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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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konsultierte seine Mappe – die nicht umsonst größer und gewichtiger war als die aller anderen. »Gut, gut. Isch werde dafür sorgen, dass Sie nischt gestört werden. « Damit fuhr er wieder zu den armen Typen mit den Tischen
herum. » Eh , ’abt ihr ge’ört, non ? Die Floristen sollen nischt gestört werden!«
    Ed und ich mussten uns das Lachen verkneifen, bis wir außer Hörweite waren.
    »Was war denn da so lustig?«, wollte Marnie wissen, als wir zurück zum Lieferwagen kamen.
    »Oh, das merkst du schon noch«, versprach ihr Ed und sprang in den Laderaum. »So, Leute – ab an die Arbeit.«
    In den letzten Jahren habe ich mich oft gefragt, was Mr Kowalski wohl von den großen Aufträgen halten würde, wie sie bei uns mittlerweile fast an der Tagesordnung sind. Er war immer ein Verfechter des Kleinen gewesen. Sein Kerngeschäft bestand aus Sträußen und kleinen Gestecken, die kurzfristig für die Kundschaft im Laden gefertigt wurden. Als ich bei ihm anfing, hatte er gerade seinen allerersten Großauftrag angenommen – und machte nachts kaum noch ein Auge zu vor Aufregung.
    »Wenn das hier mal dein Laden ist, ukochana , trau dir ruhig Größeres zu. Aber meine Nerven vertragen so etwas nicht. Ich bin eben doch schon ein alter Mann, und dieser Auftrag hat mir mehr Falten beschert als alles, was mir in den sechzig Jahre zuvor passiert ist.«
    Die Lithgow-Hochzeit hätte Mr Kowalski wahrscheinlich ins Grab gebracht. Obwohl mein ganzes Team wie besessen arbeitete, war es plötzlich schon fünf Uhr, und der Blumensaum für die Wege war noch immer nicht fertig. Wir waren gerade im Foyer beschäftigt, und mir entging nicht, wie Marnie, Jocelyn und Jack nicht nur sehr halsbrecherisch auf Leitern und Stühlen balancierten, sondern auch immer wieder verstohlen auf die Uhr schauten, wenn sie sich unbeobachtet glaubten. Ich nahm Ed beiseite.
    »Vor sieben werden wir hier nicht fertig – ich habe den dreien aber versprochen, dass sie um sechs gehen können …«

    Ed rieb sich seufzend die Stirn. »Ich weiß. Warum fragen wir nicht Jean-Claude, ob er ein paar Leute entbehren kann, die uns beim Auslegen des Blumensaums helfen?«
    »Gute Idee«, meinte ich, und während er sich auf die Suche nach dem großen Meister machte, rief ich Marnie, Jocelyn und Jack herüber. »Okay, ihr drei, sowie die Treppe geschafft ist, könnt ihr nach Hause.«
    »Aber was ist mit den Girlanden?«, fragte Jocelyn.
    »Um die kümmern wir uns. Bis zum Hotel ist es nicht weit – Ed und ich haben also noch den ganzen Abend Zeit. Seht einfach nur zu, dass ihr hier fertig werdet – gute Arbeit! «
    Zufrieden sah ich, wie mein Team sich frisch motiviert ans Werk machte, mir kurz nach sechs stolz die Treppe präsentierte und sich verabschiedete. Ihr Talent und ihr Arbeitseifer erfüllten mich mit Freude – und dem fertigen Projekt sah man an, dass sie mit Herz und Seele bei der Sache gewesen waren. Während Ed noch unser »Girlanden-Kommando« organisierte, nutzte ich die Gelegenheit für einen Gang durchs Haus, bei dem ich jedes einzelne Arrangement mit kritischem Blick prüfte. Für einen solchen Kontrollgang versuche ich bei jedem unserer Projekte Zeit zu finden.
    Ich inspizierte gerade den Türbogen am Durchgang zur Orangerie, als ich spürte, wie jemand ganz dicht an mich herantrat.
    »Du hast dich selbst übertroffen«, sagte David, seine Stimme tief und leise – und ganz nah an meinem Ohr. »Es ist absolut überwältigend.«
    Ich drehte mich um und blickte direkt in seine steingrauen Augen. »Danke«, erwiderte ich und fühlte mich auf einmal wieder furchtbar verletzlich. »Mein Team hat wirklich sein Bestes gegeben.«

    »Aber der Entwurf, die ganze Konzeption ist von dir.«
    »Von mir und von Ed.«
    »Aber du bist der Boss, Rosie.«
    »Eigentlich sind wir das beide – meistens zumindest.« Ich wandte mich wieder dem Bogen zu und ersetzte eine der weißen Pfingstrosen, deren Blüte schon etwas welk wirkte. »Aber ich stimme dir darin zu, dass das Konzept wirklich perfekt aufgegangen ist.«
    »Hast du nachher noch Zeit für einen Drink?«
    »Eigentlich nicht. Ed und ich haben heute Abend noch ziemlich viel zu tun.«
    David hob bittend die Hände. »Komm schon – nur ein kleiner Drink. So viel Zeit wird doch wohl sein?«
    »So, alles erledigt«, berichtete Ed stolz, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. »Wollen wir los?«
    »Ich … ich will das hier noch eben fertig machen«, sagte ich, und als David mich anlächelte, war

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