Die Yoga-Kriegerin
durch meinen Prozess der Missbrauchsverarbeitung sehr belastet worden war. Wir ließen uns scheiden. Mein Unternehmen war ruiniert, und ich hatte eine liebevolle Beziehung verloren.
Ich schickte ein Gebet nach oben: Egal wie, liebe Schutzgeister, ich möchte das beenden. Bringt mir das, was ich als Nächstes tun muss, auf behutsame, auf schöne Weise. Beten um Behutsamkeit war ein Riesenschritt für mich! Aufgrund meiner Verletzungen nahm ich zu hervorragenden Chiropraktikern Kontakt auf und begann, über wältigende Träume zu bekommen, wie ich meinen Körper heilen konnte. Daraufhin entwickelte ich die Bauchmuskelübungsreihe für Forrest Yoga , wie zum Beispiel Abs with a Roll . Ich fand heraus, wie man in bestimmte Punkte hineinatmet, um dort Leben hineinzubringen. Meine Heilfähigkeiten entwickelten sich exponentiell, weil ich mich aus dieser Verletzung herausarbeiten musste. Meine Sehf ähigkeiten verbesserten sich, weil ich kein grelles Licht ertragen konnte – ich hätte gekotzt. Die einzige Lösung war, mich mit den Armen über meinen Augen auf mein Schaffell zu legen und zu unterrichten. Ich stellte fest, dass ich energetisch Leute hinten im Raum sehen und ihnen Anweisungen geben konnte. Das war für meine Schüler natürlich völlig merkwürdig, aber es war schön für mich: Ich unterrichtete die Gruppe, indem ich Energie las. Ich hatte so viel aufgrund dieses Unfalls mit dem Stuhl verloren, doch ich erhielt erstaunliche Geschenke im Gegenzug.
Wann immer du diesen Punkt der Verzweiflung erreichst, ist das wie ein Warnzeichen; du bist dabei, dich auf das Schlachtfeld für ein Dharma-Duell zu begeben. Frag: Was kann ich in diesem Moment anders machen? Wie kann ich diese Scheiße in Dünger verwandeln? Jetzt hast du es in der Hand: Indem du herausfindest, was du mit dem tun kannst, was man dir angetan hat, verwan delst du dein Karma in ein Dharma. Halte Ausschau nach den Geschenken in deinen Erlebnissen.
HÖR AUF, DAS OPFER ZU SPIELEN
Deiner Opferrolle den Rücken zuzukehren ist ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung vor Rückschlägen. Ich hätte mich dazu ent schließen können, mich in meinem Missbrauch, meiner Epilepsie und meinen Lähmungserscheinungen zu suhlen. Das hätte mir vielleicht etwas Mitleid und schwachen Trost gebracht, doch der Weg des Tapferen bestand darin, meine Opferrolle herauszufordern, statt mich in ihr zu suhlen.
Viele von uns sind zu Opfern gemacht worden: Wir wurden gefeuert, ausgeraubt, fallen gelassen, angegriffen, betrogen usw. Sehr oft ist es nicht unsere verdammte Schuld. Manchmal machen wir uns selbst Vorwürfe: Wenn ich nur gewusst hätte … Wir sind echte Opfer in diesem Moment, und das hinterlässt eine Spur des Traumas. Allerdings müssen wir jetzt eine Entscheidung treffen: der Opferrolle den Rücken zuzukehren oder weiterhin auf eine so unterwürfige Weise zu leben, die uns zu jedermanns Beute macht. Die Medien halten das Image der Opferrolle aufrecht; schalte die Nachrichten ein und du wirst von furchteinflößenden Geschichten von unaufgeforderter Gewalt überflutet. Manche Leute können es genießen, wenn sie bemitleidet werden oder besondere Aufmerksamkeit oder Hilfe bekommen. Die Kehrseite der Opferrolle ist jedoch, dass du in einem angstvollen Zustand lebst, der dich davon abhält, den Weg zu gehen, den du gehen möchtest. Es ist sogar noch gefährlicher, denn du strahlst eine geistige Energie aus, leuchtend wie eine Neonreklame: Hey, ich bin dein Mittagessen – komm und friss mich! Ein Raubtier kann ein Opfer schneller ausmachen als ein Sozialarbeiter.
Wenn du in den Opfermodus gehst – Ich werde angegriffen! oder Ich kann nicht ausweichen! –, setzt dein Körper chemische und hor monelle Wasserfälle in Bewegung. Cortisol, das Stresshormon, durchflutet deinen Körper. Dein Gehirn stellt von rationalem Den ken auf Alarmstufe Rot. Die Stressreaktion richtet verheerende Schäden in deinem Körper an, einschließlich deines Immunsystems , und macht dich zur leichten Beute für chronische Krankheiten.
Als ich mich dabei ertappte, dass ich in einem angstvollen Zustand lebte, beschloss ich, mich für einen »Überfallsimulation«-Kurs anzumelden, der Frauen beibrachte, wie sie sich verteidigen können, wenn sie angegriffen werden. Wir hatten sowohl Lehrerinnen als auch Lehrer. Die Lehrerinnen trainierten uns und zeigten uns Dut zende verschiedene Arten, wie wir die Scheiße aus den Lehrern he rausprügeln konnten, die stark gepolsterte Anzüge
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