöchel der anderen Hand rieb – etwas, das er immer machte, wenn er nervös
war. Ich runzelte die Stirn. Am Telefon hatte er so selbstsicher gewirkt, weshalb es mich wunderte, ihn auf einmal so angespannt zu sehen. Andererseits gab mir das einen gewissen Vorteil. Ein Kellner brachte uns die Karte, und wir waren eine Weile damit beschäftigt zu bestellen. Doch dann waren es nur noch wir beide. Zu dieser recht frühen Stunde war das Restaurant nicht einmal zur Hälfte besetzt, und die meisten der anderen Gäste saßen auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Folglich waren wir noch mehr allein, als ich es vorhergesehen hatte.
    David nahm einen Schluck Wasser, dann sah er mich an. Das Licht war gedämpft, doch ich konnte noch deutlich einen langsam verblassenden Bluterguss um sein rechtes Auge erkennen. Celias zuverlässige Quellen hatten wieder einmal Recht gehabt.
    Er räusperte sich, dann sagte er endlich etwas. »Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich kommst. Ich hätte auch nicht gedacht, dass du den Auftrag annimmst.«
    Ich war auf der Hut und antwortete so kühl wie möglich: »Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht, warum ich das getan habe.«
    Seine steingrauen Augen verengten sich kaum merklich. »Ich bin froh, dass du zugesagt hast. Ehrlich, ich bin wirklich froh darüber. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön es ist, dich wiederzusehen.«
    Seine herzlichen Worte brachten mich etwas aus dem Konzept, und ich griff nach meinem Wasserglas, um seinem Blick auszuweichen.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dich endlich gefunden zu haben«, fuhr er fort, lehnte sich vor und senkte seine Stimme. »Ich musste dich finden, Rosie. Ich … ähm, ich wollte … ein paar Dinge klarstellen …«
    Glücklicherweise kam in diesem Moment unser Wein
und verschaffte mir einen kleinen Aufschub. David setzte sich auf, und während er ein paar Worte mit dem Sommelier wechselte, nutzte ich die Zeit, um mich zu sammeln und für das zu wappnen, was da kommen mochte. Sobald wir wieder allein waren, ergriff ich die Initiative und wechselte das Thema.
    »Nate meinte, es wäre ein sehr großer Auftrag«, fing ich an, und mir entging nicht, dass David sich bei der Erwähnung von Nates Namen unwillkürlich an sein geschundenes Auge fasste. Das war ja wirklich spannend … Ehe David etwas erwidern konnte, fuhr ich rasch fort: »Es wäre ganz gut, wenn wir heute schon mal abklären könnten, wie viele Arrangements ihr braucht, damit mein Team sich rechtzeitig darauf einstellen kann. Ich müsste ungefähr wissen, wie viele Tischdekorationen, wie viel Raumschmuck und in welcher Größenordnung wo genau geschmückt werden soll, wie viele Sträuße und Knopflochblumen benötigt werden, und – natürlich –, an welche Blumen und Farben ihr beim Brautstrauß gedacht habt.«
    »Natürlich«, erwiderte David und zog einen Umschlag aus seiner Jackentasche. »Hier habe ich alles aufgelistet.« Er schob ihn mir zu. Als ich die Hand danach ausstreckte, streiften seine Finger kurz meine. Es war nur eine flüchtige, federleichte Berührung, doch ich zuckte dennoch zurück. Aber David fuhr fort, als hätte er es gar nicht bemerkt. »Wäre es hilfreich für dein Team, vorab Zugang zu den Räumlichkeiten zu haben?«
    »Ja, das … das ist das übliche Prozedere«, brachte ich mit Mühe hervor, und diesmal entging es ihm nicht. Er beugte sich vor.
    »Wäre es hilfreich, wenn du dir die Räumlichkeiten so bald wie möglich ansehen könntest? Ich könnte es noch vor Weihnachten einrichten. Vielleicht willst du ja auch erst

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