Die Yoga-Kriegerin
deiner gewohnten schmerzvollen Reaktionsweise lösen kannst. Was fühlst du wirklich unter diesem oberflächlichen Gefühl?
Vermeide Verhalten, das dich betäubt; du suchst nach einer Belohnung, die dich für Gefühle öffnet. Ganz im Ernst, sag dir selbst: Das war echt gut! Gratulation! Das war wirklich geschickt! Schenke dir selbst Anerkennung für den beachtlichen Schritt, dich bei einem s chlechten Verhaltensmuster zu ertappen, aber schwäche es nicht ab durch so etwas wie Warum habe ich das nicht schon vor zehn Jahren gemacht? Du warst vor zehn Jahren noch nicht dazu bereit. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Derartige Abschwächungen schaden uns nur und rauben uns Energie.
Du könntest dich auch mit einer fünfminütigen Massage deines Fußes, deiner Hand, deines Bauches oder wo auch immer belohnen. Geh weg vom Computer und mach einen Spaziergang um den Häu serblock und tanke frische Luft. Vereinbare einen Massagetermin. Tue etwas, was positive Auswirkungen auf deinen Körper hat.
Erkenne immer und immer wieder dein unbewusstes Verhalten, sodass du immer weniger Zeit damit verbringst. Wenn du es von zehn Malen nur einmal erkennst, ist das schon besser als vorher. Es braucht Zeit, ein komplettes neuronales Reaktionsmuster umzustrukturieren. Wenn du dich dafür belohnst, wird der Prozess beschleunigt.
Mach einen Schritt in Richtung Heilung
Auch ein noch so winziger Schritt kann einen enormen Unterschied ausmachen, wenn du den befreienden Schritt aus dem Leiden heraus machst. Worin besteht dieser eine kleine Schritt, den du machen kannst, um ein nutzloses Muster zu verändern? Wenn die Antwort »Nichts« ist, bist du nicht kreativ genug.
Schick deinen Atem in die Stelle, die schmerzt, und frage dich: Wen oder was trage ich hier in mir? Welcher Teil meines Lebens steckt hier fest ? Spüre, ob deine Schultern schmerzen. Schultern haben viel mit dem Tragen von Verantwortung zu tun – oft eine Verantwortung, die nicht du auf deine Schulter nehmen solltest.
Das habe ich bei Wanda festgestellt. Der Zustand ihrer Schulter ver besserte sich zwar bis zu einem gewissen Punkt, stagnierte dann aber. Wir mussten also herausfinden, was Wanda noch emotional und psy chisch mit sich herumtrug. Ich forderte sie auf, fünf oder sechs tiefe Atemzüge in ihre Schulter zu machen und sich zu fragen: Was trage ich noch hier mit mir herum? Es dauerte eine Weile, aber schließlich fanden wir heraus, dass sie sich für die Rückenschmerzen ihres Mannes verantwortlich fühlte. (Frauen neigen dazu, ihre Bedürf nisse hintanzustellen, wenn sie also ein Ziehen oder einen Schmerz verspüren, ignorieren sie das oft und kümmern sich weiterhin um andere.) Sie versuchte immer, sich um ihn zu kümmern auf eine pingelige, hausfrauliche Art und Weise, die ihn total aufbrachte, und daher stieß er sie verbal zurück, was nur noch mehr zur Verletzung beitrug. Deshalb musste sie nun ein neues Verhalten finden; jedes Mal, wenn sie das Verlangen verspürte, sich um ihn zu kümmern, sollte sie innehalten und in ihre Schultern atmen. Wanda musste die gesamte Verhaltensdynamik zwischen sich und ihrem Mann ändern. Ihr heilender Schritt bestand darin, nachzugeben und ihn nicht mit ihren kleinlichen, besorgten Äußerungen zu reizen; das führte dazu, dass er weniger nörgelte und sie sich von ihrem aufopfernden Muster gegenseitiger Abhängigkeit befreite.
Kommst du dir dumm vor, wenn du deinen Körper fragst, was er will? Wir sind zwar nicht darauf programmiert, auf die Weisheit un seres Körpers zurückzugreifen, aber genau das müssen wir unbe dingt tun. Nach einer Weile wird der Körper antworten. Manchmal müssen wir eine jahrelange Taubheit und Abgestumpftheit gegen über unserem Körper wegsprengen, bevor wir etwas von ihm hören. Vielleicht werden wir hören: Übertreib nicht so , oder: Diese Beziehung macht dich krank , oder: Aua! Was du tust, tut weh! Wenn wir darauf mit Schmerzmittel reagiert haben, kann es eine Weile dauern, bis die Kommunikation zu uns durchdringt.
Leg deine Hand auf die betroffene Stelle, nimm ein paar Atemzüge, während die Hand warm wird, und bitte um Fokussierung: Was brauchst du jetzt von mir? Welchen Schritt kann ich machen, um dir zu helfen? Lass den Schmerz sprechen. Vielleicht hast du eine kleine Eingebung: Mach eine Pause. Streck dich. Sitz nicht mit überkreuzten Beinen.
Als ich das das erste Mal gemacht habe, kamen mir meine Selbstgespräche in die Quere – Ich kann das nicht; es sind wahnhafte
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