Die Yoga-Kriegerin
Bulimie. Als Alki lernte ich, alles mit Alkohol zu verfeinern. Unmittelbar danach fühlte ich mich in meiner Selbstgefälligkeit bestätigt, doch später fand ich mich abscheulich, als ob ich mich beschmutzt hätte.
Bei Abhängigkeiten – das weiß ich jetzt – geht es wirklich um ein tiefes Bedürfnis, das danach schreit, befriedigt zu werden. Wenn Menschen akute Schmerzen haben, greifen sie zu Alkohol oder Medikamenten. Wir wenden uns einem Suchtverhalten zu, weil es uns von dem schmerzgeplagten Schrei dieses Bedürfnisses trennt. Wenn wir nicht wissen, wie wir etwas lösen sollen, versuchen wir, es zu be täuben. Doch Medikamente und Alkohol stellen nur den Feuer alarm ab, lassen aber das Feuer der Zerstörung weiterwüten. Viel besser ist es, die Richtung zu ändern, sich mit dem Schmerz zu konfrontieren und herauszufinden, was dieser Bereich braucht. Er braucht Hilfe, eine »Feuerwehrfrau« oder einen »Feuerwehrmann«, also hilf ihm.
Das normale Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker funktionierte nicht für mich. Dann fand ich aber etwas, das funktionierte: Sun Salutations ( Sonnengrüße) . Wenn ich heute irgendwo Schmerzen habe und ein Verlangen, den Schmerz zu betäuben, aufkommt, mache ich Suns , weil Sonnengrüße so einfach sind, und wenn ich sie nicht der Reihe nach mache, stört es auch nicht. Ich fühle mich hinterher so richtig anständig, als ob ich meine Zellen in Sonnenlicht gebadet hätte. Ich spüre es von innen und außen, gereinigt, geöffnet. Ich kann noch in den Klauen eines verheerenden Rückschlags etwas Gutes für mich tun – wie ungewöhnlich!
Mit Sun Salutations gewinnst du Geschicklichkeit, deinen Atem und deine Energie zu bewegen. Sie wärmen die Muskeln auf und schmieren die Gelenke. Der Sauerstoff- und Blutfluss zu deinem Ge hirn nährt es, entspannt es und stellt das geistige Geschwätz ein. Spüre die Energie, die während der Sun Salutations den Blutfluss in Schwung bringt!
1. Namaste (Gebetshaltung): Stell dich mit nach unten gezogenem Steißbein hin, Füße aktiv und Brustbein nach oben gezogen. Mit den Händen in Namaste – Handflächen berühren sich vor der Brust – nimm einen tiefen Atemzug und atme aus.
2. Standing Backbend (Rückwärtsbeuge im Stand): Atme ein, streck die Arme nach oben und hinten. Roll das Steißbein ein, schieb das Schambein nach vorne. Hebe die Rippen nach oben an und weite den Brustkorb zur Seite, während du die Fersen nach unten drückst.
3. Forward Bend (Vorwärtsbeuge): Atme aus und komm nach unten in eine Vorwärts-beuge mit geradem Rücken. Lass den Nacken lang und die Füße aktiv.
4. Lunge (Ausfallschritt): Atme ein und tritt mit dem linken Bein nach hinten in einen Ausfallschritt. Senke deine Hüften in Rich tung der vorderen Ferse ab. Lass die vordere Ferse flach am Boden und hebe die Rippen und Arme hoch. Spreize die Finger weit auseinander und roll das Steißbein ein.
5. Plank (Brett): Atme aus, Hände auf den Boden. Atme ein und zieh das rechte Bein zurück in das Brett. Drück die Knöchel zusammen, zieh die Schultern weg von den Ohren und roll das Steißbein ein.
6. Modified Chaturanga (Liegestütz-Variation): A tme aus und leg die Knie ab. Zieh die Schultern weg vom Boden, entspanne den Nacken und leg den Oberkörper auf den Boden.
7. Low Cobra (Kleine Kobra): Leg die Hände ca. 30 cm vor die Schultern. Drück das Schambein in den Boden. Atme dann ein und hebe den Oberkörper vom Boden hoch, indem du das Brustbein nach vorne ziehst. Zieh die Wirbelsäule lang und weite den Brustkorb, zieh die Schulterblätter nach unten, Ellbogen abgebogen ca. 8 cm über dem Boden, drück die Knöchel fest zusammen.
8. Down Dog (Herabschauender Hund): Atme aus und geh dabei mit aktiven Brustmuskeln in den Down Dog. Drück die Fersen nach unten und rolle die Schulterblätter in Richtung Achselhöhlen. Drück durch das Dreieck der Hände zwischen Daumen und Zeigefinger nach unten.
9. Lunge: Atme ein und steig mit dem linken Fuß nach vorne in einen Ausfallschritt . Senk die Hüften in Richtung der vorderen Ferse ab. Lass die vordere Ferse am Boden, hebe die Rippen und Arme hoch. Spreize die Finger weit aus einander und roll das Steißbein ein.
10. Forward Bend: Atme aus und geh da-bei nach vorne in die Vorwärtsbeuge – Beine gestreckt, Nacken und Rumpf entspannt und Füße aktiv.
11. Standing Backbend: Atme ein, komm mit geradem Rücken nac h oben, wobei du den Bauch einziehst. Roll das Steißbein ein und
Weitere Kostenlose Bücher