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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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dass alles in Ordnung ist?« Rasch sammelte er den Rest meiner verstreut liegenden Habseligkeiten ein und gab sie mir zurück. Kurz lag seine Hand warm auf der meinen. »Wirklich alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja, alles in Ordnung – wirklich. Mein Ego ist ein bisschen angekratzt, aber sonst alles bestens«, versicherte ich ihm und versuchte zu lächeln.
    »Gut, sehr gut …« Etwas ratlos runzelte er die Stirn und schien zu überlegen, was er noch sagen sollte. Er fuhr sich mit der Hand durch das kurze kastanienbraune Haar, dann huschte ein verschmitztes Lächeln über sein Gesicht. »Tja … schön, dass sich unsere Wege mal wieder gekreuzt haben!«
    Kein besonders toller Witz, aber ich musste trotzdem lachen. »Finde ich auch.«
    Wir lächelten höflich, dann herrschte wieder Schweigen. Weil uns ziemlich offensichtlich der Gesprächsstoff ausging, verabschiedete ich mich schnell und eilte davon.
    Ich war schon fast am Ausgang, als Nate mir hinterherrief: »Rosie! Wo ist nochmal Ihr Laden?«
    »West 68th, Ecke Columbus«, rief ich zurück. »Kowalski’s. «
    Nate bückte sich und hob etwas vom Boden auf. »Hey, kein Problem – ich habe gerade Ihre Karte gefunden!«
    Wieder merkte ich, dass ich vor Verlegenheit rot wurde. Als die Erde sich trotz meiner telepathischen Beschwörungen nicht unter mit auftat und mich nicht verschluckte, lächelte ich kurz und machte, dass ich wegkam.

    » Wie viele?«
    Ed und Marnie hatten die Arme vor der Brust verschränkt und schauten mich mit einem Ausdruck perfekt aufeinander abgestimmter Ungläubigkeit an. Bislang lief es nicht so gut.
    »Versucht es mal so zu sehen: Ihr beschwert euch immer, dass Kowalski’s zu wenig Publicity bekommt – bitte, durch diese Aktion dürften die wirklich wichtigen Leute auf uns aufmerksam werden: Presse, Verlagsleute, Promis. Wir könnten ein paar Aushilfen einstellen. Corey Mitchell vom Molloy College in Bethpage hat schon mal angeboten, uns ein paar seiner Floristik-Auszubildenden zur Verfügung zu stellen. Dann könntet ihr beiden euch ganz auf die Entwurfsarbeit konzentrieren. Kommt, stellt euch nicht so an – das schaffen wir schon.«
    Marnie holte tief Luft und schaute Ed an. Dann folgte eine ihrer seltsamen wortlosen Unterredungen. Das machen sie öfter. Ich höre wirklich kein einziges Wort, aber irgendwie finden sie so immer zu einer einvernehmlichen Entscheidung.
    Ed nickte Marnie kurz zu, dann schaute er mich an. »Okay. Wir machen es.«
    Ich stieß einen Triumphschrei aus und klatschte in die Hände. »Danke! Das wird richtig aufregend, ihr werdet sehen! Höchste Zeit, dass Kowalski’s New York erobert!«
    Marnie und Ed bedachten mich mit einem ihrer »Wir üben Nachsicht, weil sie verrückt ist«-Blicke, dann bezog Marnie wieder hinter dem Ladentisch Stellung, und Ed ging mit mir nach hinten in die Werkstatt.
    Leute zu analysieren, ist eine von Eds Lieblingsbeschäftigungen. Er behauptet, das wäre in seiner Familie genetisch bedingt – bis auf ihn sind alle Steinmanns Psychiater. Eds Vater hat seinem Sohn nie verziehen, dass er sich von dem
Beruf abgewandt hatte, der seit drei Generationen in der Familie Tradition war. Als Ed dann seine Ausbildung bei Kowalski’s begann, musste er nicht nur seine Berufswahl vor seinem Vater rechtfertigen, sondern auch seine sexuelle Orientierung behaupten, da Steinmann senior Männer, die sich für Blumen interessierten, grundsätzlich für schwul hielt. Selbst als Ed nach seiner Lehrzeit bei Kowalski’s zu Charters wechselte, einem der renommiertesten Floristen Manhattans, zeigte Mr Steinmann sich wenig beeindruckt. Manchmal frage ich mich, ob Ed deshalb so viel datet – um die Mutmaßungen seines Vaters zu widerlegen.
    Er hat seinem Vater nie erzählt, wie unglücklich er während seiner fünf Jahre bei Charters gewesen war, wo man ihm jegliche Aufstiegsmöglichkeit verwehrte. Der Einzige, dem er sich anvertrauen konnte, war Mr Kowalski, der ihm all die Jahre ein guter Freund geblieben war, weshalb Ed dann letztlich auch Charters wieder verlassen und die Stelle als mein Co-Designer angenommen hatte. Mr Kowalski gab ihm nicht nur jene väterlichen Ratschläge, die Ed von seinem Vater vergeblich erhoffte, sondern stärkte ganz allgemein sein Zutrauen in seine Arbeit und sich selbst. Ein weiterer Grund, warum Mr Kowalski von uns allen so sehr geliebt und schmerzlich vermisst wird.
    »Und jetzt erzähl mal«, meinte Ed, während er an einem Strauß aus Rosen, Astern und Lilien

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