Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
ganzer Schwarm fahler Lichter erhellte schließlich das Gewölbe. Angesichts der schieren Größe der Halle wirkten sie spärlich. Für Farawyn jedoch waren sie ein Fanal der Hoffnung.
    Die Brust des Ältesten weitete sich in unverhohlenem Stolz, den er für seine Schwestern und Brüder empfand. Offenbar war doch nicht alles vergeblich gewesen, was seine Vorgänger und er in den vergangenen Jahren getan und geleistet hatten.
    »Damit ist es entschieden«, verkündete er ruhig und ließ den Blick über die Versammelten schweifen. »Schaut Euch um, Schwestern und Brüder. Wohin Ihr auch blickt, seht Ihr Helden. Denn wir alle, die wir hier sind, werden uns dem Kampf gegen den Dunkelelfen stellen - gegen eine Streitmacht von Magiern, die größte, die Shakara je verlassen hat.«
    »Ja, schaut Euch um«, knurrte Cysguran verdrießlich. »Denn die meisten von denen, die Ihr jetzt seht, werdet Ihr nicht wiedersehen.«
    »Rat Cysguran - ich brauche Euch nicht daran zu erinnern, dass Euer Versprechen Euch bindet, oder?«
    »Nein, Bruder Farawyn, das braucht Ihr nicht.« Sein Rivale sandte ihm einen vernichtenden Blick. »Dennoch ist die Entscheidung, die Ihr getroffen habt, falsch. Ich hoffe nur, dass ich es noch erleben darf, wenn Euch Euer tragischer Irrtum klar wird!«
    Für einen kurzen Moment war es Farawyn, als sähe er vor seinem geistigen Auge von Leichen übersäte Wehrgänge und weiße Mauern, die von Blut besudelt waren, und plötzlich fühlte er Zweifel und Furcht. Aber mit der Kraft des Verstandes wischte er beides beiseite.
    »Kehrt nun in Eure Kammern zurück, Schwestern und Brüder, und lasst Eure Diener die Nachricht verbreiten. Jeder Zauberer und jede Zauberin Shakaras wird zu den Waffen gerufen, ebenso wie ihre Schüler, Aspiranten und Eingeweihte. Bewaffnet Euch mit Klingen und Zauberstäben und nehmt Proviant für zwei Wochen mit. Von Eurer Habe jedoch packt nur ein, was unabdingbar notwendig ist. Wir brechen so bald wie möglich auf und werden die Kristallpforte nach Tirgas Lan in mehreren Wellen durchschreiten. Und - Argyll?«
    Ja, Meister?, meldete der Diener sich beflissen.
    »Lass nach Rambok schicken.«
    Jawohl, Meister.
    »Der Unhold soll auch mit?«, fragte Cysguran gereizt.
    »Ganz recht.« Farawyn nickte. »Obschon er eine Kreatur Margoks ist, hat Rambok viel für uns getan - nicht von ungefähr haben wir ihm in Shakara Zuflucht gewährt. Nun jedoch brauchen wir seine Dienste, denn es ist gut, seine Feinde zu kennen.«
    »Macht, was Ihr wollt«, knurrte Cysguran, während er sich wie die übrigen Ratsmitglieder Richtung Tür entfernte, den flasjyn in der Hand. »Wenigstens weiß ich jetzt, warum ich Euch nach Tirgas Lan begleite - und wäre es nur, um ein Auge auf den verdammten Unhold zu haben.«
     
      
      
15. PARÁTHANA ESSA
     
    »Nun?«
    Mit verschränkten Armen war Granock vor die Zellentür getreten, hinter deren rostigen Gitterstäben ein in graue Lumpen gekleideter Elf auf dem Boden kauerte.
    Ardghal schaute auf. Die Ketten, mit denen seine Hand- und Fußgelenke gefesselt waren, klirrten leise dabei.
    Wie Granock sehen konnte, hatten sich dunkle Ränder um die Augen des Elfenfürsten gebildet, seine einstmals so edlen und aristokratischen Züge waren von Falten durchzogen. Sein lu hatte gelitten, das stand außer Frage, und ihn äußerlich altern lassen. Das herablassende Wesen, das Ardghal in Tirgas Lan an den Tag gelegt und mit dem er den jungen König Elidor über Jahre hinweg eingeschüchtert hatte, schien jedoch noch dasselbe zu sein.
    »Muss ich Euch kennen?«, fragte er blasiert und bestätigte damit Granocks anfängliche Vermutung, dass der Elfenfürst mit ihm nichts anzufangen wusste.
    »Lhurian, Weiser und Meister des Ordens von Shakara«, stellte sich Granock vor. Er bediente sich der elfischen Hochsprache, die er zwar nicht akzentfrei, jedoch fließend beherrschte.
    »Lhurian«, sagte Ardghal nur, ohne sich zu erheben. »Ich habe von Euch gehört. Ihr seid Farawyns Zögling, nicht wahr?«
    »Der Älteste Farawyn war mein Lehrer«, bestätigte Granock, während er sich fragte, woher Ardghal sein Wissen bezog. Vermutlich direkt aus Ruraks verräterischem Mund ...
    »Farawyn, natürlich.« Ardghal lachte freudlos auf. »Menschen zu Weisen ernennen, das sieht ihm ähnlich. Als ob ein Mensch je weise werden könnte.«
    »Ihr glaubt nicht daran?«
    »Kann ein Wildschwein das Fliegen erlernen?«, hielt der Elf dagegen. »Kann ein Ochse noribische Jamben rezitieren? Ein Wurm

Weitere Kostenlose Bücher