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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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verloren hatte. Wir haben nichts zu essen in der Wohnung gefunden, der Strom war schon seit einer Weile abgestellt. Es tut mir furchtbar leid, Ms Duncan.«
    Die Vorstellung, wie Eli still und einsam am Totenbett
seiner geliebten Aljona gewacht hatte, war mir unerträglich.
    »Als er letztes Mal bei Kowalski’s war und die gelben Rosen gekauft hat, war seine Frau also schon tot gewesen?«, fragte Nate, der neben mich getreten und tröstend den Arm um mich gelegt hatte.
    John nickte. »Das Begräbnis ist morgen um zehn auf dem Friedhof von St. Agatha. Würden Sie wohl kommen?«
    »Natürlich. Kann ich sonst noch etwas tun?«
    »Könnten sie zwei Kränze mitbringen? Ich übernehme auch die Kosten.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht nötig. Das ist mein Abschiedsgeschenk an die beiden.«
    Nachdem John gegangen war, ließ ich mich aufs Sofa sinken, vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte aus tiefstem Herzen. Nate saß neben mir, den Arm so vorsichtig um meine Schultern gelegt, als habe er Angst, mir in meiner Trauer zu nahezutreten. Leben und Sterben der Lukichs erschienen mir so schrecklich ungerecht – zumal in einer Welt, in der Menschen sich nach Lust und Laune der Liebe bedienten und sich ihrer entledigten, wenn sie ihrer überdrüssig geworden waren. Für Eli war mit Aljonas Tod eine Welt zusammengebrochen. Sein einziger Lebenssinn hatte noch in der hoffnungslosen Totenwache an ihrem Bett bestanden. Die gelben Rosen, die er bei mir kaufte, waren die einzige Verbindung, die ihm zu der Frau geblieben war, für die er so viel auf sich genommen hatte. Und nie – aber wirklich nie – wäre ich darauf gekommen, dass Eli nach seinen Besuchen bei Kowalski’s, nach seinen Anekdoten, mit denen er uns jedes Mal erheitert hatte, in die karge Wirklichkeit dessen zurückkehren musste, was ihm vom Leben geblieben war. Ich musste daran denken, was ich vor ein paar Monaten zu Nate gesagt hatte – dass Eli Lukich für
mich der Inbegriff eines verliebten Mannes sei. Selbst sein Tod bestätigte mir diesen Eindruck: Er hatte aus seiner lebenslangen Liebe zu Aljona die letzte Konsequenz gezogen.
     
    Am nächsten Morgen begleiteten mich Ed, Marnie und Nate zur Beerdigung der Lukichs. John hatte in der Nachbarschaft gesammelt, und einer der Nachbarn hatte praktischerweise einen Cousin, der Bestatter war und die Särge zur Verfügung gestellt hatte. Zehn Leute hatten sich in der kleinen Kapelle auf dem Friedhof eingefunden, als der Pfarrer eine kurze Grabrede hielt, die dem epischen Leben und Leiden der Lukichs – vor allem aber ihrer Liebe – nicht gerecht wurde. Als wir danach am offenen Grab standen und zusahen, wie die beiden Särge, geschmückt mit Kränzen aus weißen und gelben Rosen und Lilien, hinabgelassen wurden, war ich dankbar, dass Ed den Arm um meine Schulter gelegt hatte. Einer nach dem anderen traten die Trauergäste vor, um sich zu verabschieden und eine einzelne gelbe Rose ins Grab zu werfen. Ed und Marnie umarmten mich, ehe sie sich respektvoll zurückzogen.
    Als die anderen sich zum Gehen wandten, bemerkte ich, dass Nate sich Tränen aus den Augen wischte.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich will, was die beiden hatten, Rosie.«
    »Ich weiß nicht, ob eine solche Liebe heutzutage noch möglich ist, Nate.«
    »Was, wenn ich will , dass es möglich ist?«
    Ich schaute ihm in die Augen und drückte seine Hand. »Manchmal reicht es nicht, etwas zu wollen. Du musst etwas finden, das dich so glücklich macht, dass dir alles andere egal ist.«
    Er schüttelte den Kopf. »Und was, wenn ich es schon gefunden habe, es aber niemals mir gehören wird?«

    Darauf wusste ich nichts zu erwidern. Vorsichtig beugte er sich über mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Die Wärme seines Gesichts ließ meine Haut kribbeln. Dann drehte er sich um und ging den Hang hinab, wo Ed und Marnie auf uns warteten.
    Mit klopfendem Herzen wandte ich mich wieder dem Grab zu. »Eli Lukich, ich werde dich niemals vergessen«, flüsterte ich. »Und dass du mir ja gut auf deine wunderbare Frau aufpasst.«
     
    Obwohl wir nach der Beerdigung alle nicht so richtig in Stimmung waren, mussten die Vorbereitungen für die Lithgow-Hochzeit weitergehen. Jocelyn und Jack hielten vorne die Stellung, während Marnie, Ed und ich hinten in der Werkstatt an den großen Arrangements arbeiteten. Als Marnie kurz hinausging, um Kaffee zu holen, kam Ed zu mir herüber.
    »Rosie, ich bin so ein Idiot …«
    »Das ist ja nichts Neues.«
    »Als wir von dem

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