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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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Termin mit David kamen, war ich total unausstehlich. Ich war richtig wütend – wegen nichts eigentlich. Die Beerdigung eben hat alles in ein anderes Licht gerückt. Es tut mir leid.«
    »Schon gut. Ich will einfach nur, dass wir wieder wir sind, okay?«
    »Ja, ich auch. Und hey, täusche ich mich, oder ist Nate wieder aus der Versenkung aufgetaucht?«
    Ich seufzte. »Hmmm, ja … könnte man so sagen. Aber so ganz schlau werde ich aus ihm wohl nie werden.«
    »Tja, Männer sind eben doch nicht so einfach gestrickt, wie ihr Frauen immer meint«, grinste er. »Aber falls dir das weiterhilft: Ich glaube, er mag dich.«
    »Das hast du schon mal gesagt, aber ich glaube, du liegst
noch immer daneben. Auf mich wirkt er eher … verwirrt. Und verlobt. Und er bereitet seine Hochzeit vor.«
    »Und kämpft gegen seine Gefühle für dich an.«
    »Oh nein, Ed, nicht das schon wieder …«
    »Nein, Rosie, ich glaube, er mag dich wirklich – und ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit.«
    Ich spürte, wie meine Wangen sich verräterisch röteten, und sah beiseite. »Du weißt wirklich nicht, was du da redest …«
    Seine Stimme war ganz leise und federleicht. »Doch, ich glaube schon.«
    Ich schaute ihn an, und in dem Moment, als meine Augen dem eisblauen Steinmann-Blick begegneten, begann mein Herz schneller zu schlagen.
    »Ich weiß nicht, was ich fühle«, erwiderte ich, weitaus ehrlicher als beabsichtigt. »Mir geht so viel im Kopf herum, aus dem ich einfach nicht schlau werde. Wahrscheinlich habe ich meine Gefühle so lange unter Verschluss gehalten, dass ich längst verlernt habe, mit ihnen umzugehen. Nur als kleine Vorwarnung – das ist eine unvermeidbare Nebenwirkung des Schmelzprozesses. Ziemlich unheimlich und verwirrend und etwas, das so völlig außerhalb deiner Kontrolle liegt, dass du einfach davon mitgerissen wirst.«
    »Ist es wegen David?«
    »Nein. Oder ja, doch. Auch. Jahrelang war er für mich der gewissenlose Bösewicht, aber das passt jetzt irgendwie nicht mehr, wo wir uns versöhnt haben … Auf einmal gibt es nicht mehr nur Gut und Böse. Aber das ist noch nicht alles. Es ist mehr – David, Nate …« Ich verstummte jäh, als mir aufging, was als Nächstes kommen musste: und du … Ich lachte verlegen und winkte ab. »Aber das wird schon wieder, keine Sorge. Wenn die Hochzeit erst vorbei ist und
wir einfach wieder die ›Kowalski-Familie‹ sind, dürfte alles etwas klarer sein, einfacher, so wie früher. Ganz bestimmt.«
    Erleichtert sah ich, dass Ed wieder lächelte. »Komm her, Duncan – lass dich drücken.« Er grinste, schlang seine Arme um mich und zog mich an sich. Ich erwiderte seine Umarmung, dankbar für die Wärme und die Gewissheit, die ich bei ihm fand.

25
    Am Tag vor Davids Hochzeit packten Ed und ich den Lieferwagen und fuhren wieder hinaus nach Long Island. Ich wollte bis zum Abend so viel wie möglich erledigt bekommen und hatte mich deshalb sogar dazu durchgerungen, den Laden ausnahmsweise einen ganzen Tag lang zu schließen, damit mein gesamtes Team mit anpacken konnte.
    Die Lithgow-Hochzeit gehörte wahrscheinlich zu den größten Feiern, die wir jemals gemacht hatten (abgesehen natürlich von Mimis grandiosem Großen Winterball). Verglichen mit dem letzten Mal hatten George und Phoebe bei den Hochzeitsvorbereitungen für ihren einzigen Sohn noch mal ordentlich zugelegt: Catering von einem der besten Restaurants Manhattans, zehn weiße Pfauen auf dem prächtigen grünen Rasen, ein zwanzigköpfiges Orchester und – ganz exklusiv – das gesamte Servicepersonal aus Georges Lieblingshotel in Boston. Um nur einige der sündhaft teuren Glanzlichter des großen Tages zu nennen. Beim Blumenschmuck hatten David und Rachel sich weiße Lilien, Pfingstrosen und Gardenien gewünscht, die sämtliche Wege säumen sollten, die das Brautpaar und seine Gäste auf dem Anwesen beschreiten würden. In der Orangerie sollte das florale Thema dann seinen Höhepunkt finden mit üppigen
Blumenarrangements, deren Opulenz durch dunkelgrünen Efeu und winzige Lichterketten noch unterstrichen wurde. Hinzu kamen Unmengen an Tischschmuck, vier geschmückte Türbögen auf dem Weg zur Orangerie sowie acht raumhohe Prunkstücke für den Bereich, in dem die Gäste während der Zeremonie saßen. Wir hatten also allerhand zu tun.
    Als wir am Ort des Geschehens eintrafen, herrschte im und um das Haus herum schon rege Betriebsamkeit. Ed und ich ließen Marnie, Jocelyn und Jack beim Lieferwagen zurück und bahnten

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