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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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rief mich jeden Tag an, und Ed versprach, bei mir zu Hause vorbeizukommen, wenn mich mal wieder das kalte Grausen überkommen sollte. Aber ich kam erstaunlich gut zurecht. Natürlich überspielte ich auch viel von dem, was wirklich in mir vorging. Tief in meinem Innern herrschte immer noch Gefühlschaos, doch zu wissen, dass andere nun Bescheid wussten und ich jederzeit mit ihnen darüber reden konnte, half mir sehr und ließ alles nur noch halb so schlimm erscheinen.
    Was mich jedoch beunruhigte, war, dass Nate in dieser Woche nicht wie gewohnt vorbeikam. Er rief zwar an und entschuldigte sich, dass er nicht kommen könne, und schickte mir jeden Tag SMS, um sich zu erkundigen, wie es mir gehe, aber natürlich fragte ich mich, ob er nach der Geschichte mit David auf Distanz zu mir ging. Der Gedanke lastete schwer auf mir und wollte mir gar nicht mehr aus dem Kopf gehen, so sehr ich auch versuchte, ihn abzutun.
    Celia beeilte sich, meine Bedenken zu zerstreuen. »Keine Sorge, Rosie. Ich habe heute mit Nate gesprochen, und er hat sich fast nur nach dir erkundigt. Vor den Feiertagen hat er im Verlag einfach total viel um die Ohren.«
    »Und seine geplante Verlobung nicht zu vergessen«, warf ich ein.
    Celia verdrehte die Augen. »Seine für ihn geplante Verlobung – wenn es stimmt, was ich so höre.«

    »Wenn du das sagst, wird es wohl stimmen«, lachte ich.
    »In der Tat. Hat David dich jetzt eigentlich angerufen?«
    Schon sein Name bereitete mir Unbehagen. Ich schluckte schwer. »Nein, noch nicht.«
    Celia grinste. »Willst du wissen, was ich so gehört habe? Mr Lithgow soll bei diversen Abendveranstaltungen mit einem stilechten Accessoire gesichtet worden sein.«
    »Muss ich das jetzt verstehen?« Ich hatte wirklich keine Ahnung, was sie meinte, aber ihre Begeisterung war so ansteckend, dass ich dennoch lachen musste.
    » So ein Prachtexemplar von einem blauen Auge!« Sie spreizte Daumen und Zeigefinger weit auseinander, beugte sich vor und flüsterte verschwörerisch: »Da frage ich mich doch wirklich, warum Nate sich in den letzten Tagen nicht bei dir hat blickenlassen …«
    »Oh nein, Celia, du glaubst doch nicht allen Ernstes …?«
    Celia tat meine Frage mit einem Achselzucken ab, lächelte aber höchst bedeutungsvoll. »Wer weiß? Ich fühle mich ja stets den Fakten verpflichtet und würde mich niemals zu derartigen Spekulationen hinreißen lassen – was zudem sehr unprofessionell wäre, meine Liebe –, aber du wirst gewiss zugeben müssen, dass es durchaus eine Möglichkeit wäre und die Vermutung sich geradezu aufdrängt . Und Nate war wirklich sehr, sehr wütend, als er mein Büro letzte Woche verlassen hat.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht … Nate macht auf mich eigentlich nicht den Eindruck, als würde er Leute zusammenschlagen. Wie auch immer … Ehrlich gesagt graut es mir ziemlich davor, David wiederzusehen.«
    »Mach dich nicht verrückt, Honey – das wird schon. Warte einfach ab.«
    Und wie sich zeigen sollte, musste ich gar nicht lange warten.

    Das Weihnachtsfieber hatte New York mittlerweile fest im Griff, und es war einer dieser völlig verrückten Tage im Laden gewesen. Wir hatten so viel zu tun, dass wir irgendwann nicht mehr wussten, wo uns der Kopf stand. Bestellte Weihnachtsdekorationen mussten pünktlich fertig werden, und es rannten uns so viele Kunden den Laden ein, dass das kleine Glöckchen über der Tür kaum noch zur Ruhe kam. Wir hatten für das Weihnachtsgeschäft vier Aushilfen eingestellt – Jocelyn, Heidi, Brady und Jack –, alles frisch ausgebildete Floristen, die uns tatkräftig zur Hand gingen. Zusammen mit Ed arbeiteten sie hinten in der Werkstatt die Bestellungen ab, während Marnie und ich vorne im Laden die Stellung hielten.
    »Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich eine neue Wohnung habe?«, fragte Marnie mich, als sie einer recht beleibten, freundlich lächelnden Dame einen roten Weihnachtsstern in Papier einwickelte.
    »Das ist ja toll!«, erwiderte ich vergnügt, während ich einen mürrisch dreinblickenden Mann abkassierte.
    Marnie strahlte. »Und fast in SoHo – ein Freund meines Onkels hat sie mir zum Spezialpreis besorgt.«
    »Wie schön, dass Sie rechtzeitig zu Weihnachten eine neue Wohnung gefunden haben«, meinte die beleibte Dame und lächelte noch herzlicher als zuvor.
    »Ja, nicht wahr?«, meinte Marnie und fügte noch ein fröhliches »Schöne Weihnachten!« hinzu, als die Dame sich verabschiedete. An mich gewandt fuhr sie

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