Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
Hand über die Augen, um gegen die Sonne zum Heck zu sehen. Eine Gestalt mit breiten Schultern bückte sich über die Reling. Toni wusste, dass der Mann sich davon überzeugen wollte, dass die Kette nichts beschädigt hatte. Er schaute über seine Schulter nach hinten, und sie sah seine kohlschwarzen Augen. Sie erkannte ihn sofort. Er war Emilio, der Mann, der sie und Emira am Tag ihrer Ankunft vom Flugzeug abgeholt hatte.
Als er sie sah, schien er für einen Moment wie erstarrt zu sein. Dann aber geriet er in Bewegung. Die Aufgabe, die er bis zu Tonis Anblick so konzentriert erfüllt hatte, brachte er hektisch zu Ende. Jetzt lief er Toni entgegen, seine Augen so schwarz wie verbranntes Holz.
Die Sonne strahlte ihn von hinten an, und so wirkte er größer auf Toni, als sie ihn in Erinnerung hatte. In ihrer Verwirrung und plötzlichen Angst vergaß sie, dass sie nackt war.
Emilios Gestalt schien sie zu umfassen. Seine massiven Arme packten sie. Seine Hand packte ihren Hinterkopf, sodass ihr Schrei nach Hilfe von seinem Brustkorb gedämpft wurde. Ihre Füße verloren den Grund, als er sie an die Stelle trug, an der er gestanden hatte, wo die Ankerkette zurück ins Wasser gesenkt wurde.
Es lagen und hingen genug Stricke und Seile herum. Emilio knebelte sie und band ihre Handgelenke zusammen. Er hob ihr die gefesselten Hände über den Kopf, sodass ihre Brüste nach vorn gedrückt wurden. Die Ankerkette lag schlaff da; er wand sie um Tonis Füße.
Ein Glitzern der Macht blitzte in seinen schwarzen Augen auf. Der breite, zügellose Mund nahm fast sein ganzes Gesicht ein. »Jetzt«, sagte er, während er sie gierig anschaute, »werde ich mir das nehmen, was ich mir bei deiner Ankunft nur ansehen konnte. Emilio lässt sich nicht ungestraft reizen. Emilio wird sich nehmen, was er haben will.«
Toni wehrte sich gegen die Fesseln und wand ihren Körper. Der Knebel bestand aus Hanf; er war rau und schmeckte nach getrocknetem Gras. Die Stricke, die ihre Handgelenke banden, waren aus Nylon und wurden fester, je mehr sie sich wand.
Als seine massigen Hände ihre Brüste packten, begann Toni zu zittern. Sie versuchte zu schreien, aber es kam nur ein gedämpftes Murren heraus, das Murmeln einer Frau, deren Schicksal besiegelt schien.
Seine Hände waren warm und grob wie Schmirgel. Toni verzog das Gesicht, als er ihre Nippel quetschte. Er stieß ein tiefes Seufzen aus und rieb seine Nase zwischen ihre Brüste. Es war, als könnte er nicht genug von ihrem Geruch bekommen, als könnte er nicht genug von ihrem Körper zu packen kriegen.
Sein Kopf und Körper schienen sie zu ersticken, er griff ihre Brüste an und ihre Sinne. Er roch nach Schweiß und Salz und den durchdringenden Aromen der Gewürze in den nordafrikanischen Kasbahs, nach bitterem Kaffee und schwarzem Tabak.
Er war nackt bis zu den Hüften und trug nur eine weite schwarze Hose, die an Piraten und an Eunuchen erinnerte. Sein Fleisch war warm und drückte sanft gegen ihres. Er war so viel größer und breiter als sie, dass Toni sich fast so fühlte, als hätte er sie umzingelt.
Während er seine Hände in ihren Rücken presste, saugte er zärtlich an ihren Nippeln. Sie stöhnte. Seine Lippen fühlten sich weich an. Sie fühlte, wie seine Zungenspitze gegen die Brüste stieß, und ein leichter Flaum auf seiner Oberlippe reizte die empfindsame Haut, während seine Zähne nagten wie ein lutschendes Lamm.
Trotz der Tatsache, dass Emilio sich ihr aufdrängte, konnte sie nicht verhindern, dass sie auf ihn reagierte. Gut, Philippe hatte sie während der Nacht immer wieder genommen, sanft und mit bezaubernder Technik, und am liebsten behandelte er sie, als wäre sie ein Püppchen aus kostbarem Porzellan. Das, nahm sie an, war der Grund, warum ihr Trieb jetzt wieder anstieg.
Philippe hatte große Leidenschaft. Sie konnte diese Passion in ihm spüren, in den Venen gleich unter der Haut, aber auch in seinem Verhalten. Er war liebenswürdig, er war behutsam im Umgang mit ihr, und doch spürte sie, dass etwas fehlte. Dies hier, dachte sie, war genau das, was sie jetzt brauchte.
Dieser massige Mann, der nach Verdorbenheit und Dekadenz roch, zwang sich ihr auf, zwang sie zu sündigen, wollüstigen Erfahrungen.
Keuchend nahm er den Mund von ihren Brüsten, sah ihr in die Augen und lockerte für einen Moment den Knebel.
Wie schwarz seine Augen waren. Wie sie von der Hitze des Augenblicks glühten, wie die Begierde aus ihnen sprang, die schiere Lust.
»Du hast dem Halbmann
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