Die wunderbare Welt der Rosie Duncan
Wochen auf einer von Celias Partys sehr beeindruckt von Ms Duncan gezeigt hat.«
Fragend hob Ed die Brauen. »Ach … das hast du mir ja gar nicht erzählt, Rosie.«
Mein Herz begann sich für einen olympischen Sprintrekord aufzuwärmen, weshalb ich schnell das Thema wechseln wollte. »Ed, hast du schon bei Patrick’s angerufen
und unsere Bestellung fürs Wochenende durchgegeben?« Patrick’s Flower Warehouse war unser Großhändler.
»Gerade gemacht.«
»Gut … mmmh … hast du hinten nicht noch was zu erledigen?«
Ed lehnte sich an den Ladentisch und schien es zu genießen, mich in Verlegenheit zu bringen. »Ehrlich gesagt mache ich eine wohlverdiente Pause, um mir Mr Jacobs’ hochinteressante Enthüllungen nicht entgehen zu lassen. Wir waren bei diesem jungen Mann stehengeblieben, und ich bin ganz Ohr …«
Brent merkte, wie unangenehm mir das Ganze war, und es sprach für ihn, dass er sich – ganz Gentleman – auf meine Seite schlug und schwieg. Als ihm nun schon zum zweiten Mal an diesem Morgen schlüpfrige Geheimnisse vorenthalten wurden, machte Ed sich mit einem tiefen Seufzer wieder an die Arbeit und verschwand in der Werkstatt.
Sowie Ed weg war, lehnte Brent sich zu mir hinüber und raunte verschwörerisch: »Noch bin ich dabei, Näheres herauszufinden, Rosie, aber ich denke, wir können davon ausgehen, dass Nate nicht gar so verliebt ist, wie gewisse Journalisten einen glauben machen wollen.«
Dann verabschiedete er sich und ging.
Brents letzte Bemerkung beschäftigte mich die ganze Mittagspause hindurch und wollte mir auch danach nicht aus dem Kopf – was ein bisschen irritierend, aber irgendwie auch ziemlich … interessant war.
Um zwei Uhr machte Marnie Schluss, da sie donnerstags immer noch ihren Kunstkurs hatte, und ich verzog mich zu Ed in die Werkstatt, um mich um eine Bestellung zu kümmern, die nach Feierabend ausgeliefert werden musste. Sollte ich gehofft haben, dass Ed Brents Bemerkung vergessen haben könnte, so zerschlug sich diese Hoffnung
beim Anblick von Eds neugierig funkelnden Augen. Mr Steinmann würde sich seinen Spaß von niemandem verderben lassen.
»Netter Typ, dieser Brent.«
Ich zog mir einen Hocker an den Werktisch und begann, Blätter vom Stiel einer Nelke zu entfernen. »Ist er. Ich habe dir ja gleich gesagt, dass du ihn mögen würdest.«
»Toller Typ. Und so aufmerksam.« Mit drei geübten Handgriffen band Ed eine Schleife aus Seidenband. »Insbesondere auf Celias Party, wie mir scheint.« Er zwinkerte mir zu.
Kopfschüttelnd gab ich noch ein paar orangefarbene Lilien zu den cremeweißen Nelken. Ich hatte absolut keine Lust, das Thema zu vertiefen, ahnte aber, dass es sich jetzt kaum noch vermeiden ließ. »Los, frag mich schon.«
Mit Unschuldsmiene verpackte Ed seinen Strauß in Folie. »Dich was fragen?«
Ich stöhnte genervt. »Wer besagter junger Mann ist. Er ist niemand, ehrlich. Da ist nichts. Celia macht mal wieder viel Lärm um nichts.«
»Verstehe. Und dieser … Niemand – ist er ein spezieller Niemand?«
»Was? Nein! Ich habe ihn einfach auf dem Autorentreffen kennengelernt. Scheint ganz nett zu sein, aber ich habe nur zweimal mit ihm gesprochen, also weiß ich eigentlich kaum was über ihn.«
» Zwei mal?« Wenn Ed seine Augenbrauen noch ein bisschen höher zog, würden sie bald auf dem Mond landen.
Glücklicherweise kam genau in diesem Augenblick jemand in den Laden. Ich schwebte praktisch vor Erleichterung, als ich an Ed vorbeischoss. Gerettet! »Tut mir leid, Ed – Kundschaft. Ich muss in den Laden …«
Ed gab sich grummelnd geschlagen.
»Einen schönen guten Tag, willkommen bei Kowalski’s«, zwitscherte ich vergnügt.
Der Kunde sah sich gerade bei den Schnittblumen um. Als er mich hörte, drehte er sich um. »Hi.«
Wie angewurzelt blieb ich stehen. »Hi«, erwiderte ich fassungslos.
Nate Amie grinste. »Schöner Laden«, meinte er und gab mir die Hand.
Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, reichte ich ihm meine. »Ja, danke. Finde ich auch.«
»Und Ihre Kunden anscheinend auch.« Lächelnd sah Nate sich um, bevor seine tiefbraunen Augen sich wieder auf mich richteten. »Wie ich höre, sind Sie der neue Liebling der New Yorker Prominenz.«
»Was ich vermutlich Mimi Sutton verdanke …« Gespannt sah ich ihn an, doch er verzog keine Miene. »Allerdings fürchte ich, dass mir das ungeahnte Probleme bringen könnte. Mir wäre es lieber, wenn Leute mich wegen meiner Arbeit empfehlen würden und nicht einfach aus einer Laune
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