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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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bleibt ein Wurm, auch wenn er sich durch heiligen Boden windet.«
    Granock zeigte keine Reaktion. Er lebte zu lange unter Sigwyns Söhnen und war zu oft angefeindet worden, als dass Ardghals Sticheleien ihm noch etwas ausgemacht hätten. Sein Interesse galt anderen Dingen.
    »Wer hat Euch geschickt?«, erkundigte er sich.
    »Das wisst Ihr doch längst, sonst wärt Ihr nicht hier«, war Ardghal überzeugt.
    »Allerdings.« Granock nickte. »Ich habe die Kugel gesehen, die ihr Fürstin Yrena gabt. Und ich habe Sie vernichtet.«
    »Erwartet Ihr, dass mich das beeindruckt?« Der Elf lächelte müde. »Das Auge hat seinen Zweck längst erfüllt. Dass es früher oder später entdeckt und zerstört werden würde, war zu erwarten. Offen gestanden überrascht es mich, dass es nicht schon früher geschehen ist. Menschen eben.« Ardghals Lächeln dehnte sich zu einem hämischen Grinsen. »Aber das wisst Ihr ja sehr viel besser als ich, nicht wahr?«
    Granock fühlte, wie es tief in ihm rumorte. Was ihn seinen guten Vorsätzen zum Trotz aufbrachte, war nicht das, was der abtrünnige Elfenfürst sagte, sondern die Art und Weise, wie er es tat. Verachtung und Geringschätzung steckten darin, als läge er nicht in Ketten.
    »Rurak ist also noch am Leben«, stellte Granock fest, ohne sich seine Verärgerung anmerken zu lassen.
    »Auch auf diese Frage habt Ihr die Antwort schon bekommen. Hat man Euch nicht beigebracht, dass ein Weiser keine überflüssigen Fragen stellen soll?«
    »Was mir beigebracht wurde und was nicht, geht Euch nichts an«, knurrte Granock.
    »Was denn? Ihr verliert die Beherrschung? Schon jetzt?« Ardghal schüttelte mitleidig das Haupt. »Ich denke nicht, dass Euer alter Meister mit Euch zufrieden wäre. So hat er es Euch nicht gelehrt.«
    »Schweigt!«, fuhr Granock ihn an. »Was wisst Ihr schon von meinem Meister?«
    »Manches«, entgegnete der Elf mit listigem Lächeln. »Und ganz sicher mehr als Ihr, werter Lhurian.«
    Granock biss sich auf die Unterlippe. Ardghals herablassende Art verstörte ihn. Mit manchem hatte er gerechnet, von unbändigem Hass bis hin zu schierer Verzweiflung, aber ganz sicher nicht mit jener Überlegenheit, die der gefangene Elf nun zur Schau stellte.
    »Für Euren Hochmut sehe ich keinen Grund«, sagte er deshalb. »Ihr seid des Verrats und der Zusammenarbeit mit dem Feind überführt, und befindet Euch in Gefangenschaft. Ich an Eurer Stelle ...«
    »Ihr vergesst, dass ich Yrenas Gefangener bin. Nicht der Eure.«
    »Darauf solltet Ihr Euch nicht verlassen«, konterte Granock kopfschüttelnd. »Lady Yrena ist an guten Beziehungen zu Tirgas Lan gelegen. Deshalb wird sie Euch mir ausliefern, wenn ich danach verlange. Und mir, dessen seid versichert, wird es ein Vergnügen sein, Euren Hintern in die Hauptstadt zu schleifen und Euch von Lordrichter Mangon den Prozess machen zu lassen.«
    »Wie überaus vulgär Ihr seid.« Ardghal verzog missbilligend das Gesicht. »Aber ich bezweifle nicht, dass Mangon Euren Absichten willfahren würde. Es hat sich vieles verändert in Tirgas Lan ...«
    »Manches auch nicht«, widersprach Granock. »Verrat ist nach wie vor ein Verbrechen.«
    »Verrat?« Ardghal zuckte mit den Schultern. »Ist es das, was Ihr mir vorwerfen wollt? Sind das die Grenzen Eurer Vorstellungskraft? Ihr unterscheidet zwischen Verrätern und treuen Untertanen?«
    »Irgendwo muss man ja anfangen«, stieß Granock zwischen fast geschlossenen Zähnen hervor. »Was hat Rurak Euch dafür geboten, dass Ihr in Margoks Dienste tretet? Gold? Edelsteine? Oder einfach nur Macht?«
    »Ihr versteht mich nicht.« Der Fürst schüttelte abermals den Kopf. »Wie konntet Ihr den Meistergrad erlangen, wenn Ihr so wenig begreift? Sind Farawyns Ansprüche so tief gesunken?«
    »Ich begreife genug, um zu wissen, dass Ihr aus niederen Beweggründen heraus gehandelt habt«, antwortete Granock, der nun doch blanke Wut in sich aufsteigen fühlte. »Ihr habt Tirgas Lan den Rücken gekehrt, als sich Eure Politik als Fehlschlag erwies. Statt für Eure Entscheidungen geradezustehen, habt Ihr Elidor feige im Stich gelassen und Euch dem Feind zugesellt. Und nun arbeitet Ihr offen in seinem Auftrag und bringt die Menschen gegen das Reich auf!«
    »Aufgebracht sind die Menschen ohnehin immer, kriegerisch, wie sie nun einmal veranlagt sind«, konterte Ardghal. »Es ging mir lediglich darum, ihre Feindseligkeit einer sinnvollen Verwendung zuzuführen.«
    »Sinnvoll? In Margoks Diensten?« Granock lachte bitter

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