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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer. James hat mich als Kind immer »lamettasüchtig« genannt – und das nicht ohne Grund. Mittlerweile bin ich ein bisschen zurückhaltender, was das Lametta angeht, habe aber immer noch eine Schwäche für Weihnachtskitsch. An meinem Weihnachtsbaum hängen Nostalgiekugeln mit pausbackigen Engelchen, an meinem Fenster blinken bunte Weihnachtslichter, und dazu erschallt meine Lieblingsweihnachts-CD, auf der Frank Sinatra und Bing Crosby unvergleichliche Klassiker dahinschmachten. Schinkenduft, Zimt, Lebkuchengewürz und frischer Kaffee, stimmungsvoll untermalt von Frank und Bing, dazu der erhebende Anblick meines prachtvoll geschmückten Weihnachtsbaums: Jetzt war wirklich Weihnachten!
    Gegen acht Uhr klopfte es an meine Wohnungstür – und da stand Ed, seine braune Lederjacke bis zu den rot gefrorenen
Ohren hochgezogen, um den Hals einen dicken Schal, die Jeans in dicke Wollsocken gesteckt und Schnee an den Sohlen seiner Stiefel.
    »Komm rein und wärm dich erst mal auf«, begrüßte ich ihn, und das ließ er sich nicht zweimal sagen.
    »Wow«, staunte er, nachdem er sich die Stiefel ausgezogen hatte. »Du ziehst wirklich das volle Weihnachtsprogramm durch, was?«
    »Natürlich«, meinte ich lächelnd. »Möchtest du einen Kaffee?«
    »Nein, ich kann leider nicht lange bleiben«, erwiderte er entschuldigend. »Auf mich wartet noch das zweifelhafte Vergnügen, im Kreise der Familie Steinmann Weihnachten zu feiern. Eigentlich sollte ich schon längst da sein.«
    »Wird bestimmt ganz lustig«, grinste ich und verschwand kurz in der Küche, um nach dem Schinken zu sehen.
    Ed folgte mir ins Wohnzimmer und bewunderte kurz den Baum, der am Fenster stand. »Ja, furchtbar lustig – drei ganze Tage unter Psychiatern. Die Tischgespräche sind analytischer als bei Ally McBeal . Und was könnte mich da besser vor dem sicheren Wahnsinn bewahren, als vorher Rosie Duncan – New Yorks gefeierter Floristin! – einen kurzen Besuch abzustatten?«
    Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und drückte ihm einen meiner frisch gebackenen kleinen Früchtekuchen in die Hand. »Hier, was Süßes zum Aufwärmen.«
    »Oh du patente Engländerin«, grinste Ed, steckte sich die ganze Pastete auf einmal in den Mund und schnaufte und prustete, als ihm die dampfend heiße Fruchtfüllung die Zunge verbrannte. »Mmmmh … kösch tlich«, murmelte er mit vollem Mund. »Die sind ja lecker«, meinte er dann. »Wow. Du bist wirklich der menschgewordene Weihnachtsgeist. «

    »Der bin ich«, grinste ich. »Willkommen in Rosie Duncans Weihnachtswunderland.« Ich hockte mich auf die Armlehne meines Sofas, und Ed ließ sich in den Sessel gegenüber plumpsen. »Schön, dass du da bist.«
    »Na ja, eigentlich wollte ich nur mal schauen, was aus dem armen Baum geworden ist, nachdem du dich künstlerisch an ihm verausgabt hast. Immerhin verdankt er es mir, dass er hier ist.«
    »In der Tat – ohne dich hätte er es niemals so weit geschafft. Ich hoffe, sein Anblick erfüllt dich mit Stolz.«
    Ed legte sich die Hand aufs Herz und gab sich ergriffen. »Es … es ist wirklich mehr, als ich jemals zu träumen gewagt hätte«, schwärmte er, und seine Augen funkelten verschmitzt. »Was ist eigentlich mit deiner Familie? Vermisst du sie nicht?«
    »Doch, ein bisschen. Mum ist bei der Verwandtschaft – eine Cousine von mir wohnt noch in der Nähe, und die beiden treffen sich immer für das Weihnachtsessen. Meine Oma lebt in einem Altenheim in Newcastle und wird da feiern und bestimmt mal wieder viel zu viel Sherry trinken. Und mein Bruder … so weit ich weiß, bleibt James dieses Jahr über Weihnachten in Washington. Ehrlich gesagt bin ich ganz froh, es mir über die Feiertage hier gemütlich machen zu können und ruhige, beschauliche Weihnachten zu haben.«
    Ed grinste. »Wem sagst du das? Ich würde gern mit dir tauschen.« Dann holte er ein kleines, wunderschön verpacktes Geschenk aus seiner Jackentasche und reichte es mir. »Hier, für dich. Fröhliche Weihnachten.«
    »Oh … danke. Das sieht aber schön aus.«
    »Na ja, ich habe es nicht selbst eingepackt. Ich habe die Verkäuferin mit meinem Charme bezirzt und sie es einpacken lassen«, gab er zu und grinste. »Aber hey, sie hat das wirklich toll gemacht.«

    Ich holte sein Geschenk unter dem Baum hervor und gab es ihm. »Dir auch fröhliche Weihnachten.«
    »Oh, Rosie, das wäre doch nicht nötig gewesen … Ach, was rede ich da? Natürlich war es nötig! Immerhin bin ich der

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