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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Felsbrocken und grobe Keulen, die sie wild durch die Luft schwenkten. Dazu schnaubten und grunzten sie wie ein ganzer Koben Schweine, und der Gestank, den der kalte Wind herübertrug, verriet dem Ältesten von Shakara, dass sie auch so rochen.
    Furcht griff auf den Wehrgängen um sich, und das nicht nur unter den Hilfstruppen, die in aller Eile ausgehoben worden waren, unter den Hofbeamten und Sängern, den Dienern und Mägden, von denen die meisten nie zuvor in ihrem Leben eine Waffe in den Händen gehalten hatten. Die Größe der Trolle und die blinde Zerstörungswut, die aus ihren Augen sprach, erschreckten selbst gestandene Kämpfer.
    »Bogenschützen!«, gellte König Elidors Stimme weithin hörbar über die Mauern. »Jetzt!«
    Ein flirrendes Geräusch war zu vernehmen, als die Schützen die Sehnen schnellen ließen. In hohem Bogen flogen die Pfeile davon, in großer Anzahl, aber bei Weitem nicht so zahlreich, wie die Illusion der Hunla es vorgegaukelt hatte.
    Viele der Geschosse trafen ihr Ziel, bohrten sich in Brust und Schultern der Trolle, ohne jedoch deren graubraune, an gegerbtes Leder erinnernde Haut ganz zu durchdringen. Unbeeindruckt von den Nadelstichen rannten die Unholde weiter auf das Stadttor zu. Einige von ihnen schleuderten die Felsbrocken, die sie bei sich trugen, worauf diese wie Geschosse in die Pforte und das umgebende Mauerwerk einschlugen. Dann hatten die Trolle das Tor erreicht.
    Es war ein grotesker Anblick zu sehen, wie sie sich in blinder Wut gegen die steinernen, mit Runenzeichen versehenen Türflügel warfen und mit ihren Keulen darauf einschlugen. Zwar war nicht zu erwarten, dass das durch Magie gehärtete Gestein sofort nachgeben würde, aber die Erschütterungen waren bis hinauf auf den Wehrgang zu spüren - und Farawyn beschloss, dass es Zeit war zu handeln.
    »Tarthian!«, gellte sein Befehl mit Donnerstimme, worauf einige der Trolle von den Hieben riesiger, unsichtbarer Fäuste getroffen zu werden schienen. Einige wankten und kamen zu Fall, andere wurden am Fuß der Pforte niedergeschmettert, wieder andere von magischer Kraft gepackt und zurückgeschleudert.
    Während sie ihre flasfyna dazu benutzten, die mentalen Fähigkeiten zu bündeln, wirkten die Zauberer von Shakara einen Gedankenstoß nach dem anderen. Unter Donnergrollen taten sich Risse im Boden auf, die hier und dort einen der Unholde verschlangen. Dies war das Werk von Meister Daior, der seine Fähigkeit, die Erde erbeben zu lassen, jedoch nicht ganz zur Entfaltung bringen konnte, wollte er nicht die Fundamente gefährden, auf denen Tor und Mauern ruhten.
    Auch die Männer an den Pfeilschleudern auf den Türmen nahmen ihre Arbeit auf. Mit grimmiger Genugtuung nahm Farawyn zur Kenntnis, wie mehrere Angreifer von den armdicken Geschossen ereilt und förmlich gepfählt wurden - aber während die Attacke der Trolle ins Stocken geriet, rollte vom Waldrand her bereits die nächste Welle von Feinden heran.
    Es waren Orks, und anders als bei ihrem letzten Angriff hatten sie vorgesorgt und aus Holz und Baumrinde primitive Brustwehren gefertigt, die sie vor sich hertrugen. Mit dumpfem Prasseln bohrten sich die Pfeile der Verteidiger hinein, richteten jedoch keinen Schaden an.
    »Brandpfeile!«, wies einer der Hauptleute die Schützen an, während Farawyn und seine Zauberer auf ihre Weise gegen die Hindernisse vorgingen. Mit gezielten Gedankenstößen rissen sie sie beiseite, woraufhin die Unholde, die sich dahinter verbargen, den Geschossen der Bogenschützen nahezu schutzlos ausgeliefert waren. Nicht wenige der Angreifer fanden auf diese Weise ein unrühmliches Ende, aber ihre bloße Anzahl sorgte dafür, dass auch diese Taktik schon bald versagte. Immer mehr Orks drängten aus den Wäldern, lauthals brüllend und mit dampfenden Nüstern, und es dauerte nicht lange, da war die Lichtung rings um die Stadt schwarz von ihnen. Der Hauptangriff erfolgte von Südwesten, aber immer mehr Unholde drängten auch aus dem Norden heran, so als wollten sie die Verteidiger in den Zangengriff nehmen. Farawyn bezweifelte allerdings, dass die Intelligenz der Orks ausreichte, um einen solchen Plan zu verfolgen - das Sagen in Margoks Armee hatten vermutlich andere. Und als im Gefolge der Unholde Warge auf die Lichtung sprangen, in deren Sätteln schwarz gepanzerte Elfenkrieger saßen, da wurde dem Ältesten auch klar, wer diese anderen waren.
    Dun'rai.
    Krieger des Dunkelelfen.
    Farawyn verabscheute sie besonders, denn sie kämpften nicht nur

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