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Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tullio Avoledo
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eindrucksvoll. Doch die Schweizergardisten erkennen allmählich, dass von ihm keine echte Gefahr droht. Ihre Schüsse lassen den Riesen zwar nicht langsamer werden, obwohl sie blutige Krater in der schwarzen Rüstung schaffen, aber es wird auch klar, dass die Schwerthiebe niemanden verletzen. Die Klinge bewegt sich vor den beiden Männern und hält sie zurück, trifft sie aber nicht.
    Unterdessen stützt sich der dritte Mann auf ein Knie und zielt in aller Seelenruhe. Ich weiß, dass er diesmal nicht danebenschießen wird.
    Als hätte ich Augen im Hinterkopf, sehe ich, wie sich der Lauf der Waffe auf mich richtet. Ich erkenne sogar das Auge des Schützen, wie es mich ins Visier nimmt.
    Der Zeigefinger berührt den Abzug.
    Der Mann lässt sich Zeit, scheint jeden Moment genießen zu wollen.
    Der Finger krümmt sich um den Abzug …
    Doch es fällt kein Schuss. Ich höre ein Klicken, aber es fällt kein Schuss. Der Mann flucht hinter seiner Gasmaske, wirft die Kalaschnikow zu Boden und ruft den anderen etwas zu, die sich daraufhin von Gottschall abwenden. So wild und bedrohlich sich der riesenhafte Mann auch gebärdet, er kann die Schweizergardisten nicht mehr ablenken. Jetzt sind es drei, die auf Alessia und mich schießen.
    Aber Alessia ist tot, erinnere ich mich fassungslos.
    Die Jahreszahlen auf ihrem Grab lauten 1883 und 1904.
    Einundzwanzig Jahre.
    Und fast hundertdreißig seit ihrem Tod.
    Seit ihrem Tod.
    Das Offensichtliche lässt sich nicht leugnen.
    So lebendig Alessia auch zu sein scheint – sie ist ein Geist.
    Aber ich habe sie berührt, sage ich mir. Und dann begreife ich: Nein, das stimmt nicht; ich habe sie nie berührt. Es ist mir nie gelungen. Das Gefühl ihrer Finger auf meiner fiebrigen Stirn … Es muss Einbildung gewesen sein.
    Eine Illusion.
    Hinter mir beginnen die drei Männer zu laufen. Sie halten jetzt nicht mehr ihre Schusswaffen in den Händen, sondern lange Messer. Macheten.
    Ich folge Alessia und klettere über die Reste der Mauer hinweg.
    Hals über Kopf stürmen wir in Richtung des Gebäudes, das den Eindruck erweckt, schon vor Jahrhunderten aufgegeben worden zu sein.
    Wir laufen an der Mauer entlang, bis wir einen Eingang finden, eine Tür aus Bronze, von der Zeit mit einer grünen Patina bedeckt. Nur der Klopfer zeigt die ursprüngliche goldbraune Farbe, was bedeutet: Diese Tür ist oft benutzt worden, und vor nicht allzu langer Zeit. Die Fußabdrücke im Schnee bieten einen weiteren Hinweis. Es sind nicht nur Abdrücke von menschlichen Füßen, sondern auch andere, die ich nicht zu deuten vermag. Alessia winkt mich ins Gebäude, und hinter uns schließt sich die Tür mit einem dumpfen Pochen.
    Finsternis umgibt uns.
    »Sie werden die Spuren im Schnee bemerken«, flüstere ich.
    »Nein, werden sie nicht.«
    Alessias Stimme erklingt dicht neben meinem Ohr.
    Ich glaube, ihren warmen Atem zu spüren.
    Vor meinen Augen geschieht etwas Unglaubliches.
    Die bronzene Tür löst sich langsam auf.
    Sie wird durchsichtig.
    Ich sehe die drei Schweizergardisten, wie sie an den Gräbern vorbeigehen und sich nähern.
    Sie laufen nicht mehr, sondern setzen vorsichtig einen Fuß vor den anderen und blicken hinter jeden Grabstein. Sie gehen geduckt, denn heftiger Wind heult über den Friedhof.
    Ich drehe mich um. Alessia lächelt. Sie zeigt auf den Bereich vor der Tür.
    Die Spuren sind verschwunden. Der Wind hat sie verwischt, und damit fehlt den Verfolgern der wichtigste Hinweis auf unseren Aufenthaltsort.
    »Hat der Patriarch das getan?«
    »Nein. Er ist wie … wie der Dirigent eines Orchesters. Wir machen dies.«
    In diesem Moment werde ich Zeuge eines neuen Wunders.
    Hinter den Soldaten, im vom Wind aufgewirbelten Schnee, öffnen sich die Gräber, und Schreckliches kommt aus dem gefrorenen Boden: menschliche Überreste, Leichen mit leeren Augenhöhlen; sie strecken ihre Arme den drei Männern entgegen, die sich noch immer unserem Versteck nähern. Dumpfes Knurren kommt von den lebenden Toten; der Wind ist nicht laut genug, es zu übertönen. Einer der Soldaten dreht sich um und erstarrt entsetzt. Die Machete fällt ihm aus der Hand, und er wendet sich zur Flucht. Auch die beiden anderen weichen vor den vielen halb verwesten Gestalten zurück, die ihnen entgegenwanken.
    »Ist auch das nur Illusion?«, frage ich und beobachte, wie ein Toter ein Kreuz zur Seite stößt.
    »Nein. Die Gestalten existieren wirklich. Komm«, sagt Alessia. »Wir dürfen nicht zu lange hierbleiben.«
    Die grässlichen

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