Die Yoga-Kriegerin
schieb das Schambein nach vorne. Hebe die Rippen von der Taille weg nach oben und zieh das Brustbein Richtung Decke, während du die Fersen nach unten drückst.
12. Namaste: Atme mit den Händen in Namaste aus. Hebe die Brust, Füße aktiv, und roll das Steißbein ein.
Mit Rückschlägen fertigzuwerden bietet uns eine beispiellose Gelegenheit zur Weiterentwicklung. Wie Schmetterlinge können wir in der Puppe die Gestalt verwandeln, während unser Leben eine neue Form annimmt. Wir erfahren eine unglaubliche Zeit der Verletzbarkeit, wenn wir aus der Puppe herauskommen – ich nenne es »Zeit der feuchten Flügel« –, während der wir einer neuen Welt begegnen, in der keine der alten Regeln gilt. Doch wenn wir den verheerenden Auswirkungen unserer schlimmsten Ängste und unseres größten Kummers entgegentreten, können wir tatsächlich davonfliegen. Wir sind unwiderruflich verwandelt, außergewöhnlich schön.
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DIE MACHT DER ZEREMONIE:
BALANCE SCHAFFEN UND FEIERN
AN MEINEM VIERZIGSTEN Geburtstag gab meine Freundin Madaline eine Party für mich. Das war neu für mich, denn ich hatte dieses Ereignis nie zuvor gefeiert. Meine ersten vierzig Jahre bestanden aus so ekelhaften Zeiten und viel schwieriger Heilungsarbeit. Ich war froh, dass ich sie überlebt hatte, aber das war nichts, was ich hätte feiern wollen. Ich wollte meine zweiten vierzig Jahre zelebrieren und ich wollte aufblühen – es sollten Jahre voller Respekt, Bewunderung und Liebe werden.
Ich lud meine Freunde und Schüler mit einer Bitte ein: Gebt mir keine Geschenke; schenkt mir eine Zeremonie. Ich möchte einen Talking Circle . Erzählt mir eine Geschichte über ein Erlebnis, das wir gemeinsam hatten, das unsere Beziehung zueinander gestärkt ha t. Ich wollte etwas für mein Herz.
Die Geschichten an diesem Abend waren fantastisch: liebevoll, lus tig, bewegend. Josquin, damals ein fanatischer Vegetarier, erzählte eine lustige Geschichte, als er das erste Mal bei mir zu Hause war und eine Putenkeule fein säuberlich abgenagt bei mir im Mülleimer fand. (Er wusste nicht, dass ich sie Wicca, meinem Papagei, gegeben hatte, einem akribischen Knochenabnager und -polierer.) Er schauderte; für ihn war es, als ob er auf den Schauplatz eines Verbrechens stolpern würde. Wollte er wirklich die Bekanntschaft mit so einer zügellosen, überzeugten Fleischfresserin? »Ich musste schlucken«, er zählte er uns allen, die im Kreis saßen, »und ich beschloss, Ana trotzdem zu lieben.«
Jeder in dieser freudestrahlenden Gruppe warf ein anderes liebevolles Licht auf mich. Es war ein Abend voll schallendem Lachen, Tränen, Umarmungen. Ich begann, mein inneres Fundament auf einem Rad der Wahrheit, der Liebe, der Zuneigung, der Weisheit und des Humors neu aufzubauen. Ich mahnte mich, mich nicht zu verschließen, denn da war so viel Zartheit, Liebe und Zuneigung. Ich fühlte mich im Gleichgewicht und in der Lage, das Leben, nach dem ich mich verzweifelt sehnte, zu gestalten.
IN DER ZEREMONIE
In einer Zeremonie zu sitzen – einer Art heiligen Pause – bedeutet, eine Bestandsaufnahme über mein derzeitiges Leben zu machen, meine Erfolge zu feiern und abzuschätzen, wo ich Balance in mein Leben bekommen muss. Balance ist immer noch eine meiner größten Herausforderungen; ich kann besser auf meinen Händen als in meinem Leben balancieren! Die Zeremonie verbindet mich mit den Schutzgeistern und der Essenz meines Selbst. Die meisten typischen Bräuche beim Feiern – wie die ungesund süße Geburtstagstorte mit vielen Geschenken – sprechen mich nicht an. Aber die Zeremonie tut es.
Die Zeremonien der Ureinwohner Nordamerikas wurden normalerweise nicht niedergeschrieben und geradezu als Geheimnis zwi schen dem Medizinmenschen und den Teilnehmern bewahrt. Da wir nicht in Stämmen mit eigenem Medizinmenschen leben, finde ich, dass die Information für unser Volk zugänglich gemacht werden muss, sodass jeder, der das brennende Verlangen zu lernen hat, diese Lehren nutzen kann. Das ist keine Entehrung der Tradition. Meine Absicht mit dem Niederschreiben meiner Zeremonien ist, das Band des Volkes wiederherzustellen .
Die meisten Menschen beschäftigen sich mit Zeremonien, wenn sie Probleme haben, so wie wir uns mit unserem Spirit erst dann verbinden, wenn wir sterben. Nutze die Zeremonie nicht nur, um d as richtigzustellen, was falsch läuft, sondern auch, um das zu erkennen, was gut läuft, und dich darauf zu konzentrieren, mehr von dem, was du dir wünschst, in
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