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Die Zaehmung

Titel: Die Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Rogan.
    »Fürchtest du, daß ich dir vor den versammelten Bauern widersprechen könnte?« fragte Liana.
    »Du und mir widersprechen?« gab er zurück. »So etwas brächte die Bauern ja auf den Gedanken, daß du mich —« er zögerte — »gezähmt hättest.«
    Liana lachte und berührte mit der Stirn seinen Arm. Während sie zusammen zum Tisch gingen, schienen sie die baffen Gesichter von Severn und Zared nicht zu bemerken, die sie beide mit offenem Mund anstarrten.
    »Guten Morgen«, sagte Liana heiter und nahm dann rechts neben Rogan Platz. »Sagt mir nur, wenn eine Mahlzeit nicht so ganz nach eurem Geschmack ist, und ich werde dann mit der Köchin reden — nach der Gerichtssitzung.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Rogan mit gespielter Ernsthaftigkeit. »Und wenn du nicht an der Gerichtssitzung teilnimmst — was bekommen wir dann zum Dinner?«
    Liana lächelte ihn süß an. »Was du früher schon immer gegessen hast — Sand im Brot und Maden im Fleisch, dazu Wasser aus deinem Burggraben als Getränk.«
    Rogan zwinkerte Severn zu. »Die Frau erpreßt mich. Wenn ich ihr nicht erlaube, mir bei der Rechtsprechung über die Bauern zu helfen, wird sie mich verhungern lassen.«
    Severn war so betroffen gewesen über die neue Verhaltensweise seines Bruders, daß es ihm die Sprache verschlagen hatte, und nun wollte er seinen Augen und Ohren nicht mehr trauen. Er schoß so rasch von seinem Stuhl in die Höhe, daß dieser zu Boden stürzte. Dann drehte er sich auf den Fersen um und marschierte aus dem Raum.
    Rogan, der die meiste Zeit seines Lebens mit launischen und zornigen Brüdern verbracht hatte, beachtete Severn nicht weiter.
    Aber Liana hatte Severns Verhalten peinlich berührt. Sie wandte sich Zared zu: »Was hat er denn?«
    Zared zuckte mit den Achseln. »Er mag es nicht, wenn er sich täuscht. Er wird darüber hinwegkommen. Rogan, du siehst so aus, als hättest du den gestrigen Tag genossen.«
    Rogan wollte etwas von seinen Erlebnissen auf dem Jahrmarkt erzählen, überlegte dann aber, daß es besser wäre, wenn nur wenige davon wüßten. »Ja«, sagte er leise, : »es war kein übler Tag.«
    Und dann sah Zared, wie Rogan Liana mit fast ungläubigem Staunen betrachtete. Rogan würde sich fortan immer an den Namen dieser Frau erinnern, dachte Zared bei sich, und fragte sich abermals, ob Rogan sich nicht verliebt habe. Was für ein Mann würde Rogan im Zustand der Verliebtheit wohl sein? Würde er sein Brütezimmer eine Poetenstube verwandeln?
    Zared saß stumm am Tisch und beobachtete die beiden. Er erlebte einen Bruder, der sich nicht wie ein Peregrine benahm.
    Vielleicht hatte Severn recht. Dieser Bruder würde niemals in der Lage sein, einen Angriff gegen die Howards zu führen.
    Als Rogan mit dem Essen fertig war, warf er Liana einen sehnsuchtsvollen Blick zu und sagte: »Komm mit mir, meine Schöne«, worauf Liana sich vor Lachen bog.
    In diesem Moment war sich Zared mit Severn einig. Das war nicht der Bruder, wie sie ihn von klein auf gekannt hatten — der Rogan mit stets finsterer Stirn, barscher Stimme und wütenden Blicken.
    Still und nachdenklich verließ Zared den Tisch; aber Rogan und Liana merkten es nicht.
    Severns Wut hielt den ganzen Tag über an. Am Nachmittag war er mit den Männern auf dem Übungsgelände; aber Rogan ließ sich nicht blicken. »Vermutlich liegt er mit dieser Frau schon wieder im Bett«, murmelte er.
    »Mylord?« fragte der Ritter, mit dem Severn gerade übte.
    Severn ließ seine Wut an diesem Ritter aus und attackierte ihn in diesem Übungsgefecht mit einer Wildheit, wie er sie sonst nur im Ernstfall auf dem Schlachtfeld zeigte.
    »Genug!« brüllte Rogan hinter Severns Rücken. »Willst du den Mann etwa umbringen?«
    Severn hörte zu fechten auf und drehte sich, das Schwert in der Hand, zu seinem Bruder um. Neben Rogan stand ein Mann, der ihm sehr ähnlich sah. »Was sucht denn einer von Vaters Bastarden hier in der Burg?« fauchte er.
    »Er wird mit uns trainieren. Ich habe ihn dir zugeteilt.«
    Rogan wollte sich schon wieder abwenden; aber Severn packte ihn bei der Schulter und zog ihn wieder herum.
    »Einen Teufel werde ich tun. Wenn du diesen Bastard in der Burg haben möchtest, kannst du ihn ja selbst ausbilden. Oder sollen wir das deiner Frau überlassen, da sie ja nun das Kommando über die Peregrines zu haben scheint? War das ihre Idee?«
    Severn war der Wahrheit zu nahe gekommen, und Rogan riß einem Ritter in seiner Nähe eine Hellebarde aus den Händen. »Das wirst

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