Die Yoga-Kriegerin

Wahrheit dessen erkennst, was es ist. Du kannst einen Meteor nicht davon abhalten, über den Himmel zu rasen, doch du kannst in seinem Mysterium und seiner Schönheit schwelgen. Du kannst eine Sturzflut nicht verhindern, aber du kannst lernen, aus dem Canyon zu verschwinden, wenn du nicht leichtes Futter für die Krähen werden möchtest.
    Erinnere dich: Schönheit , bezieht sich auf eine Wahrnehmung der Welt aus der Sicht der Ureinwohner Nordamerikas, eine Weltsicht, die Balance, Harmonie und die grundlegende Richtigkeit dessen einschließt, dass das Böse das Gute durchdringt und umgekehrt. Es kommt darauf an, die Herrlichkeit des gesamten Zyk­ lus zu sehen – Geburt, Leben, Tod. Schönheit ist nicht nur da draußen und wartet darauf, von uns bemerkt zu werden; sie existiert mit oder ohne uns. S ie ist in uns und beeinflusst die Art, wie wir uns in der Welt bewe gen. Wir kreieren Schönheit und schicken sie hinaus in das Multiver sum. In Schönheit zu gehen heißt, zu akzeptieren, dass das (wahrgenommene) Böse Teil des Ganzen ist. Wenn jemand, den du liebst, an tödlichem Krebs erkrankt, ist das vielleicht unter dem Aspekt der Schönheit betrachtet die Art, wie diese Person den Todestanz tanzt. Tragödien, Traurigkeit: All das ist Teil der Schönheit .
    Wenn du deine Wahrnehmung des Lebens wegschaltest vom Opfermodus – Immer passiert mir alles Böse – oder vom Beurteilungsmodus – Dies ist großartig, jenes ist beschissen – und auf eine Neu­gierde und ein Verlangen verlagerst, die Wahrheit vollkommener zu erkennen, dann gehst du in Schönheit . Du lebst authentischer, wenn du aus dem Spirit heraus lebst.
    Schau dir deine Welt an. Wie wunderbar ein Baum doch ist! Beachte doch mal das Muster der Rinde, die neuen Blätter, die bizarren Wurzeln, die über den Gehsteig drängen, anstatt dich da­rauf zu konzentrieren, sie als ein Ärgernis zu sehen, über das du gestolpert bist. Musstest du wirklich erst darüber stolpern, um sie zu sehen? Blick in den Himmel, die Wolken, die Sterne; schwelge in ihnen. Schau dir diese fabelhafte, mysteriöse Welt an, in der wir leben. Warum solltest du nicht das Heilige und das große Mysterium berühren, wenn du dir einen Kaffee holst? Du kannst das Leben Moment für Moment reichhaltiger gestalten. Du musst nicht zu einem Yoga-Retreat fahren, um diese Erfahrungen zu machen. Das Ungewöhnliche liegt im Gewöhnlichen.
    Mach das Gehen in Schönheit zu einem lustigen Spiel. Nimm dir Zeit, die Katze zu streicheln und ihr seidenweiches Fell wirklich zu spüren und ihre freudige Reaktion zu bemerken; das ist ein Beauty-Moment . Anstatt über deine stressige finanzielle Situation nachzudenken, halte einen Augenblick inne, nimm einen Atemzug und verbinde dich mit deiner Katze. Atme weiter und finde dann heraus, welchen Schritt du machen kannst, der in deiner stressigen finan ziellen Situation hilfreich ist. Wenn deine Kinder dich um etwas anbetteln, kannst du dann, statt mit diesem müden »Ja, mein Liebling, was möchtest du?« zu reagieren, diesen Augenblick ergreifen und ihn zu einer echten Interaktion machen, sodass du und dein Kind etwas davon habt, das auch von Wert ist?
    Schönheit zu betrachten hilft dir, dich mit etwas jenseits deiner Probleme zu verbinden. Beauty-Moments sind nicht nur bei Stress gut; sie sind für einen gesunden Spirit notwendig – einen Spirit, der gestärkt werden will, mit dem gespielt wird, der Entscheidungsmöglichkeiten bekommt. Mach das Verbinden mit diesen Beauty-Moments zu deiner täglichen Nahrung für deinen Spirit.
    Schwieriger kann es sein, Schönheit in unseren Beziehungen zu se­hen. Wir können uns in der energetischen Aufladung unseres Grolls gegenüber anderen so sehr verfangen – wie sie unsere Bedürfnisse nicht befriedigen, und all das andere, was sie nicht für uns tun –, dass wir die Sicht darauf verlieren, wer sie wirklich sind. Konzent­riere dich stattdessen darauf, was du an ihnen liebst. Ich sage nicht: »Halt den Mund und hör auf, dich zu beschweren.« Aber grabe nicht einfach in dieser gleichen alten Furche von Groll und Unzufriedenheit weiter – denn wenn du weitergräbst, tun sie es auch! Wenn du von dir forderst, die Person als Ganzes in deinem Chef, Mitarbeiter oder Partner zu sehen, wirst du eine reichere Erfahrung machen.
    Meine Managerin und ich waren in eine Dynamik geraten, einan der lediglich Probleme mitzuteilen. Mein Leben unterwegs ist un glaublich hektisch, und sie ist die Fluglotsin, die Tausende Details