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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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geschafft, den Eisberg zu durchbrechen? Hat die Glut ihrer Liebe dich dahinschmelzen lassen?«
    Ed hob spöttisch eine Braue. »Du liest zu viele schlechte Romane, Rosie. Nein, so ist es nicht. Ganz im Gegenteil – sie … sie weiß nichts davon.«
    »Noch nicht.«
    »Wie bitte?«
    »Sie weiß es noch nicht . Du wirst es ihr doch bestimmt sagen, oder?«
    Entsetzt schüttelte er den Kopf. »Auf gar keinen Fall! So weit bin ich noch nicht. Ich habe ja gerade erst angefangen zu schmelzen . Jetzt bloß nichts überstürzen.«
    »Das kann ich verstehen, aber denk immer schön an Billy Whitman und das Mädchen vom Wasserautomaten. Warte nicht zu lange, bis du es ihr sagst.«
    Ed seufzte. »Ich weiß. Und ich werde es ihr sagen – wenn die Zeit gekommen ist. Noch ist es dafür zu früh.«
    Lächelnd legte ich ihm meine Hand auf den Arm. »Das ist wirklich toll, Ed. Ich bin so stolz auf dich. Du schaffst das schon, glaub mir.«
    »Kein Grund, sich lustig zu machen«, erwiderte er gereizt.
    »Tue ich doch gar nicht. Ich freue mich für dich. Und – wer ist sie?«
    »Streng geheim«, verkündete er in militärisch knappem Ton.
    »Wenn das so ist, werde ich zu anderen Mittel greifen müssen«, meinte ich, schnappte mir ein Kissen und attackierte Ed.
    Grinsend duckte er sich weg. »Erst angreifen, Fragen kommen später. Du bist schon so was von amerikanisch,
Rosie!« Er zog sich das Kissen hinter seinem Rücken hervor und holte nach mir aus. Geschickt ging ich in Deckung und landete einen Gegenschlag mitten auf seiner Brust. »Aber hallo – wenn das mal keine Kriegserklärung war!«, schrie er, schnappte sich ein zweites Kissen und ging mit beiden auf mich los. Kichernd holte ich mit meinem Geschoss so weit wie möglich aus. Dummerweise verlor ich dabei das Gleichgewicht, fiel rückwärts von der Couch und landete ziemlich unheroisch auf dem Boden.
    Ed bekam sich kaum noch ein vor Lachen und half mir wieder hoch, dann zog er mich an sich und schloss seine Arme um mich, als wir beide laut prustend kapitulierten. Langsam beruhigten wir uns wieder – doch Ed hielt mich noch immer in seinen Armen. Sein Kinn ruhte auf meiner Schulter, meine Wange war an seinen Hals geschmiegt. Es fühlte sich wunderbar an, so sicher . Instinktiv wichen wir zurück und saßen uns gegenüber, die Wangen erhitzt vom Gelächter, und strahlten übers ganze Gesicht.
    Dann schaute Ed auf die Uhr. »Ich muss los. Auf dem Rückweg wollte ich nochmal im Laden vorbeischauen und gucken, wie die Aushilfen sich machen. Und du schmückst jetzt schön deinen Weihnachtsbaum.«
    »Werde ich machen«, erwiderte ich lächelnd und brachte ihn zur Tür. »Tja, Mr Eisberg …«
    Ed drehte sich nach mir um. »Ja?«
    »Frohes Schmelzen.«
    Kurz blitzte sein schiefes Grinsen auf, ehe er zum Abschied salutierte und eilig die Treppe hinunter verschwand.

19
    In den letzten Wochen vor Weihnachten war bei Kowalski’s so viel los, wie ich es noch nie erlebt hatte. Unsere vier Aushilfen erwiesen sich nicht nur als hilfreich, sondern als absolut unerlässlich, zumal Ed und ich uns jetzt ganz auf das letzte, doch größte Ereignis des Jahres konzentrieren mussten – Mimi Suttons Großer Winterball. Wir sahen der Herausforderung mit gemischten Gefühlen entgegen und hatten sehr viel Zeit und Mühe auf die Vorbereitungen verwandt, um schon so viel wie möglich im Voraus zu schaffen.
    Der große Tag kam dann schneller, als uns lieb war. Morgens um sieben hatten Ed und ich den Lieferwagen gepackt und machten uns auf den Weg zum The Illustrian. Die blasse Wintersonne erhellte noch kaum den Horizont, als wir vom Broadway abbogen und am Hintereingang des großen Hotels vorfuhren. Die Besitzer hatten kürzlich erst den großen viktorianischen Ballsaal renovieren lassen und so das prunkvolle Setting für Mimi Suttons Coup des Jahres geschaffen. Der Saal erstreckte sich über zwei Ebenen, verbunden durch eine imposante Marmortreppe.
    Unsere Schritte hallten auf dem polierten Marmorboden wider, als wir, mit schweren Kisten beladen, durch den Saal eilten. Mir fiel es schwer, mich von Größe und Prunk der
Räume nicht einschüchtern zu lassen. Ed entging mein Lampenfieber nicht.
    »Hey Boss, das wird schon«, munterte er mich auf. »Das wird ganz fantastisch .«
    Ich lachte nervös. »Ja, ich weiß. Wir schaffen das schon.«
    Um halb neun trafen Marnie und unsere Aushilfen ein. Auf einmal war die ehrfürchtige Stille des Saals erfüllt von angespannter Vorfreude und begeisterten Ausrufen

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